Angela Fette, Aquarelle

Jetzt neu im Shop bei uns 3 wunderbare Aquarelle der in Düsseldorf lebenden und wirkenden Künstlerin Angela Fette.

shallow water, no ground , Angela Fette, Aquarell / Büttenpapier, PVC-Folie, Magnete, Ausdruck, 76 x 58 cm
shallow water, no ground , Aquarell / Büttenpapier, PVC-Folie, Magnete, Ausdruck, 76 x 58 cm

cybertooth tiger, Aquarell / Büttenpapier, Acetatfolie, Magnete, Ausdruck, 70 x 50 cm
the freedom to build your own prison, Aquarell / Büttenpapier, Acetatfolie, Magnete, Ausdruck, 76 x 57 cm

flip_to_frontAUTOMATIC DREAMS in der Galerie Wundersee

Fotocredit Thomas Riedel aka Droidboy

Ein großer Stratege war ich nie, gerade in der Kunst verhielt es sich oft so, dass Dinge wenn sie mal als Idee ausformuliert und in die Umsetzung gehen sollten, eigentlich schon ihren Reiz verloren hatten. Es wurde dann Arbeit, und gleichwohl ich eigentlich gar nichts gegen Arbeit habe, wollte ich das in der Kunst eben nie. Kunst das war und ist für mich eine mäandernde Sound-, Text- und Bildspur die sich mal lauter und mal leiser durch das Leben zieht, die manches aufnimmt, vieles reflektiert und vor allem aber Energien als Artefakte externalisiert.

Die Dinge tun um sich von ihnen zu lösen und damit Raum für Neues zu schaffen, dass war immer ein Weg für mich. Das Netz ist dafür gut geeignet, die digitalen Werkzeuge sind billig, schnell aber dennoch mächtig und über das Internet gehen die Sachen zügig und einfach raus. Ich mochte das immer gerne künstlerisch so zu arbeiten, eben ohne große Planungen und wenn ich doch mal welche machte verwarf ich sie meistens, sobald das Interesse für neues Anderes geweckt wurde.

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KATHARINA SIEVERDING im PARKHAUS

Lange stand es an, nun ist es soweit, das Parkhaus im Düsseldorfer Malkasten wird verschwinden, weil abgerissen werden. Ich kenn die ganze Geschichte nicht, habe sie mal in Teilen auf einem Geburtstag vom Pepper gehört aber kann die Details nicht wieder geben. Ich glaube es geht und ging – nicht sonderlich überraschend – um Scheine, die irgend jemand damit machen kann an Ort und Stelle Betongold zu gießen.
Wie überaus originell…
Schade ist das doch, denn ür mich geht damit auch ein wenig eine Ära zu Ende, was seltsam gut ins Große Ganze passt. Das verwunschene Haus im Park des Künstlervereins war eine der letzten verbliebenen Orte von dem was mal eine vielfältige und lebendige Düsseldorfer Off-Szene gewesen ist. Gleichwohl man sagen muss, das Parkhaus war die letzten Jahre eigentlich schon nicht mehr Off, sondern doch eher On, in gewisser Hinsicht fast Institution, in jedem Fall aber feste Bank geworden, zusammen mit seinem unermüdlichen Betreiber, Kurator und Organistor Karl-Heinz, gen. Charly, Rummeny. Dessen eigene auch gleichzeitig die 180ste Ausstellung im Parkhaus gewesen ist, und die ich eigentlich – Asche auf mein Haupt lieber Charly, es ging zwischen Homeschooling, Remotealltag und Arbeit unter – in dieses Blog nehmen wollte. Zum Glück war eiskellerberg vor Ort und hat das Ganze filmisch dokumentiert, so dass ich es hier einbinden kann.


In all dem hier schwingt also auch wehmütig etwas Abschied mit, Abschied von einer Konstante im Leben der Düsseldorfer Kunstszene und Abschied von etwas was sich durch kontinuität, Leidenschaft und Herzblut einen festen Platz erarbeitet hatte. Und wie um die Gewichtung des Ortes noch mal quasi Kunstoffiziell zu Beglaubigen und deutlich zu machen was hier bald weggebaggert werden wird, gibt niemand geringeres als Katharina Sieverding dem alten Gemäuer kurz vor Schluss noch mal die Ehre, mit einer geilen, knackigen Show.

Mir wäre die wahrscheinlich durch die Lappen gegangen, wäre ich nicht über den Instagram Account vom oben genannten Pepper drauf gestoßen und von ihm sind auch die Bilder. Mit Dank an dieser Stelle.
Und solltet ihr zufälligerweise schnell sein beim Lesen dieses Artikels dann fahrt noch mal hin, wegen der Kunst vor Ort in dieser Stelle. Für alle die zu spät kommen gibts hier noch die Bilder als Erinnerung.

KATHARINA SIEVERDING im PARKHAUS im Malkastenpark.
Die Show ist zwar verlängert worden bis zum 25.4.2021, aber man weiß nicht, ob sie in der nächsten Woche noch besucht werden kann. Sie ist auf jeden Fall bis kommenden Sonntag, den 18.4. TÄGLICH VON 14 BIS 18 Uhr

parkhaus im malkastenpark,
pempelfort, jacobistraße 6a
https://www.facebook.com/Parkhaus.Duesseldorf

Gespräch R. Schappert und F. Kuhlmann im Januar 2021

als gäbe es ein Morgen, lautet der Ausstellungstitel von Roland Schapperts aktueller Show, welche die dynamische Form eines ‚gallery take over‘ in der davidbehning galerie in Düsseldorf Flingern angenommen hat. Schappert zeigt dort nicht nur eigene Werke. Er arbeitet im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten vor Ort, lädt im Rahmen einzelner Episoden Gäste zum Talk, zu (digitalen) Werkstattgesprächen, Präsentationen und zu Kooperationen ein.

Copyrights: R. Schappert und VG Bild-Kunst, Bonn 2021 

F.K.
wie geht es dir ende des jahres 2020?

R.S.
Fantastisch. Marina und ich fahren gerade nach Paris. Ein arbeitsreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir sitzen im Auto und ich beantworte Deine Fragen.

