CTRL S

Permanent hinterlassen wir auf den Festplatten der digitalen Archive die Spuren unseres Lebens. Suchmaschinen konzentrieren diese und halten sie kompakt und zugriffsbereit für Andere vor. Über die zeitgenössischen Netzwerke verknüpfen wir uns mit denen, die uns auf unserem Lebensweg begegnen und folgen ihnen weit über den Zeitpunkt der eigentliche Begegnung hinaus.
Was dem Pre-Internet Menschen noch möglich war, nämlich das verlassen sozialer Strukturen und Lebensräume, die Flucht vor der Vergangenheit und damit auch die Möglichkeit zum Neuanfang, wird für den Post-Internet-Menschen unserer Tage zunehmend schwieriger. Wir bleiben und stehen in permanentem öffentlichen Kontakt mit uns, den Anderen und dem was wir früher waren.

Speichern und Publizieren von Momenten und diskreten Lebenszuständen ist Alltagshandlung geworden und gewinnt für die Konstruktion unserer Wirklichkeiten und der Entwicklung unser aller Historie immer weiter an Bedeutung. Permanente Formalisierung and Serialisierung analoger Prozesse sind ein elementarer Effekt der Digitalisierung der Welt.
Mit einem kurzen Tastendruck speichern wir unsere Lebensereignisse in Form von audiovisuellen Dokumenten, und zwängen sie in die jeweils dafür vorgesehenen Formate und Speicherstrukturen. Die Rauminstallation ‚ctrl-s‚ rückt diese Strukturen als zentrales Element metamoderner Wirklichkeitskonstruktion in den Fokus der Betrachtung.

Florian Kuhlmann
Düsseldorf, 02.10.2015

jessie stead – left behind by runaway interludes

over this and the last year, jan kaps has developed his gallery into one of the hottest spaces in cologne, rhineland and germany.
incredible cool work by him and the artists he invited.
thanx and we definetly want to see more of this!

JESSIE STEAD
LEFT BEHIND BY RUNAWAY INTERLUDES

20150414_JanKaps_Jessie-Stead_0021 20150414_JanKaps_Jessie-Stead_0024 20150414_JanKaps_Jessie-Stead_0025 Continue reading „jessie stead – left behind by runaway interludes“

KAYA V (KERSTIN BRÄTSCH / DEBO EILERS)

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via wfw

all images:
KAYA V (KERSTIN BRÄTSCH / DEBO EILERS) exhibition view at Galerie Meyer Kainer, Vienna
Courtesy Galerie Meyer Kainer, Vienna
photos by ULI HOLZ

KAYA is an exhibition and performance series started by KERSTIN BRÄTSCH and DEBO EILERS in 2010 at 179 Canal in New York. Five years and four KAYA’s presentations later, the Viennese gallery Meyer Kainer is presenting the fifth iteration of the collaborative project between the two artists.

„Das dunkle Tal“ aus der Trilogie „In 3 Monaten zur Spiritualität“

Das erste Mal begegnete ich dem Begriff Ayahuaska, als ich mich auf einer Baustelle, mit einem interessantem jungen Mann unterhalten habe. Er hatte strahlende  und sanfte blaue Augen, als er von seinem Erlebnis im Amazonas berichtete, denn er begegnete in einer Hütte im Jungle seiner jetzigen Frau. Sie war eine Indianerin aus dem Amazonas. Zusammen haben sie die Medizin getrunken und als die psychodelische Wirkung über sie hergefallen ist, ist ihnen klar geworden, dass sie im früheren Leben schon zusammen waren. So einfach ist das manchmal mit der Partnersuche. Ich fand es interessant, aber meine generelle Haltung zum Thema Drogen war eher konservativ, denn nur ich soll mich selbst lenken. Die psychodelischen Drogen hatten es, allein von der Theorie her, mir angetan. Eigentlich sind es Heilmittel, nur ist das Bewusstsein dafür in der Gesellschaft, noch nicht reif. Ich brauchte also einen Schamanen und ich kannte einen über Facebook. Also fragte ich ihn nach einem Umtrunk. Der Schamane nannte ein Datum. Ich hab zugesagt.

The Lion of Oz

Ich machte mich auf dem Weg nach Kassel, wo die Zeremonie stattfinden soll. Man sollte mindestens 6 Stunden vor der Einnahme nichts essen und 3 tage davor eine „vegane“ Diät halten. Es sind rund 200 Km , ich benutzte ein Fake NRW Ticket um Geld zu sparen. Irgendwann hatte das Ticket gar keine Gültigkeit mehr und ich fuhr  die letzten 70 km  als Schwarzfahrer. Ich bin mehrere male umgestiegen und in keinem  Zug waren Kontrolleure, die ganze Zeit hatte ich ein gutes Gefühl, als ob mich jemand begleiten würde.

