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Kunst im Knast – Ausstellung in der Ulmer Höh

von Emmanuel Mir (Düsseldorf)

Demokratie bizarr: Freiwillig und gut gelaunt scharen sich die Menschen vor dem Portal, um in die JVA eintretten zu dürfen. Die Warteschlange war am vergangenen Samstag Nachmittag über Hundert Meter lang. Vorausgegangen war anscheinend eine gute PR-Arbeit, die den natürlichen Voyeurismus unserer Gattung geschickt kitzelte. Wann werden wir die nächste Gelegenheit bekommen, einen solchen Ort zu betreten? fragte ein Organisator die Besucher, die von der langen Wartezeit entmutigt waren.

 

Zu den Entmutigten gehörte ich übrigens. Die Vorstellung, unendlich lange warten zu müssen, um ein reales Gruselkabinett von Innen zu erleben fand ich etwas pervers und absurd. Ausserdem bin ich kein Freund von Sneak-Previews. Unwissend über die Qualität der Ausstellung und nicht gerade bereit, ein Nachmittag  für schlechte Kunst zu opfern, machte ich kehrt.

Am nächsten Tag war ich in der Früh wieder da. Es war kurz nach 10, fantastisches Wetter, kein Mensch auf der Straße. Ideale Bedingungen, könnte man meinen. Doch die Schlange war immer noch da. Ob Sie vor Ort gezeltet hätten?, fragte ich dem Mann vor mir. Nein; und er würde nur seit 30 Minuten warten, es wären aber bereits 200 Personen im Haus und mehr dürften momentan nicht eintreten.

Das war mir erneut zu doof. Ich gab endgültig auf. Ich hätte gerne für die Leser unseres Magazins berichtet, aber der Preis war zu hoch.

Deshalb den Aufruf:

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