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Wie alles wirklich funktioniert : den Kreislauf in Schwung halten

02 raum klein

Liebe Leser,

Ach Gottchen.
Nun ist es schon wieder Freitag geworden.
Keinesfalls Donnerstag und schon gar nicht Mittwoch.



Herzner b anfang
Heute liegt der verspätete Veröffentlichungszeitpunkt an folgender Verkettung von Umständen:

1. Den Mittwoch habe ich – wenn auch nicht allein für den blog – den ganzen Tag vor dem Rechner verbracht. Nachts um 1 h habe ich dann eingesehen, dass ich mich im Text verrannt hatte und den blog damit wiedermal nicht pünktlich publizieren würde.

2. Da ich den ganzen Tag nur vor dem Rechner gesessen hatte, lag ich trotz fortgeschrittener Stunde überhibbelt im Bett, konnte nicht einschlafen und musste erstmal noch eine Runde laufen gehen.

3. Gestern war ich vormittags mit Bügeln beschäftigt und dann am Mittag bei einer Trauung. Ich wollte da nur kurz hin und dann wieder an den Schreibtisch zurückkehren, schreiben, veröffentlichen und dann am Abend mit dem Paar weiterfeiern.
Mit dem ersten Sekt um ca. 13 Uhr und der klaren Empfehlung eines durchaus  kompetent erscheinenden Gastes, heute nicht mehr mit dem Alkoholkonsum aufzuhören, weil sonst der Kreislauf absackt und sich dann mein Schlafmangel der letzten Nacht durchsetzen würde, zeichnete sich erst wage, dann sehr klar und dann irgendwie wieder unscharf ab, dass auch der Donnerstag nicht als Publikationstag in Erscheinung treten würde.

 

kindergarten
4. Heute morgen um 9:30h begann im Kindergarten im Hinterhof die Einstimmung zum abendlichen Fussballereignis in Form von ekelhafter und unerträglicher „Fussball“-Partymucke in deutscher Sprache in ekelhafter und unerträglicher Lautstärke.
Dieser Kindergarten (vielleicht sogar die ganze Stadt Düsseldorf) hat heute großes Glück gehabt: Hätte ich den Kindergarten nicht selbst in früheren Zeiten als kleiner Mensch besucht und hätte ich dort bei jeder kleinen Wunde einen Kirschlollie bekommen, so hätte ich ihn heute morgen ohne Rücksicht auf Moral und Ehre irgendwie (vielleicht sogar atomar) mitsamt der vollkommen überdreht herumrennenden, in schwarz-rot-gold gehaltenenen Kinder und ihrer niveaulosen Kindergärtnerinnen dem Erdboden gleich gemacht.

5. Jetzt, nach einer weiteren kurzen Nacht und Restalkohol im Blut, bin ich innerlich und äußerlich davon überzeugt, das es jetzt so weit ist:

Noch Bildchen dazu und dann raus mit dem Text! Und zwar sofort!

—–
Das Wichtigste zum Schluss:

Lieber Dieter,

Herzner ab 01

Frage: Welche ist Ihre Haupttätigkeit beim Warten?
Antwort: Sie schauen auf die Uhr.

Frage: Welche Gedanke ist dabei maßgeblich?
Antwort: „Wenn ich die Zeit abgesessen habe, bis dann und dann, dann geht etwas anderes weiter.“

Das hört sich für mich einwandfrei nach ganz klassischer Arbeit an.

Warten ist also Arbeit.

Und beim Arbeiten sollten Sie niemals arbeiten!

Tun Sie beim Warten Dinge, zu denen Sie sonst keine Zeit haben, weil sie keine Arbeit sind.

Lesen Sie Zeitung!
Starren Sie in die Luft!
Denken Sie über die Architecktur des Raumes nach, in dem Sie gerade sitzen!
Schließen Sie die Augen, hören Sie genau hin!
Am dortmunder Bahnhof kaufen Sie sich eine Waffel!
Auf der Behörde lesen Sie Prospekte, die Sie nicht interessieren!
Beim Arzt lesen Sie die Neuigkeiten aus den Königshäusern!

Öffnen Sie keinesfall ihren Laptop!
Checken Sie keinesfalls den Posteingang ihres e-mail accounts!
Telefonieren Sie keinesfalls mit ihrer Kollegin, um ‚das mit morgen‘ ab zu klären!
Tun Sie nichts, was mit Arbeit zu tun haben könnte.

weisheit 1