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Unser Nachbar Herr S im Gespräch

Herr S ist, ohne es wohl zu wissen, seit Jahren unser Nachbar. Natürlich ist er keiner der direkten, also keiner von denen, die man Morgens in der Dusche und Abends auf dem Klo hören muss, aber er ist so Nahe dran, dass unser Babyphon bis etwa 7 oder 8 Meter vor seine Wohnung reicht – ich habe das in einem anderen Zusammenhang ausprobiert.
Darüber hinaus ist er wohl wirklich einer der Künstler, die mir in den letzten Jahren die meiste Zeit am nächsten waren; mehrmals die Woche trennen uns nur wenige Meter voneinander. Während er aber entspannt oben in seiner Altbauwohnung sitzt (oder schläft) und versucht keine Fehler zu machen, fläze ich – immer noch angestrengt – 3 Meter unter ihm im Stammcafe herum, um mich vor dem Fehler der Arbeit zu drücken und den wenigen Lohn, vor dem ich mich nicht drücken konnte in Latte Macchiato oder – wenn auch zunehmend seltener – in Bier umzuwandeln.
Doch trotz dieser Nähe trennen uns Welten. Während er sich zuweilen mit schwersten Materialien herum plagen muss um den gewählten Raum zu prägen, sind es bei mir ephemere Informationen und Konzepte, die einen Ort definieren. Und Währen wir uns an den äußersten Rändern der Perisphere verdient machen, muss unser Nachbar Herr S seine Tätigkeit mitten drin in der Kernzone verrichten.
Aber trotzdem darf er hier bei uns ins Blog rein. Weil das ja auch mal schön ist, wenn der Nachbar im Internet was zu sagen hat, dem man auch gerne zu hört. Und weil man beim zuhören das Gefühl hat, dass Herr S trotz seiner Arbeit im Zentrum die Randgebiete nie ganz verlassen hat.

Und da man die Videos der Freunde vom Eiskelllerberg leider nicht einbinden kann, wie ich eben erst zu meinem größten Bedauern feststellen musste, bleibt hier nur das Verlinken in diese Richtung. Deshalb heißt es jetzt erst mal Abschied zu nehmen von der Perisphere um hier zu klicken, und dann hoffentlich wieder zu kommen.