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„Medusa : floating body“ – Biermann und Kleiner driften mit einer Luftmatratze auf dem Rhein

An die erste Begegnung mit Marco Biermann und Tomas Kleiner erinnere ich mich heute noch. Beim Rundgang durch die Akademie, es muss 2014 oder 2015 gewesen sein, mein Sohn konnte schon laufen war aber noch klein, trafen wir auf eine Performance der beiden im Treppenaufgang der Akademie. Biermann und Kleiner liefen die Treppen auf und ab und wechselten am Ende der Stufen jeweils die Kleider mit einander. Das war lustig und schön an zu schauen, dem damals Jüngsten gefiel es gut, er war fasziniert von dem Schauspiel das sich ihm so gar nicht erschloss und auch bei mir hat es sich fest eingeprägt.

Um so schöner, dass die beiden sich nun Jahre später bei diesem Blog mal wieder melden, um von ihrer neuesten Aktion zu berichten, die nicht minder schön ist, nein im Gegenteil sogar.
Das letzte piece, das um welches es hier geht, ist filigran und monumental zu gleich, sensibel und zerbrechlich aber eben auch äußerst gelassen und entspaant. Es ist performative Kunst in bester Tradition der Situationisten, was mir natürlich äußerst gut gefällt, und wohl auch etwas, das zu selten geworden ist in der aufgepeitschten und zunehmend radikalisierten Metamoderne.
Aber ich will hier gar nicht all zu viel verraten, denn lest doch bitte einfach selber was die Beiden zu erzählen haben. Den Einstieg machen wir mit einem Augenzeugenbericht von Robert Fleck, dem ehemaliger Intendant der Bundeskunsthalle Bonn, Professor an der Kunstakedemie Düsseldorf und Leiter der Akademie Galerie Düsseldorf.

„Medusa : floating body‘ – Augenzeugenbericht, Robert Fleck

Am letzten Tag der Ausstellung „Polke und die Folgen. Neuerwerbungen I. Absolventen 1965-2018“ in der Akademie-Galerie / Die Neue Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf legte sich um 8 Uhr Morgen Marco Biermann am linken Rheinufer an der Kniebrücke auf das Floss, das er im gemeinsamen ‚Atelier in der Ausstellung‘ mit Tomas Kleiner konzipiert hatte. Er paddelte mit den Armen in die Strömung des Rhein, um sich anschließend bis zum Einbruch der Dunkelheit – abwechselnd mit Tomas Kleiner, der zu Beginn in einem der beiden Begleitboote der Deutschen Wasserrettung Platz genommen hatte – auf dem Wasser des Rhein treiben zu lassen.
Bei der Abfahrt waren nur zwei externe Gäste zugegen, Tomas Kleiners Freundin und der Autor dieser Zeilen. Sehr bewusst fand die Performance ohne Publikum und Presse statt.
Als der Künstler die Hauptströmung des Rhein erreicht hatte, fand er sich mit seinem Floß in ein schwereloses Gleiten versetzt, dem potentielle Unendlichkeit eignete. Sein Verschwinden am Horizont rief die Erinnerung an das berühmte Foto von Bas Jan Ader bei der Abreise im Segelboot von
der niederländischen Küste ohne Zielpunkt wach. Das angesichts der Wasserfläche des Rhein und der Größe der Fracht- und Passagierschiffe auf dem Rhein winzige rote Floß mit dem Künstler erschien zugleich als Synonym für den Eigenwillen und die Selbstbehauptung der Kunst angesichts
von Zivilisation und Natur.
Beide Künstler trugen professionelle Sicherheitsschwimmwesten, wie auch Joseph Beuys bei seiner Rheinüberquerung im Einbaumboot nach seiner Entlassung aus der Kunstakademie Düsseldorf 1972.
Text: Robert Fleck

fk: Wie lange habt ihr das Projekt vorbereitet und wie waren die Reaktionen der beteiligten Partner?