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Die letzte Bahn nahm ich am Kasseler Hbf. Der Schamane wartete mit seinem Auto auf mich. Als ich mich näherte, er sah aus wie Jeff Bridges, spreizte er seine Arme und hieß mich willkommen, es war mir etwas unangenehm, weil ich ihn ja nur „Digital“ kannte. Im staubigen Auto(charakteristisch für Ayahuaska-Menschen)  fuhren wir los. Er fing mit einem Monolog an, den er eigentlich bis zum nächsten Mittag nicht unterbrochen hat, denn er war wie ein Geist. D. hatte sehr viel mit der südamerikanischen Kultur zu tun  und war in sehr vielen Initiationsriten dabei, außerdem hatte er wie andere Schamanen, mindestens 1000 mal Ayahusaka getrunken. Sein aussehen könnte man als Deutsch einschätzen, aber alles andere war was Fremdes, etwas was mit Europa nichts zu tun hat.  Ich habe ihn als ein Medium der Inka Kultur begriffen, die seiner Meinung nach sehr lebendig ist und unsere Realität(Merkel, Syrien Konflikt), nur in unseren Köpfen existieren würde. S. erzählte von eigenartigen und heiligen Geschehnissen und Praktiken und ich hatte das Gefühl, als würde er mich einweihen wollen. Er wahr mir wohlgesonnen. In der Gegend hatte sich die Osho Sekte  ausgebreitet. Das Fachwerkhaus strahlte eine gemütliche Energie aus. es waren auch 2 Frauen da, sie kamen aus dem Osten und hatten ganz offensichtlich emotionale Probleme, deswegen habe ich mich nicht so viel mit ihnen unterhalten. Später kam eine Nachbarin, die strahlende blaue Augen hatte. Alle drei Frauen waren etwas „ungehobelt“ und hatten ein Problem mit ihrer unterdrückten Weiblichkeit. Die Menschen die Ayahuaska konsumieren, haben meistens etwas an der Seele, was sie heilen wollen, es geht nicht um Partystimmung. Das Haus war esoterisch-mystisch eingerichtet, denn überall waren Tierteile von Krafttieren, wie Jaguar, Anakonda, Löwe, Harpyie.

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Brigitte Waldachs Welt at Galerie Conrads

last week i was visiting galerie conrads for a public talk about digital issues, internet-stuff und artgaleries. first i was little bit annoyed from the slightly boring discussion. but later i recognized that it was great fortune and i received a rare gift: some time for contemplation in front of an artwork. so i was sitting almost two hours in front of two pieces from Brigitte Waldachs current show at galerie.
when i remember correctly, i never spend so much time in front of an artwork – and to be honest guys, who does this today if he doesnt own it?
2 hours! thats almost eternity for someone like me, who is used to scan tons of artwork mixed with other great pics while scrolling over the endless tumblrs and instagrams of internet.
but after a while in front of the these pics, artwork started to affect me and left an impression in my mind, which was still present the next day. perhaps Helga Weckop-Conrads isnt so wrong about this orgiginal-thing as i thought at the first moment?

anyway. i contacted her over f***book and asked for some pics and she kindly complied with my request.
thanx for the pics, mrs Weckop-Conrads.
here we go.

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Brigitte Waldach „Welt“
04 September – 24 October 2015
http://www.galerieconrads.de

„16 Stunden eins mit der Welt“ aus der Trilogie „In 3 Monaten zur Spiritualität“

Ich besuchte Burg Mödrath in Kerpen. Der Tag war schön sonnig, ohne die üblichen Chemtrails am Himmel und die Gegend um die Burg, ist wirklich schön. Mein Künstlerfreund Ali, wartete schon in Horrem auf mich und wir fuhren das letzte Stück zum Anwesen mit einem Hollandrad, ich saß auf dem Gepäckträger. „Erst mal ein Eis!“, meinte Ali. Wir gönnten uns 2 Kugeln und die Reise ging weiter. Die Burg Mödrath ist ein mächtiges Herrenhaus, das sich mit einem großen bewaldeten Grundstück vor fremden Blicken schützt. Mein Künstlerfreund wohnt den Sommer über auf dem Anwesen und lädt gerne Leute ein.