F.K.
du sagtest mir am telefon, dass bei dir seit 2020  – auch beeinflusst durch die veränderten produktions- und arbeitsbedingungen – leben und kunst besonders eng verbunden sind. sofort fallen mir hierbei die fluxus-bewegung oder auch die situationisten ein. vielleicht kannst du etwas genauer beschreiben, wie sich das bei dir bemerkbar macht. knüpfst du an die fluxus-bewegung bzw. die situationisten an oder siehst du andere bezüge?

R.S.
Die Strukturen des Kunstbetriebs erscheinen vollkommen auf den Kopf gestellt. Corona ist nicht die Ursache für viele der grundlegenden Probleme im Kunstbusiness, macht aber vieles deutlich und schmerzhaft sichtbar. Kunst und Kultur sind im Freizeitsektor gern gesehene Ablenkungsmittel von den Routinen des Alltags. Sie sind allerdings vorübergehend abgeschafft. Ihre mögliche Bedeutung mit Bildungsfunktion verbleibt unterhalb der Tischkante. Die inhaltliche Unsichtbarkeit der Kunst ist zu einem erheblichen Teil selbst mitverschuldet. Es ist schon merkwürdig, dass einige wenige Künstlerinnen mit Corona-Soforthilfen ausgestattet kurze Zeit mehr verdienten als je zuvor. Die meisten Akteure des Kulturbetriebs werden von ihren Ausstellungs- und Aufführungsmöglichkeiten allerdings abgehalten und können ihren Beruf nicht wie gewohnt ausüben. Es fehlt eine zusammenfassende Lobbyarbeit, um in Gesellschaft und Politik besser ins Sichtfeld zu rücken. Einige Sammlerinnen bleiben auf ihren persönlichen Budgets zum Kunstankauf sitzen, weil sie die internationalen Kunstmessen nicht besuchen können, und stürmen seitdem die Studios der angesagtesten Künstlerinnen, die sich seitdem vor Einzelbetreuungen nicht mehr retten können, so wie die am besten vernetzten Galeristinnen ihre Ware nun im Kofferraum selbst zum Kunden transportieren müssen. Andere sind längst pleite. In Paris werde ich mich nächste Woche auf die Spuren der Lettristen begeben. Das tut gut, solange noch etwas Kleingeld im Portemonnaie ist. Die Hypergraphologie des Lettrismus könnte aktuell vielleicht wieder geeignet erscheinen, um Figürlichkeit und Abstraktion mit Buchstaben und Zeichen in Gleichklang zu bringen. Ich nenne das im Rahmen meiner Arbeit mit Worten und Sätzen eine Bildwerdung der Schrift.

F.K.
du hast jetzt eine ganze menge themen angesprochen und da möchte ich jetzt doch noch mal im detail nachhaken. so ganz klar ist mir noch nicht, was du mit der mangelnden inhaltlichen sichtbarkeit der kunst meinst? geht es dir hier um eine stärkere politisierung der künste? welche inhalte wären das, die sichtbarer werden könnten?

R.S.
Die Inhalte sind individuell selbst gewählt. Das ist aber auch das natürliche Problem. Denn im Zeitalter der Singularisierung lässt sich kaum etwas zusammenfassen, was nicht einer weiteren Differenzierung zum Opfer fällt.

F.K.
du kritisierst das fehlen einer zusammenfassenden lobbyarbeit der künste und gleichzeitig weist du darauf hin, dass es durchaus profiteure der aktuellen situation auch unter den künstlerinnen und künstlern gibt. gerade die sind vielleicht gar nicht so begeistert von der idee, da etwas zu ändern und den aktuellen status quo infrage zu stellen. gleichzeitig sind die starken player am markt auch oft die mit dem größten einfluss in institutionen und politik. wie könnte man die profiteure der aktuellen situation für eine solche lobbyarbeit gewinnen? was für angebote kann man machen und ist das überhaupt möglich?

R.S.
Ich stelle es nur fest und kann es als Künstler mit meinen bescheidenen Möglichkeiten höchstens ästhetisch benennen, aber leider nicht ändern. Jeder dreht sich hier in seinem eigenen Kreis. Mit individueller Kunst kann man die kulturellen Rahmenbedingungen herausfordern und in Frage stellen. Ob das allerdings ausreichend Gehör und Augen findet, steht offen.

F.K.
zu guter letzt noch mal ganz konkret zu deiner kunst, da du deine recherchen in paris erwähnst. worte, text und bild, das sind ganz wichtige elemente deiner arbeit. was interessiert dich an der „Bildwerdung der Schrift“? warum reizt es dich, das eine in das andere zu überführen und gibt es eventuell auch überlegungen in die andere richtung?

R.S.
Nein. Bilder möchte ich nicht in Schrift überführen. Aber die teilweise Auflösung der Schrift in eine spezifische Bildlichkeit finde ich interessant. Und die persönliche und unterschiedliche Interpretation der Begriffe durch die Anmutung ihrer aufgelösten Bildlichkeit reizt mich nun mal sehr.

F.K.
eine frage in bezug auf das aktuell laufende projekt in der davidbehning gallery: viele menschen sind derzeit voller sorgen um gegenwart und zukunft, es herrscht allgemein große verunsicherung. und dennoch haben david behning und du eine ausstellung in seiner galerie eröffnet. warum gerade jetzt kunst und vielleicht noch provokanter zugespitzt: muss kunst jetzt wirklich sein?

R.S.
Kunst ist für mich kein Luxus und zählt auch nicht zur Freizeit. Sie gehört als Tätigkeit zum Leben. Warum sollte ich jetzt damit aufhören? Ich produziere nicht für den Markt, sondern versuche, Zeichen und Botschaften zu verstehen, zu formen und in die Gesellschaft zu schleusen. Für die, die es lesen möchten. Ich gehöre keiner Sabotage-Fraktion an, sondern arbeite inhaltlich mehr oder weniger konstruktiv mit eigenen ästhetischen Mitteln und in Kooperationen. In der davidbehning gallery wird bis zum 28.2.2021 weniger ausgestellt, verkauft und Fertiges präsentiert, sondern mehr Partizipation in unterschiedlichen Episoden angeregt. Wir führen Werkstattgespräche über Kunst, diskutieren Qualitätskriterien, überführen die Produktion in die Galerie, erproben Kooperationen. David bezeichnet das Konzept so: „Unter dem Motto als gäbe es ein Morgen übernimmt Roland Schappert, Künstler und Autor, die davidbehning gallery und gibt Einblicke in seine künstlerische Praxis, Kooperationen mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden, die Bildwerdung der Schrift, Produktion von Werken und Ideen. Er lädt Gäste ein zum Talk, zum Werkstattgespräch, zu Kooperationen und zur Kenntlichmachung ihrer Positionen und Arbeiten. Ausgangspunkt des künstlerischen Prozesses von Roland Schappert sind Botschaften mit gesellschaftlichem Bezug, die sich in ihrer Mehrdeutigkeit darstellen und über unterschiedliche Medien und Kanäle mitteilen.“

