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PLAN.D. zeigt DEBORA KIM und LUDGER HEINISCH

Gibt es ein geheimes Abkommen zwischen den Machern von plan.d. und der südkoreanischen Botschaft? Ist das Lokal an der Dorotheenstraße eine getarnte Schleuse für die Infiltration japanische Künstler in Deutschland?
Wichtige und weltbewegende Fragen, die wir, aus Mangel an Beweisen, gerne an die zuständigen Instanzen weiter geben. Die auffällige Affinität von plan.d. zu asiatischen Künstlern wird jedenfalls mit der Ausstellung von Ludger Heinisch und Debora Kim neu bekräftigt. In gewohnter Manier lädt ein plan.d.-Mitglied einen Gastkünstler ein und sie bespielen zusammen sämtliche Räumen der Galerie.

Nun wurde also Debora Kim, in Seoul geboren und in Braunschweig studiert, von Heinisch eingeladen. Wie Letzterer auf Erstere kommt kann nur gemutmaßt werden. Möglicherweise handelt es sich um eine direkte Bewerbung von Kim (plan.d. ist einer der wenigen Off-Räume, der regelrecht von Künstlermappen überschüttet wird), möglicherweise um einen persönlichen Kontakt; stilistische Verwandtschaften sind in den Werken der zwei Künstler jedenfalls nicht auszumachen.

Für ihre dreidimensionalen Arbeiten und ihre Rauminstallation geht Kim von einfachen Formen aus, die zum Repertoire des Minimal Art gehören (Kubus, Viereck), und umhüllt diese mit farbigem Garn. Sie spielt mit der warmen Materialität des Textilfadens, mit seiner haptischen Qualität, mit seinen Farbmöglichkeiten, und bricht somit die formale Strenge der puristischen Skulpturen.
Der unspektakuläre und triviale Stoff, der eine bescheidene weibliche Haushaltsarbeit evoziert (der Autor dieser Zeile ist selbstverständlich männlich; die lustigsten Protestbriefe werden in diesem Blog publiziert), rundet regelrecht die harten Kanten der Stelen und der symmetrisch angeordneten Kuben ab.
In einer kleinen Bildserie lotet Kim weiterhin die Möglichkeiten des Materials aus und schafft abstrakte Kompositionen, die eine systematische Nähe zur Malerei (ob informelle oder minimale) suchen.

Ludger Heinisch spielt seinerseits mit Verfremdungen und Manipulationen, und bevorzugt dabei weder Medium noch Sujet. Eine Fliege, eine Steckdose, das menschliche Auge; die visuelle Eigenschaften von allgegenwärtigen Gegenständen sind die Ausgangspunkte seiner lustvollen Verzerrungen, die oft an der Grenze zur optischen Täuschung stoßen.
Trotz der Wiederkehr des Insektenmotivs, wirkt seine Arbeit weniger systematisch und konstant als Kims Werk; im wahrsten Sinne des Wortes flatterhafter, freier, und, anscheinend, von einzelnen inspirierten Momenten getragen. Im surrealistischen Sinn provoziert er kleine Gedankensprüngen, die die scheinbare Ordnung des Realen leicht erschüttern. Allerdings platziert Heinisch im Keller der Galerie gebastelte Schmetterlinge und Kokons, die die Grenze seiner handwerklichen und konzeptuellen Fähigkeiten zeigen.

Es geht weiter!

Und eine gute Nachricht am Rande des tatsächlichen Ausstellungsbetriebs des plan.d. für 2011: Die Miete ist drin. Nachdem im vergangenen Herbst Gerüchte eines anstehenden Umzugs des Vereins kursierten, erfuhren wir, dass die Finanzierung der laufenden Kosten mindestens für das erste Halbjahr gesichert sei.
Grund der Umzugserwägung war die Streichung der Förderung durch die Stadt – manche Vertreter im Beirat waren nämlich der Meinung, dass ein Off-Space, das schon über zehn Jahre besteht und eine solche professionelle Arbeit leistet, keine finanzielle Unterstützung mehr benötigt und endlich selbstständig agieren soll. Eine Logik, die, im Extremfall, das Ende der Subvention aller Kulturhäuser der Stadt einläuten würde… Wir freuen uns also mit plan.d. auf die nächsten Ausstellungen und auf vielen neue Künstler aus Japan, Korea oder sonstwo.

www.galerie-plan-d.de

Dorotheenstr. 59

40235 düsseldorf