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Guten Morgen Düsseldorf, guten Morgen Welt!

Jacques Rigaut (1898-1929), Arthur Cravan (1887-1919) oder Jacques Vaché (1895-1919) waren drei Helden des französischen Dadaismus und gelten – obwohl sie Zeit ihres Lebens keine einzige künstlerische oder literarische Arbeit im herkömmlichen Sinne veröffentlicht haben – als wichtige Impulsgeber der Avantgarden um 1920-1930. Diese drei  Männer (auf dem stark devaluierten Begriff „Lebenskünstler“ möchten wir hier verzichten), die ihre Existenz zu einem radikalen Kunstwerk gemacht haben und demnach sich nie als Künstler verstanden haben, haben spätere Größen wie Marcel Duchamp, André Breton oder Jorge Luis Borges entscheidend beeinflusst.

An diesen drei mythischen (wenn auch unsichtbaren) Figuren der Moderne müsste ich denken, als ich letzte Woche, zum Abschluss der Kunstpunkte in Düsseldorf, auf Hubert Körner stieß. Hubert wurde von Mark Pepper in dessen Atelier „Verdichtung des Realen“ eingeladen, das neben seiner Funktion als Produktionsstandort auch der Vermittlung von Performances oder Konzerte dient.

Mark Pepper

Körners kurzer und fulminanter Auftritt in der Stadt wird nicht so schnell vergessen. Der ehemalige Gärtner und letzter waschechter Sozialist dieser Republik wohnt seit 20 Jahren im Kreis Warendorf und darf nun das Leben eines Rentners genießen.  In seinen surrealistischen und trashigen Texten sowie in seinen an Art Brut erinnernden Collagen prangert er die kleinbürgerliche Korruption auf dem deutschen Lande und der tägliche, von allen Behörden abgesegnete Faschismus an. „Das Sexmonster von Warendorf“ war nur ein kleiner Auszug seines Talentes – und wer mehr erfahren und erleben will, kann auf YouTube einiges finden.

 

Für das wackelige Video und für die Einladung bedanken wir uns bei Mark Pepper.