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Er zeigte mir seine Malerei, wir quatschten über Gott und die Welt, dann kochte Ali eine Suppe, während ich das Gelände inspizierte. Ein Reiterhof, ein alter Tennisplatz, sogar ein Kanal mit Wasser rund um die „Burg“ hat das Anwesen. Ein großer Käfig für Hunde, wo man Filmszenen wie aus Guantanamo drehen könnte. Die Suppe war lecker, wir redeten viel über Beziehungen und warteten, dass die Gärtner das Herrenhaus verlassen, um mit der Session zu starten. Ich nahm eine Halbe „Pappe“ und schmeckte die auf Weizen Pilz basierte Chemie, denn bevor Hoffmann das LSD synthetisierte, hatte die Ernte immer wieder im Mittelalter eine besondere Form von einem Weizen Pilz, der sich dann im Brot Konsum bei den Bauern manifestierte und ganze Dörfer ins Grab nahm. Die Versuche des amerikanischen Militärs aus den 60ern an Soldaten, ergaben auch keinen Sinn, denn anstatt Super Soldaten zu züchten, haben sich verrückt gewordene Jungs gegenseitig abgeschlachtet. Wie schon der alte Paracelsus sagte, „die Dosis macht das Gift“. Ali wollte noch malen und am nächsten Tag nach Berlin fahren, deswegen nahm er diesmal nichts. Ich hab mich auf die große Wiese gelegt  und mich entspannt. Nach einer Stunde hatte ich das erste Kribbeln gemerkt. Zusätzlich hatte ich einen kleinen Muti Orgoniten und ein Skalarwellen Chip dabei, um mich energetisch aufzuladen und zu harmonisieren. Die Orgon Energie wurde von Wilhelm Reich so benannt und ist letztendlich das gleiche wie Prana, Äther, Chi oder Lebensenergie. Der Orgonit wandelt negative Energie und Schwingungen, die sich in seinem Metallteil sammeln in positive Energien, die sich durch Mineralien (zb Bergkristall) reinigen und dank des Harzes, was um herum ist, auch erhalten bleiben und somit positive Energien und Heilung dem Träger bringen, natürlich muss das abgestimmt sein. Der Skalarwellen Chip funktioniert ähnlich, nur er nutzt ein Teil des Spektrums der Lebensenergie, die Technik basiert auf longitudinalen Skalar Wellen, die noch im 19 Jahrhundert von Nikola Tesla bewiesen wurden und in seinen Patenten benutzt wurden. Skalar Wellen ermöglichen Kabellose Übertragung von jeglicher Informationsquelle(Strom oder Gedanken zB), Sie dringen in jede Zelle ein, sind nicht messbar und haben keine Masse, Sie sind longitudinal , schneller als Lichtgeschwindigkeit und allein ihre Existenz macht Einsteins Theorien fragwürdig, denn Sie basieren auf der Lichtgeschwindigkeit. Der Skalarwellen Chip energetisiert den Menschen, schützt vor Elektrosmog und Haarp (Wettermanipulation und Mindcontrol, die durch Skalarwellen ermöglich werden, weil man die longitudinalen Wellen auf einen Punkt ausrichtet) und löst emotionale Blockaden, die zu unzählige Krankheiten des modernen Menschen führen. Irgendwann kam Ali mit Cilian, um nach mir zu schauen. Ich erhob mich und stellte fest, dass ich etwas benommen bin und mein Mund taub ist, aber alles andere fühlte sich gut an. Sie wollten ein Bild aufspannen und gingen ins Haus zurück. Ich hab mich wieder mit dem Bauch auf die Erde gelegt und mir vorgestellt, wie ich sie penetriere, solche Träume hatte Cäsar, bevor er Rom einnahm. Ich fühlte mich voller Liebe und spürte das eins werden mit der Natur, die Ameise vor meiner Nase kletterte am Grashalm, die Fliege war oben drauf, ich lachte und spürte unsere Verbindung. Ich gehöre in diese Welt, ich bin kein Abtrünniger mehr. Mutter Natur hat einen Platz für mich, der zentrale Beobachter dieser Welt, der gleichzeitig denkt und fühlt, denn das löst LSD aus, die Gehirnhälften sind endlich zusammen am „werkeln“ und alles ist viel Gefühlvoller als sonst. Ich atmete ein und die Wiese hat sich dementsprechend wie ein Pfau aufgebauscht und hatte einen leichten purpurnen Farbton. Die Vögel zwitscherten und ich genoss es einfach. Ich nahm noch ein Viertel der LSD Pappe.

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