b+k: Gestartet haben wir mit diesem Projekt sicher vor einem guten Jahr, ohne zunächst dafür irgendeinen spezifischen Rahmen vor Augen zu haben. Nach vielen Gesprächen und ersten Versuchen auf unterschiedlichen regionalen Gewässern wurde uns nach und nach deutlich, dass sich der Rhein mit seiner Dimension, dem Bewegungsverhalten und dem direkten alltäglichen Bezug zu uns für dieses Projekt besonders anbieten würde. Dann ging es aber erst einmal nicht direkt weiter. Wir haben einige solcher Ideen, die dann in so einer Art Standby Modus dahin schlummern bis sich eine gute Gelegenheit bietet, um diese entsprechend dem Umfeld einzubinden und sie zu konkretisieren. Das kurzfristige Ausstellungs-Angebot von Seiten der Akademie Galerie, von der aus man direkt auf den Rhein schauen kann, hat uns nicht mehr lange zögern lassen, dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Die kurze Vorbereitungszeit hat uns dabei dazu angespornt, die Aktion selbst erst zur Finissage der Ausstellung anzusetzen und so den unterschiedlichen Vorbereitungs-Phasen im Rahmen der Ausstellung eine Sichtbarkeit zu geben. Unser im Museumsraum installiertes Atelier und die von dort ausgehenden Vorbereitungen, Gespräche und Verhandlungen konnten so zu einem wichtigen Bestandteil des Projekts werden. So sind hier beispielsweise zahlreiche Skizzen, Zeichnungen und Modelle in Gips, Ton, Folie und PVC entstanden, um uns schrittweise an einen Schwimmkörper anzunähern, der alle praktischen Notwendigkeiten erfüllt und parallel unserer künstlerisch-ästhetischen Vorstellung entspricht. Mit dem Bewusstsein, uns hier im Gebiet einer Bundeswasserstraße bewegen zu wollen, haben wir uns zeitgleich auf die Suche nach den verantwortlichen Behörden gemacht, um uns auch hier nach Möglichkeiten und Vorgaben einer Umsetzung umzuschauen. So kamen wir bald ins Gespräch mit denjenigen, die unseren Arbeits- und Bewegungsraum mitbestimmen sollten: Die Wasserschutzpolizei, die DLRG, die Wasser- und Schifffahrtsbehörde, die Luftfahrtbehörde und der Schlauchboothersteller Grabner.

Aufgenommen wurde unser Vorhaben von diesen anfänglich natürlich eher skeptisch. Unsere sensible und vorausschauende Kommunikationsweise hat hier jedoch dafür gesorgt, dass dieses kindlich-romantische Vorstellungs-Bild schnell auf unseren jeweiligen Gesprächspartner übergesprungen ist. Das Bild, sich auf ungelenkte Weise den Rhein herunter treiben lassen zu wollen, hat irgendwie an sich schon etwas sowohl abenteuerliches, als auch sensibles und wirkte auf die meisten Involvierten direkt ziemlich anregend. Fast jeden hat es in irgendeiner Weise gepackt und brachte die meisten dazu, mit uns zu überlegen, in welcher Weise dieser Modus des Sich-Treiben-Lassens auf dem Rhein wohl möglich sein könnte. So ließen wir uns in sehr angeregte und intensive Gespräche verstricken, die aber auch wirklich hart umkämpft waren und bei denen jede kleinste Formulierung abgewogen und diskutiert wurde.

fk: Ihr verweist explizit auf das Verhältnis zu den Partnern des Projektes Wasserschutzpolizei, DLRG zb. War diese intensive Einbindung von Anfang an so geplant?