Copyrights: R. Schappert und VG Bild-Kunst, Bonn 2021 

Aethertalk im digital3mpire

2 Männer, 2 Bier, 2 Laptops, 1 Internet, 2 Sockel, 1 Whitspace.

Mehr braucht es nicht für dieses simple aber effektive Setup, das wir 2015 ‚Aethertalk I – Hamburg Rösrath‚ nannten. Ein schnelles, experimentelles Format, das ich in meinem damaligen Projektraum digital3mpire gemeinsam mit Kai Erdmann (Galerie Kai Erdmann) aus Hamburg and Johannes Thies aus Sexytown (Rösrathproject) ausprobiert habe.
Kürzlich auf dem Spielplatz im Gespräch zu dritt kamen wir dann irgendwie wieder drauf und stellten fest, wie eigentümlich gut dieses Setup in die aktuelle Situation und Zeit eigentlich passt.
Das Zoom-Bier war 2015 noch eine seltsam, skurile Idee, geboren aus einer Laune heraus, hat sich jetzt 2020 in gewisser Weise zu einer sozialen Institution entwickelt und gehört zum Alltag vieler UserInnen.
Unbewusst haben wir da eine Entwicklung anskizziert, die uns jetzt in der Gegenwart einholt und von der nicht so ganz klar ist, wie sie sich von hier aus weiter entwickeln wird. Absehbar ist aber, Zoom-Biere werden uns noch einige Zeit begleiten.
To be continued …

Roland Schappert – YOU und ‚als gäbe es ein Morgen‘

„Kunst kann uns helfen, Jedem seine Individualität zuzugestehen, gerechter zu verteilen, Geduld walten zu lassen, Widersprüche nicht unbedingt als Vertrauensverlust zu werten und dabei weder in Lähmung noch Gleichschaltung zu verfallen.“ 
Roland Schappert, November 2020

Roland Schappert arbeitet als Maler und Autor, erforscht die Bildwerdung der Schrift zwischen Poesie und Politik und veröffentlicht Essays über einen zeitgenössischen Kunstbegriff u. a. in Kunstforum International. Er ist umtriebiger Streiter und Kämpfer an zahlreichen Fronten der Künste.

Gerade zu Ende gegangen ist seine letzte Ausstellung im Kunstverein Ruhr in Essen, aktuell von ihm in der Vorbereitung ein Kollaborationsprojekt in der davidbehning galerie, hier in Düsseldorf. Unter dem Motto als gäbe es ein Morgen übernimmt Roland Schappert die Galerie und gibt Einblicke in seine künstlerische Praxis, Kooperationen mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden, die Bildwerdung der Schrift, Produktion von Werken und Ideen. Er lädt Gäste ein zum Talk, zum Werkstattgespräch, zu Kooperationen und zur Kenntlichmachung ihrer Positionen und Arbeiten.
Bei Interesse meldet Euch bitte bei der Galerie an.

Übrigens ist Roland Schapperts neues Buch YOU ab jetzt hier im Shop erhätlich. Zu erwerben als limitierte Vorzugsausgabe in Kombination mit einer Arbeit von ihm. Zum Buch gibt es unter you.roland-schappert.com/ eine Webseite, klickt Euch mal rein.

Und nun das Beste zum Schluss, denn wer könnte in das Denken und Arbeiten von Roland Schappert wohl besser einführen als der famose Mitbegründer der Perisphere Dr. Emmanuel Mir.

Roland Schappert YOU im Kunstverein Ruhr in Essen

Essen, U-Bahnhof Berliner Platz
Essen, U-Bahnhof Berliner Platz

Roland Schappert arbeitet an der Schnittstelle analoger und digitaler Medien mit Wandmalereien, Tafelbildern, Zeichnungen sowie digitalen Drucktechniken, Video und Text. Er entwickelte in den letzten Jahren eine eigenständige Form der Bildwerdung der Schrift sowie Zeichenmalerei. 2005 erhielt er zusammen mit Michael Ebmeyer den Videonale-Preis 10 im Kunstmuseum Bonn. Ausstellungen und Interventionen im In- und Ausland. 2007–2010 Gastprofessur für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Veröffentlichungen und Vorträge über Aspekte eines zeitgenössischen Kunstbegriffs, Kunst & Wirtschaft. Kataloge u. a. YOU, Salon Verlag, 2020; IDEAS, Salon Verlag, 2019; L EGAL, Malerei in der Galerie Ruttkowski;68, 2018; DRAWINGS TO CRY FOR, Salon Verlag, 2016; Monografie in Kunstforum International Bd. 235, 2016; FÜRS ALL GENUG, Wandmalereien, Städtische Galerie Wolfsburg, Distanz Verlag, 2015; Interventionen, Bilder und Wandmalereien u. a. im Kunstverein Ruhr, Essen 2020, in der Kunsthalle und im ehemaligen Capitol-Theater in Düsseldorf, 2016, FLIEHENDE WERTE im Museum Morsbroich, Leverkusen 2016-2017, Benjamin Franklin Village und Port25, Mannheim 2016-2017. 

Andreas Wundersee übers Scheitern und Schaffen

Ein Essay von Andreas Wundersee

Der Historiker Yuval Harari hat im ZEIT-Podcast „Alles gesagt?“ den Sinn des Lebens als eine Aneinanderreihung von Herausforderungen beschrieben. Wer ein Vermächtnis hinterlassen möchte beziehungsweise die Hoffnung hat, dass man als Einzelner wie in einem bekannten Theaterstück bei dem die Hauptrolle nicht besetzt wurde, vermisst wird,
wird vom Leben enttäuscht.

