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Vom Himmel hinter den Lidern. Christoph Korn und Peter Ewig.

Im Sonnenaufgang gemeinsam erwartend durch die großen Fenster des Raumes der Gladbacher Straße in den Himmel schauen. Es bildet sich ein Chor. Mit geschlossenen Augen stehen die Kinder im Raum.

 

Christoph Korn und Peter Ewig arbeiten beide, auf verschiedene Weise an Utopien, existenzieller, erkenntnistheoretischer und spritueller Erfahrung. Christoph Korn beschäftigt sich mit der Möglichkeit des Wegnehmens. Vorhandenes hörbares Material wird durch den Rythmus des Zufalls nach und nach gelöscht. Es bleibt die Dauer eines stillen Abschnittes. Ein Dauerton, dessen Frequenz nicht durch Hören wahrnehmbar ist, füllt, wenn man um ihn weiss einen ebensolchen, sprachlosen Raum.

Ein Ton, leise, manchmal, schrill, scheint näher zu kommen und wieder in die Ferne zu schwinden. Auf Dauer verschwimmt die Wahrnehmung des Einsetzens des hörbaren Tones. Hörbare und nicht hörbare Sequenzen gehen ineinander über. Die Zuverlässigkeit der eigenen Wahrnehmung, das Wissen um gegebene Bedingungen und die sprachliche Benennbarkeit lösen sich auf in Stille. Durch die Entziehung der Einschätzungen für Ort, Zeit und Sprache setzen die Arbeiten ein Gefühl des immer Andauernden frei, gleich einem transzendenten Raum. Christoph Korn bezieht sich in seiner künstlerischen Arbeit auf das Werk von John Cage.

“……Denn in ihr war jede Sekunde die kleine Pforte, durch die der Messias treten konnte” (Walter Benjamin, über den Begriff der Geschichte)

Peter Ewigs Wohnung ist der Schauplatz seiner Arbeiten, er selber ist der Akteur. Er erzählt von seinem Künstlersein und von dessen Unmöglichkeit. Die Leidenschaft, das innere Verlangen nach Berührung des Lebens, nach Wahrhaftigkeit, schleudert durch die Künstlerwohnung – tanzende Lampenbälle leuten ein hypnotisches Selbstverhör ein. An der Grenze der gesellschaftlichen Form wird das Streben nach Wahrhaftigkeit zum Bild. Die Menschen, die sich Filme anschauen, haben, während sie schauen, das Licht des Filmes auf ihren Gesichtern. Dabei werden sie gefilmt. Die Bilder des Films und der Ton bleiben im Verborgenen. Es bildet sich nur das Gesicht des Schauenden ab, in seinen feinen Regungen des Reagierens, abgelöst vom auslösenden Moment. Das Gesicht des Betrachters, zeigt was der Betrachter selbst nicht sehen kann. Ein atmender Mensch, liegend gefilmt, ist uns als Projektion ein frontales Gegenüber. Er atmet, die Arme ausgebreitet, – engelsgleich, unbegrenzt und fassungslos.