b+k: Nachdem uns klar wurde, dass dieses Projekt in unserem Sinne zunächst einmal ganz eindeutig auf dem Rhein stattfinden sollte, wurde uns auch klar, dass diese Auseinandersetzung wohl einen großen Teil der „Arbeit“ in jeglichem Sinne ausmachen würde. Besonders deutlich wurde das wiederum, als wir bemerkten, dass das Bild und die Vorstellung von dieser driftenden Bewegung so stark waren, dass selbst die Vorbereitung in all ihrer planerischen Voraussicht und Projektion als Arbeit schon ausreichen könnte! Selbst wenn uns das Projekt von Seiten der Behörden komplett verwehrt worden wäre, so hätten wir durch die ernsthafte Vorbereitung und die intensiven Gespräche mit deren gleichzeitiger öffentlicher Sichtbarkeit in der Ausstellung, bereits dieses Bild erzeugt. Das war uns in der Schärfe und Drastik aber auch nicht von Anfang an klar. Wir hatten in zurückliegenden Arbeiten bereits Elemente, die in diese Richtung geführt haben, in dieser Weise ist es aber nun eine neue Dimension, die sicherlich Potenzial für zukünftige Projekte hat.

Gleichzeitig haben wir uns zuletzt aber natürlich doch sehr gefreut, dass wir mit unserer Aktion am Ende zumindest toleriert wurden, um sie ungestört durchführen zu können und daraus wieder neues Material zu entnehmen, welches wir nun wiederum in einen neuen Aggregatzustand der Arbeit überführen möchten.

fk: Wie lange hat der ganze Drifft gedauert?

b+k: Zuletzt hat die Aktion rund zehn Stunden angedauert. Auch das ist ein Wert, der aus den Verhandlungen entstanden ist. Selbstverständlich war unser erster Impuls, uns bis ans Meer treiben zu lassen! Gleichzeitig müssen wir natürlich immer die Praktikabilität und auch die entstehenden Kosten im Auge behalten. So müssen wir so flexibel bleiben wie nur möglich, ohne dabei aber die Sinneinheit der Arbeit aus den Augen zu verlieren. Das ist manchmal, mit den sich auf verschiedensten Ebenen ständig verändernden Parametern, gar nicht so einfach. Aufgrund der sonst anfallenden Übernachtungen der Rettungs-Crew und der Schwierigkeit, die ehrenamtlich arbeitenden DLRG-Mitarbeiter über mehrere Tage in Beschlag zu nehmen, wurde relativ schnell klar, dass die kleinste noch sinnvolle Zeiteinheit ein Tagesablauf ist. Zu Sonnenaufgang raus aus den Federn, alles fertig machen, rauf auf den Fluss, abends wieder runter, alles wieder zurück fahren und fix und alle ab ins Bett. Klar wären wir gerne einfach auf der Matte geblieben, aber so war es ein vielleicht exemplarisches Experiment, welches uns in dieser Form absolut sinnvoll und rund erschien. Wer weiß – vielleicht ergibt sich auch noch mal eine längere Strecke und damit auch eine längere Dauer – zum Beispiel auf der Donau, oder auf dem Amazonas? Erste Überlegungen sind hierfür schon wieder am laufen… Der erste Versuch ist super verlaufen, also auf zu neuen Ufern und Gewässern!

fk: Ihr seid in ganz privater Runde gestartet? Warum war euch und ist euch die Intimität des Ganzen so wichtig?

b+k: Das ist eine wirklich gute Frage, die einen Kernpunkt dieser performativen Projektstruktur anspricht. Irgendwie hat sich für uns durch verschiedene Parameter quasi zum ersten Mal die Möglichkeit ge- boten, eine Performance einfach für uns zu machen. Die ausgestellte Sichtbarkeit des Vorhabens in der Vorbereitungsphase des Projekts, und das Wissen, das während der Aktion entstehende Foto und Video-Material im Nachhinein auch wieder mitteilen zu können, hat es uns erlaubt, die im Ansatz doch sehr träumerische und intime Idee auch ganz nahe diesem Ausgangsmodus umzusetzen, ohne dabei Angst haben zu müssen, dass es einfach ein privates Vergnügen wird, oder dass keiner davon mitbekommen würde. Die Frage der Sichtbarkeit einer performativen Arbeit ist eine ganz heikle und spezielle. Die zeitlich und räumlich fixierten und bühnen-artig gerahmten Performances, bei denen Performer und Zuschauer sich live und distanziert gegenüberstehen, interessieren uns eigentlich weniger. Viel spannender ist es, neue Modi des Zeigens zu erfinden, Sichtbarkeiten des Vorher und Nachher auszuprobieren. Gerade im performativem Medium ist es von ganz besonderer Bedeutung, wie mit einer zeitlichen Streuung umgegangen werden kann. Sicher werden wir auch wieder Aktionen machen, an denen jeder auch direkt teilhaben kann. Für diesen Rahmen hat sich diese Form jedoch am sinnvollsten angefühlt. Bis zuletzt waren wir darüber in Verhandlung und haben versucht, die Potenziale der unterschiedlichen Sichtbarkeitsformen abzuwägen. Im Nachhinein sind wir aber sehr froh, es auf diese Weise entschieden zu haben, auch trotz einiger Hinweise von Anderen, dass sie sich gefreut hätten, direkter an der Aktion teilzuhaben.