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Bazon Brock: Hundertwasser und Beuys

Seit Anfang des Monats sind, wie wir alle wissen, neben Gastronomie und Sport auch die Institutionen der Künste einem harten Lockdown unterzogen. Gleichwohl das schon ärgerlich genug für alle Betroffenen ist, wirft dieser Lockdwon der Künste gleichzeitig eine äußerst unangenehme Frage auf. Wie kann es nämlich sein, dass diese, sich selbst als so wichtige und unverzichtbare verstehende, gesellschaftlich Kraft inmitten einer sozialen Krise als erstes verschwinden darf und muss?Welche ehrliche, soziale Legitimation sollen die künste nach dem Lockdown eigentlich noch haben, wenn man doch nun akzeptiert, dass diese ja eigentlich auch weg können. Gerade eben jetzt weg können, in einer epochalen Krise, die auch eine Krise der Sprache und der Kommunikation ist. Der Künstler und Denker Bazon Brock spricht in diesem Video über das sich gerade fundamental wandelnde und zukünftig neu zu definierende Verhältnis von Kunst, Wissenschaft, Kultur und Autonomie.

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Alex Nowak – Animal Dictionary im Parkhaus

Die aktuelle Show von Alex Nowak im Parkhaus im Malkasten ist leider vergangenes Wochenende schon zu Ende gegangen. Ich habe mich im Nachgang noch mal ganz kurz mit ihm über seine Arbeit unterhalten.

p: Alex bitte ganz kurz vorab zu Dir, wie ist dein Werdegang?

AN: Ich habe einen Bacheor in Philosophie/Kunstgeschichte an der HHU gemacht. Ich habe an der Kunstakademie Düsseldorf von 2011-2017 Freie Kunst (Malerei und Skulptur) studiert. Ein Semester war ich am Royal College of Art in London. Meine Professoren an der Akademie waren Andreas Schulze und Rebecca Warren.

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Memes and NON

Gibt so eine Gruppe auf Telegramchat, kann bei Interesse gerne Kontakt herstellen, da wird bestes Material getauscht, in die bin ich durch Zufall rein geraten per fb und habe bis heute nicht bereut.
Ist aber was für Spezialisten und echte Freunde von memes, web und non. Memes und non das ja gehört zusammen, alleine schon wegen der fehlenden Autorschaft, aber auch wegen dem Bezug zum Interwebs und der Tradition von Dada. Memes sind extrem zeitgenössisch und Supermeta, also das was Kunst 2018 gerne sein möchte, sich aber aus verschiedenen Gründen leider nicht traut, wohl auch immer aus Angst nicht ernst genommen zu werden (Autor eingeschlossen übrigens, also no offens). Und somit ist die digitale Mischung aus anarchistischem Witz, Weltverwurstung und permanentem Abdrifften in Richtung Metaebene – und darüber hinaus – mit das Beste was gerade so im globalen Angebot ist. Und weitaus besser als weite Teile der gerade so angesagten, kritischen Politkunst für linke Masochisten, die uns helfen will auf den rechten Pfad im Kampf für das Gute und gegen das Böse.

Damit ihr seht was ich meine, habe ich hier mal ein paar der unzähligen Pics aus dem Chat zusammen gestellt. Exemplarisch. Aber ich weiß wo man mehr davon bekommen kann.

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Nenne nicht das Wort

Ein Vorschlag für Euch als Spiel, weil es in vielerlei Hinsicht so festgefahren scheint und bei immer mehr von uns zu Zynismus, Niedergeschlagenheit, Langeweile und ganz allgemein nachlassender schöpferischer Kraft führt, also gemeint ist die Inflation der Kunst und Künste.

Vorschlag von daher in die Runde für alle KünstlerInnen, KunstkritikerInnen, GaleristInnen, Sammlerinnen und KuratorInnen:
ein (1) Jahr lang arbeiten, machen, tun OHNE das Wort Kunst zu nutze.

#restart #fresh #befreiung #loslassen #non

Der Künstler, der Kurator und das Neurale Netzwerk – Robbie Barrat

Was für unsere Sammlung, als Link zum klicken.

https://yalepaprika.com/articles/the-artist-the-curator-and-the-neural-net-a-conversation-with-robbie-barrat/

Robbie Barrat (@DrBeef_) is an artist and researcher who uses artificial neural networks to generate artwork including landscape and nude paintings, fashion runway photos, and three-dimensional physical structures. At 19 years old, Robbie has already had his work featured on the cover of Bloomberg Businessweek and his code appropriated by an artist collective which sold a derivative artwork for $432,500 at Christie’s this month. Robbie’s most recent project involves feeding Balenciaga runway stills to a conditional adversarial network in order to generate novel outfits for new runway poses.

nfcdab Valencia 2018

Die aktuellste „Near-Field Communication Digital Art Biennale“ die man am Wochenende des 3. – 4. November 2018 im Spanisch Valencia eröffnete und direkt wieder schloss, ist wahrscheinlich nach wie vor eine der seltsamsten Biennalen der Welt. Zumal sie dieses Jahr nun schon drei mal, an drei verschiedenen Orten statt fand. Die ganze Sache ist und bleibt sehr sehr subkulturell und entzieht sich, auch aufgrund der immer absolut unterirdischen Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation jeglicher Vereinnahmung durch den Mainstream. Ich selber habe etwa, gleichwohl ich freundlicherweise teilnehmen darf, auch nur per Zufall über einen Facebookpost eine spanischen Bekannten erfahren, dass es eine Valencia Ausgabe gibt. 🙂

Wer mehr darüber wissen will klickt hier zum Tumblr. Und wer gerne selber mal eine Biennale hosten möchte oder bei der nächsten biennale mitmachen will, kann sich hier in der Facebook Gruppe bewerben.

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Digitale Träume – Surrealismus trifft auf K.i.

A.i. ist immer noch sehr Hip und Hype, keine Frage. Was mich aber in letzter Zeit umtreibt ist das was man im weitesten Sinne mit ‚Digitalen Träumen‘ bezeichnen könnte. Also Surrealismus trifft auf digitale gesteuerte und transformierte Wirklichkeit.
Das was der französische Künstler Pierre Huyghe in der Serpentine Galerie präsentiertp geht schon sehr in diese Richtung.

Sebastian Späth zum Onenightstand bei Falko Alexander

„Vor der Moderne bedeutete Kunst zu zeigen, was man kann. Seit der Moderne gilt: Man zeigt weniger, als man kann. Die Performanz hat der Kompetenz den Rang abgelaufen. Für Videokunst gilt das spätestens seit der Erfindung von Youtube. “ das und vieles mehr sagt und schreibt Sebastian Späth auf seinem Youtube-Channel.

Als Teil von THE ONE NIGHT STAND SERIES / CHAPTER 1 habe ich den Mann in die Galerie Falko Alexander eingeladen für kommenden Freitag. Wer also Lust hat mehr von Ihm zu hören oder sehen kommt bitte einfach vorbei. Außerdem mit dabei sind Sebastian Ax, Adam Gawel, Derek Mainella. Das Konzept des ONE NIGHT STAND ist denkbar einfach, es ist ein Ausstellungsformat der Galerie Falko Alexander, in dem neue kuratorische Konzepte erprobt werden. Chapter 1 bildet den Auftakt dieser Serie. Drei Künstler der Galerie: Arno Beck, Kilian Kretschmer und ich haben Künstler ausgewählt, mit denen wir uns selber aktuell beschäftigen, deren Werke wir schätzen und habe diese zu einer Ausstellung eingeladen.

Einen weiteren Eindruck von Späths arbeit gibt es hier.

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Finn Wagner – a slick finish lasts forever

Mit ‚a slick finish lasts forever‘ präsentiert Finn Wagner bei Gold & Beton in Köln neue Arbeiten, die er im Frühjahr in Los Angeles entwickelte. Eine Ausstellung über Konsum, Glanz und unsere Wertegesellschaft.

Erstmalig widmet sich der Künstler nicht etwa der Video- und 3D-Kunst, sondern arbeitet rein skulptural. Unübersehbar lässt sich dennoch die ästhetische Handschrift Wagners in sämtlichen Objekten wieder erkennen. Diese wirken gleichzeitig vertraut und befremdlich: Alltagsgegenstände, Verpackungsmaterialen, Luxusgüter fast bis zur Unkenntlichkeit verzogen oder miteinander verworren. Die verwendeten Materialien bleiben unter dickem Gloss verborgen, die Hauptsache ist doch, dass es schön glänzt. mehr dazu unter http://finnwagner.de

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Abbildung von 1 Normcore

Ich erzähle Ihnen ja nichts Neues, aber dachte ich schreibe es dennoch einmal auf damit wir nicht vergessen. Eventuell holen wir das dann mal bei einem gemeinsamen Gespräch wieder raus und diskutieren zusammen was drüber. Was halten sie davon, was meinen Sie?

Ach so, worum geht fragen Sie jetzt. Nun ja es ist doch so. Ein Dilemma unserer Tage ist ja beispielsweise die Tatsache, dass wir permanent in den fremden Bildern der Vergangenheit leben. Nicht nur mit Blick auf das Urböse in Form von Nazis, sondern eben auch auf andere Geister die eigentlich erst einmal gar nicht Böse, ganz im Gegenteil sogar stellvertretend für das Gute daher kommen. Freiheit ist sowas, Autonomie, Selbstbestimmung, aufgeklärtes Denken, um ein paar dieser Dinge zu nennen. Sie wissen was ich meine, denke aber nun sofort, lieber fk, all dies kam nun aber doch nur schlecht sehen. Sie haben natürlich wie immer völlig Recht damit.
Und hier kommt dann die – sie ahnen es bereits – Kunst ins Spiel, welche in einer ihrer zahlreichen, aktuell aber doch dominierenden, Funktionen sichtbar macht was die nun zu Ende gehende Moderne so an Werten hervorgebracht hat und uns diese mit Hammer und Brechstange ins mindset zu prügeln versucht. Sie bietet somit, insbesondere in ihrer zeitgenössischen und damit konservativsten Variante, als Dauerwerbeschleife dieser Epoche, den aufgeklärten Blick in das Vergangene. Dabei, und das ist uns ja allen doch klar, ist der Blick in diese Richtung ja erst einmal gar nicht so verkehrt denn Zukunft leitet sich immer aus der Vergangenheit ab. Einzig störend und belastend daran ist, wenn die Dominanz dieser Bilder des Vergangenen den Blick auf das Gegenwärtige verstellen und uns damit statt zu ent- nur noch täuschen.

Eine der großen Täuschungen denen ich etwa erlegen war und auch – das muss ich zugeben, aber arbeite daran – immer noch erlegen bin, ist das Bild eines Künstlers, der ich gerne gewesen oder geworden wäre. Zumindest dachte ich dies lange Zeit. Es war das idealisierte Bild eines Kunst-Menschen der für sich eine Vision und Idee seiner Welt entwickelt und diese entsprechend (mit)gestaltet. Es war – ihnen ist das selbstredend klar – angelehnt an das Bild des Renaissance Menschen und Universal-Gestalters. Sehr naiv und recht romantisch, ich gebe es hier gerne zu, :-).

Nun liegt die Renaissance weit zurück und zwischen dieser und der jetzt beginnenden Metamoderne gab es bekanntlich eine liberale Hochphase der kreativen Zerstörung, welche noch nicht ganz zu Ende ist und bis Dato andauert. Die Ergebnisse dieses disruptiven, alles zersetzenden Prozesses zu Gunsten der Sicherung des Kapitalbestands hinterlässt die uns umgebenden Ruinen der Moderne.
In eben diese Phase der totalen Zerstreuung, welche mit ‚there ist no such thing as society‘ quasi den Turbo startete, fällt auch die Atomisierung von Gesellschaft unter anderem gestützt durch die Idee von Genie und Individuum. Was einmal als Befreiungsprojekt mit dem Ziel der Autonomie begann hat uns nun über die Zeit zu mehr oder weniger glücklichen Sklaven unsere selbst gemacht.
Wir alle sind nun, jeder für sich unterwegs mit unseren individuellen Perspektive und Positionen zu Welt und Wirklichkeit, wir alle sind nun in diesem spezifischen Sinne Künstler und tragen jeder für sich seine bzw ihr Welt mit sich herum. Was früher einmal verbindende soziale Utopie gewesen ist, hat sich heute verwandelt in die Fiktion einer Vision des eigenen Lebens, an der wir mangels Erfahrung naturgemäß alle Scheitern. Sebastian Späth greift diesen Prozess mit seinem affirmativen Konzept von Kunst als Lifestyle auf und versucht es dem entsprechend affirmativ nach vorne zu ballern. Denn Lifestyle und der vermeintliche individuelle Way of Life erzeugen die Tunnel in welche wir unsere Blicke Richtung Zukunft lenken. Mehr oder weniger erfolgreich, vor allem aber einzig und alleine zurück geworfen auf persönliches Glück und Unglück. Die Hohe Kunst 2018 besteht nicht mehr darin Welt zu gestalten oder Utopien zu entwickeln. Vielmehr sind wir nun alle Amateurkünstler ohne Ausbildung aber angetrieben vom Drang zur permanenten Entfaltung und Gestaltung der eigenen Lebenswirklichkeit geworden. Der einzige Fluchtpunkt ist nun für alle das entfernte Zentrum der eigenen Zentralperspektiven.