fk: Ihr habt freundlicherweise – vielen Dank dafür! – unter anderem diesen Blog angefragt mit dem expliziten Vorschlag, die intime private Aktion nun im Nachgang noch mal medial aufzuarbeiten und damit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Warum habt ihr euch für diese Vorgehensweise der Präsentation entschieden?

b+k: Das weist vielleicht erst einmal auf die grundsätzlichere Frage hin, wie , in welcher Form, über welches Medium oder in welchem Aggregatszustand eine Arbeit wahrnehmbar wird, denn eine gänzlich „immaterielle“ Arbeit gibt es wohl nicht, oder? Wir haben wirklich ausgiebig über diese Frage diskutiert! In irgendeiner Form tauchen sie dann doch immer wieder, wenn auch zu unterschiedlichsten Zeiten und auf unterschiedlichste Weisen auf, so sehr sie dieses Prinzip auch unterwandern wollen – abgesehen von all den wahrscheinlich irgendwo stattgefunden und heimlich vergrabenen Arbeiten, die unsichtbar geblieben sind und von denen wir daher aber natürlich auch nichts wissen – eine große Ehrerbietung an dieser Stelle an all diejenigen, die so mutig sind, solche wirklich unsichtbaren Arbeiten zu machen! Uns interessiert jedoch vielmehr die sehr anregende Schnittstelle zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. So sind wir künstlerische Experimente angegangen, wie zum Beispiel das „attention piece“ 2015, welches in diese Richtung tendiert – ganz unsichtbar ist es jedoch auch nicht geblieben.

Für das Medusa-Projekt haben wir uns somit für bestimmte Sichtbarkeiten, aber ganz besonders auch für gezielte Unsichtbarkeit-Modi entschieden. Eine nachträgliche Berichterstattung hat einen ganz anderen Charakter als ein Live-Miterleben. Gleichzeitig freuen wir uns natürlich über einen Austausch. Solch ein Bericht ist natürlich insofern besonders spannend, um so wieder neue Leute zu erreichen, die sich dann vielleicht auch wieder zurückmelden und so ein weiterer Diskurs stattfinden kann. Das ist glaube ich für uns das Wichtigste: uns in Gespräche verwickeln zu lassen, zu verhandeln, zuzuhören und durch irgendwelche Gelegenheiten wieder zu neuen Kontexten zu kommen, in denen wir weiter verhandeln und experimentieren können. Außer einer Berichterstattung sind aber auch zwei weitere Mitteilungsweisen in Planung, für die wir die vielfältigen bisher gesammelten Materialien in neue künstlerische Formen überführen möchten. Zum Einen entsteht gerade eine Installation, bestehend aus Video-Spuren, Fotos und einer der Schwimmkörper. Außerdem sind wir in regem Austausch mit diversen AutorInnen und KünstlerInnen, um das Projekt in seiner Komplexität auch in eine Buchform zu bringen, in der unterschiedlichste visuelle- aber auch literarische Perspektiven zusammen kommen sollen.

fk: Habt ihr ein Gefühl des Echten erlebt oder verblieb es in einer Art Simulation wie mit Freiheit 2.0 angedeutet?