Das Dilemma aber derjenigen von uns welche sich aus Gründen für Künstler halten ist nun schlichtweg, dass man diese einmal notwendige Funktion des Entwickens von andersartigen Perspektiven und Positionen in einer solchen Welt nicht mehr benötigt. Eine Welt in der eine totale Inflation der subjektiven Sichtweisen und Perspektiven herrscht braucht es keine weitere der Künstler welche weitere Kosmen erschaffen.
Und wir, die wir diesem Trugschluss nach wie vor erliegen und uns festhalten an einem romantischen Künstlerbild der Moderne tun gut daran die Augen zu öffnen und den Tatsachen ins Auge zu sehen. In einer metamodernen Welt aus individuellen Künstlern gibt es keinen Bedarf an modernen Künstler mehr. Demnach müssen zwei Bilder verworfen und neue gestaltet werden, das Bild des Künstlers und das Bild von Gesellschaft.

SIMULACRUM. Ein gutes Gefühl

SIMULACRUM heißt die Einzelausstellung von Johanna Reich, die noch bis zum 7. April 2018 in der Galerie PRISKA PASQUER in Köln zu sehen ist. „Als Simulacrum oder Simulakrum bezeichnet man ein wirkliches oder vorgestelltes Ding, das mit etwas oder jemand anderem verwandt ist oder ihm ähnlich ist.“ (Quelle: Wikipedia). In den Arbeiten von Johanna Reich ist damit die virtuelle und die physische Welt gemeint, wobei schnell klar wird, dass man zwischen beiden Welten keine klare Grenze ziehen kann, denn beide Welten sind Teil unserer Realität. Die bei PRISKA PASQUER gezeigten Werke bewegen sich daher zwischen diesen Welten und Johanna Reich schafft diese Verknüpfung indem sie unter anderem Fotografie, Malerei, Video und Performance klug miteinander kombiniert.

Johanna Reich, die aktuell auch im Max Ernst Museum in Brühl gezeigt wird und mit dem Frauenkulturpreis für Bildende Künste des Landschaftsverbands Rheinland ausgezeichnet wurde, kannte ich bis jetzt nicht. Ich war daher gespannt, ob die Ausstellung mit dem vielversprechend klingenden Ankündigungstext mithalten kann. Sie kann.

Wenn man die Galerie betritt, wird man mit einem charmanten Fingerzeig in die Ausstellungsräume geleitet und sieht dort ZWIRNERS WALL.

ZWIRNERS WALL, 2018, Digital C-Prints mounted on Alu Dibond, 120 x 90 cm

Die dreiteilige Arbeit zeigt die Wand der Galerie in drei unterschiedlichen Zuständen. Das Bild in der Mitte ist eine Smartphone-Fotografie der weißen Galeriewand. Auf der linken Seite sieht man ebenfalls das Foto der weißen Wand, allerdings in einem anderen Zeichensystem: als Code. Auf 43 weißen DIN A4 Blättern hat Johanna Reich den Zeichencode der digitalen Fotografie niedergeschrieben und das Foto aus der virtuellen, in die physische Welt übertragen.
Das Bild auf der rechten Seite ist entstanden, indem der handgeschriebene Code eingescannt wurde und mit Hilfe einer Schriftenerkennungssoftware zunächst in digitale Zeichen transformiert wurde. Diese digitalen Zeichen wurden dann wieder in ein Bild umgewandelt. Aus der weißen Smartphone-Fotografie ist so durch den Umweg über die physische Welt ein farbenfrohes, digitales Bild entstanden.

All das wusste ich noch nicht als ich die Arbeit zum ersten Mal gesehen hab. Doch auch ohne diese Informationen und die dadurch zusätzliche, inhaltliche Aufladung des Kunstwerks, hat mich das Nebeneinander des weißen und des bunten Bilds, sowie des beschreibenden Texts interessiert.
Vermutlich weil die Bilder für mich die Realität, die mir teilweise klar und einfach vorkommt, versinnbildlichen. Es ist als ob es nichts zu verstehen gibt und die Welt aus einem leeren weißen Raum besteht, durch den ich tagtäglich wandle. Doch im nächsten Moment wirkt die Welt auf mich wieder so komplex und vielschichtig, dass ich gar nichts erkenne außer ein diffuses, buntes, in irgendeiner Form geordnetes Durcheinander.

KASSANDRA, 2008, Video

Im Untergeschoss der Galerie läuft das Video KASSANDRA. Die Bildsprache hat mich direkt an Man Ray beziehungsweise die Dada- und Surrealisten erinnert. Sicherlich kein Zufall. In dem Video schneidet sich die Künstlerin eine Maske vom Gesicht. Die Maske ist ein Green- oder Blue-Screen und wurde durch die Videoaufnahme eines Gesichts ersetzt. Die Künstlerin schneidet während des Videos kleine Stücke aus der Maske und legt damit ihr Gesicht frei. Im Verlauf des Videos ergeben sich dadurch bizarre, surrealistische Motive. Doch obwohl der Anblick nicht einladend erscheint, hab ich mich darin wiedergefühlt, denn der eigene Charakter besteht ja auch aus mehr als dem persönlichen Antlitz.

Im Obergeschoss ist unter anderem die Arbeit HOMO LUDENS III | DIE LEERSTELLE zu sehen. Es sind zwei Videos, die jeweils auf ein Ölbild projiziert werden. Eine Projektion zeigt von oben, wie eine Hand weißes, zerrissenes Papier auf einer ebenen Fläche auslegt. Die Ölfarbe reflektiert das Licht der Projektion, so dass die dunkelblaue Bildfläche an den Stellen anfängt zu strahlen, die von weißem Papier bedeckt sind. Wobei bedeckt eigentlich nicht stimmt. Denn das Gemälde und das Video verschmelzen und bilden eine Einheit.

HOMO LUDENS III | DIE LEERSTELLE, 2018, Videoprojekion auf Öl auf Leinwand, 280 x 200 cm

Bei allen drei beschriebenen Werken arbeitet Johanna Reich mit Projektionsflächen und verleiht den Arbeiten durch die Kombination unterschiedlicher Techniken eine spannende Mehrdimensionalität. Die Werke vereint trotz ihrer inhaltlichen Komplexität eine träumerische Leichtigkeit und sie verfolgen keinen didaktischen oder belehrenden Ansatz. Johanna Reich visualisiert die „Frage nach dem Verhältnis von Realität und Abbild, Original und Kopie, Schein und Sein“ und vermittelt indirekt die Antwort. Es gibt keine.
Dennoch ist es wichtig die Frage zu stellen und sich der fehlenden Lösung bewusst zu werden. Es gibt kein schwarz oder weiß. Echt oder unecht. Richtig oder falsch. Die Antwort steckt in der Kombination gegensätzlicher Positionen zu einer Einheit. Aus der Dunkelheit wird Licht. Aus einem Gesicht werden zwei. Und aus farblos wird bunt.

Auch die weiteren Arbeiten der Ausstellung SIMULACRUM kombinieren die physische und virtuelle Welt, und damit auch das Dasein des Betrachters, auf eine spielerische, gegensätzliche und natürlich künstlerische, visuelle Art und Weise. Es hat Spaß gemacht die Arbeiten zu betrachten und mich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Für mich hat es Johanna Reich geschafft, Emotionen und Gefühle so abzubilden, dass der Betrachter dabei genügend Freiheit für seine eigene Interpretationen hat, um für sich etwas aus der Ausstellung mitzunehmen. Selbst wenn es nur ein Gefühl ist. Ich geh mit einem guten Gefühl.
SIMULACRUM von Johanna Reich, ist noch bis zum 7. April 2018 in der Galerie PRISKA PASQUER in Köln zu sehen.

Feelings matter

Ist nur so ein Gefühl. Und natürlich auch dem Stress und der Anstrengung der letzten Wochen geschuldet das ist schon klar. Andererseits gilt ‚feelings matter bro‘ heute um so mehr. Aber diese Gefühl das bleibt seltsam, denn es fühlt sich an als würde die ganze Sache komplett ins Leere laufen. So als wäre da zwar eine klare Stossrichtung welche sich auch aus der Vergangenheit ableiten und mit Blick auf diese in die Zukunft extrapolieren lässt. Das Problem ist nur, dort am Ziel ist dann keine Zukunft, sondern nur ein großes Nichts, nicht einmal mehr Wände gegen die man laufen oder anrennen könnte.

Es hat viel mit einer sich auflösenden Kunst und dem verschwindenden des Künstlerdaseins zu tun, aber nicht nur. Es geht ja um eine ganze Welt die gerade dabei ist zu verschwinden. Pasolini hat’s damals schon beschrieben in den Freibeuter Schriften in Zusammenhang mit den Glühwürmchen. Aber Pasolini war visionär und seiner Zeit weit voraus. Wir hingegen leben im jetzt und spüren eben erst nun was Sache ist.

Die Sache ist die totale Auflösung von Allem was war und gewesen ist und das einzige das bleibt ist das Ich. Aber wieviel kann das tragen auf Dauer dieses Ich möchte ich doch gerne mal wissen. Und so zieht dann Eins das Andere nach und wir beginnen uns selber stark zu machen, immer stärker damit wenigstens irgendwas erhalten bleibt in uns. Und überleben wird dann das, was im den Stärksten von uns verblieben ist.

Es ist ein seltsames Gefühl.

Sebastian Fritzsch zu Gast in der Wohnung – Finissage am 03.03.18

Erinnerung ist für Sebastian Fritzsch Antriebfeder und Essenz seiner künstlerischen Produktivität. Erinnerung als Bildspeicher, Erinnerung als objekthafte Manifestation, Erinnerung als auratische Be- und Durchsetzung, sind wiederholte Motive seiner Arbeitsweise, die sich in einem mannigfaltigen Werkrepertoire ästhetisch verarbeitet vorfinden lassen. Die in der Ausstellung gezeigten Werke reichen von fotografischen Experimenten, über Tuschezeichnungen zu installativen sowie plastischen Werken und sind aus dem autobiographischen Kontext des Künstlers entstanden. Zentrales Ausstellungswerk ist die fragile Konstruktion eines Etagendoppelbettes aus angebrannten Holzleisten, welches seiner Tragfähigkeit durch die Materialbearbeitung beraubt wurde. Vereinzelt an den vertikalen Streben des Bettes liegen, zunächst unscheinbar, schwarz glasierte Keramiken in Form von überdimensionierten Insektenkokons auf. Der Kokon als natürliches Schutzgehäuse für die Entstehung von Leben und Metamorphose kann als Leitbild für die Bettkonstruktion gelesen werden, als Rückzugs- und Ruheort, Ort des Intimen, des Urvertrauens sowie Zwischenmenschlichen und der größtmöglichen Verletzbarkeit. Fritzsch Doppelstockbett kreiert inmitten der Wohnung mittels materieller Qualitäten und Lichtinszenierung eine beklemmende Atmosphäre, die den gesamten Raum durchdringt und die Erwartungen verkehrt und kippt. Die am Boden platzierten Keramiken scheinen durch die schwarze Farbgebung und gereihte Position eher zum leblosen Gegenstand einer Untersuchung zu werden. Continue reading „Sebastian Fritzsch zu Gast in der Wohnung – Finissage am 03.03.18“