b+k: So skeptisch wir im Voraus auch waren, ob sich dieses freiheitliche und von dir sogenannte „echte“ Gefühl in dieser komplexen Situation überhaupt einstellen wird, so einfach war es dann in der Situation, alle anderen organisatorischen, darstellenden und sonstigen Gedanken abzuschütteln, sobald einen die Strömung erfasst hatte. Die zu jedem Zeitpunkt unvorhersehbare Bewegung des Treibens und Driftens, mal reißend Strom abwärts mitten in der Fahrrinne, mal kreiselnd über einem Strudel, mal still und langsam Fluss aufwärts im Kehrwasser einer Buhne – diese Bewegungen lassen einen mühelos absolut gegenwärtig sein. Wenn man gerade auf die Matte geht, schwirren einem natürlich jede Menge Fragen im Kopf herum. Liege ich denn auf natürliche Weise, oder versuche ich gerade eine fotogene Pose für die Drohne einzunehmen? Bin ich auch in der Mitte von der Matte? Warum zur Hölle können diese blöden Beiboote nicht abhauen? Und wie kann ich diese Gedanken abschütteln? Zwischen durch mal, und zuletzt natürlich wenn man mitbekommt, dass es gleich vorbei sei, taucht man wieder auf. Es ist ja, anders formuliert, die Frage nach der Authentizität. Keine Ahnung wie diese sich genau anfühlt, was sie ist, oder ob es sie gibt. Wir sprechen zwangsläufig immer wieder darüber. Diese Überlagerung von unterschiedlichen und sich gegenseitig scheinbar ausschließenden Wahrnehmungsweisen des echten Erlebens und einer Simulation ist aber super spannend und künstlerisch enorm produktiv! Das trifft einen ganz wichtigen Punkt, an dem wir bei unseren Performances glücklicherweise immer wieder vorbei kommen und der, glaube ich, eine sehr wichtige gesellschaftliche Frage aufwirft, der wir uns quasi unentwegt stellen müssen. Sprachlich zu beantworten ist sie wohl nicht. Performativ kann man sie dagegen explizit in komplexen raum-zeitlichen Konstellationen erfahrbar machen.

fk: Die Freiheit ist ein fundamentaler Begriff im Narrativ der westlichen Welt. Wie bewertet ihr diesen Begriff der Freiheit im Jahr 2019?

b+k: Uff. Ja die schwierigste Frage zum Schluss. Was soll man da schon sagen. Freiheit ist, und war sicher immer schon, eine komplexe Angelegenheit. Heute, im Jahr 2019 hat sie vielleicht aber eine ganz besondere Stellung. Es war schon der Versuch, mit diesem Projekt die ganz präzise Frage aufzumachen, wie heute mit solch einem träumerisch-romantischen und freiheitlichen Impuls umgegangen wird. All die Maßregelungen, Vorgaben und Kalkulationen der Behörden und besonders die minuziös ausgearbeitete Verteilung von Verantwortlichkeitsbereichen lenken ganz schnell von freiheitlichen Impulsen ab, verweisen auf nur im entferntesten mögliche Gefahren, die durch diese oder jene Bewegung entstehen könnten, und für die grundsätzlich erst einmal kaum jemand gerade stehen möchte. Das „Sich-Treiben-Lassen“ ist eine Bewegung, die nicht vorhersehbar und somit nicht kalkulierbar ist und die in solch einem durchgetakteten Alltag scheinbar eine große Gefahr bedeutet. Gleichzeitig hat allein die Idee und das Bild von solch einer Bewegung anscheinend auch eine enorme Kraft. Heraus kommt dann ein wunderbares, und zum Glück auch nicht aufzulösendes Dilemma, welches auf zeitgenössische Weise mit dem Begriff der „Freiheit 2.0“ vielleicht ganz gut beschrieben ist und derzeit in allen nur erdenklichen Bereichen intensiv verhandelt wird und dies auch werden sollte!

fk: vielen Dank für diesen Chat und weiterhin alles Gute für Euch und Eure Arbeit.