Hyperreale (Wieder)aneignung

In Google Earth baut sich der namensgebende Superkonzern aus dem Valley die Welt auf den eigenen Servern nach. Zum Konstruktionsverfahren von Google gehört eine Kombination aus Luftbildern und Satellitenfotos, welche durch ImageAnalyse- und Photogrammetrie-Software gejagt wird, die die aufgenommenen Orte in 3-D-Modellen rekonstruiert. Die so erzeugten 3-D-Modelle werden auf den Servern von Google gespeichert und können nicht heruntergeladen werden.
Unsere Städte wurden modelliert, digitalisiert und dann weggesperrt. Wir können Googles digitale Welt nicht ändern, bearbeiten oder neu aufbauen, wir können sie nur passiv betrachten.
Das Projekt „In-Camera-Proceedings“ des Künstlers Jack Wolf akzeptiert Googles Richtlinien nicht. Die Arbeit visualisiert den technischen Prozess, wie wir unseren Raum zurückholen können – es ist ein Tutorial zur Rückeroberung unserer virtuellen Welt. Eine virtuelle Drohne ist darauf programmiert, durch Google Earth zu fliegen und hunderte von Bildern von dem digitalen Terrain aufzunehmen. Diese Fotos werden durch dieselben Algorithmen gejagt wie die Luftaufnahmen von Google. Wir scannen den Scan und laden ihn dann auf einen Server hoch, von dem ihn jeder wieder herunterladen, verändern und besitzen kann.

Zum Projekt und zur Webseite von Jack wolf geht es hier.

Wer darf sagen was ist?

Neue Worte und Begriffe brauchen wir, das hatte ich schon geschrieben, gerade erst in einem anderen Post. Denn es geht ja nicht nur darum alles sagen zu dürfen. Natürlich auch immer! Klaro.
Und vor allem auch dann, wenn man das bei unseren Grokos in Berlin nicht mehr so auf dem Schirm hat – Stichwort NetzDg. Aber. Das ist ja auch nur das eine, etwas sagen zu dürfen.

Denn neben dem Sagen geht es ja auch noch um das Meinen und eventuell sind wir hier viel näher dran an dem was auch mal angedacht war, als man die Meinungsfreiheit erstritten hatte. Sagen kann man vieles, aber erst wenn es gelingt zu meinen was der andere meint gibt es einen echten Powermatch und auf Twitters die favs. Denn dann trifft man sich an einem mentalen Ort, an einem Punkt, dem Punktum und kann sich verständigen.

Nun geht es hier in diesem sehr geilen Blog ja bekanntlich um eine der schönsten und zugleich belanglosesten Sache von Welt. Um Kunst und nicht Kunst, also NON. Nicht als harte Abgrenzung im übrigen, sondern immer auch als Erweiterung des vorhandenen. Die Türen hier stehen stets offen, in beide Richtungen.

Und trotz de Offenheit ist es wichtig mit Unnachgiebigkeit da wieder hin zu kommen, zu einer Diskussion über das was ist, über das was wir dazu sagen und das was wir darüber denken. Und es geht um die Frage wer oder wie das zu entscheiden ist. Wer darf sagen was ist? Was Kunst ist in unserem Fall.

Und hier an dieser Stelle besinnen wir uns auf das angestammte Recht der Künstler zu entscheiden was Kunst ist. Oder eben, da mittlerweile alles Kunst sein kann, das wissen wir, auch sagen zu dürfen was nicht Kunst, sondern konkret Reales ist.

Denn es ist unser Recht und unsere Pflicht hierüber verhandeln und entscheiden zu dürfen, in unserer kleinen Filter Bubble der Künste. Diese Recht sollten wir nicht einfach so vergeben zu Gunsten von ein Paar Scheinen, Preisen oder falscher Anerkennung. Denn am Ende zählt nur was immer zählt.
Die Autonomie.

Performance ganz schlimm

Eben gerade auf FB kurzes Video gesehen, Leute (Frauen) gehen durch Wohnung, glaube Flingern Flurstraße, und machen Art von zeremonieller Reinigung. Es wird mit Haushaltssachen bisschen gereinigt, gespritz und gerieben. Andere Leute sind publikum, die Kostüme waren klein wenig oll, aber das ganze schon noch okay. Denke, hätte vor Ort gefallen daran gehabt.

Was mir aber auffiel, weiss nicht warum, kann sein Performance stand über dem Video. Was mir aber also auffiel war, was für schlimmes Wort Performance ist. Ich meine wirklich richtig schlimmer Begriff sorgt sofort zum gedanklichen Abschalten bei mir, so wie wenn irgendwo dick KUNST drauf steht. Hatte ich kürzlich am Museum in Bremerhaven so gesehen. Sah einfach nur – fettes sooorry – scheisse aus, was Schade ist weil ja, so wie bei Performance oben durchaus sehr schöne Sachen drin sein können.

Für mich wieder mal klar, wir brauchen neue Begriffe. Eine ganze Menge. Der Steffen Zillig hat im Intercity mag schon gut darüber geschrieben. Neue Begriffe also. Nicht nur für Worte wie Kreativität, Freiheit, Freundschaft und Liebe, die uns bereits genommen wurden, sondern auch für Performance und eben KUNST (sehr sehr schlimmes Wort).

Galiegrue aus dem NON, euer FK

Tweetaccount Empfehlung Januar Humans of Late Capitalism

In dieser neuen und darüber hinaus auch sehr geilen Rubrik der Perisphere möchte ich Euch zukünftig, vielleicht aber auch nur dieses eine mal – man weiss das jetzt nicht – Empfehlungen für ausgewählte tweetaccounts aussprechen. Twitter ist trotz des NetzDG unseres geliebten Justizstaatsrats nach wie vor einfach das soziale Netzwerk das Spaß macht und gleichzeitig wirklich sehr sehr nerven kann. Dieses Blog findet Ihr dort übrigens unter https://twitter.com/perisphereBlog, das aber nur am Rande.

Denn Empfehlen möchte ich Euch natürlich andere Accounts, diesen Monat soll das ‚‚ mit Tweets wie den nachfolgenden hier sein. Hängt Euch mal dran und viel Spaß.

 

Johannes Bendzullas Pressschau

Mit der Onlinepräsenz des art-magazins ist kurzzeitig auch die regelmäßige Presseschau von Johannes Bendzulla aus dem Netz verschwunden, aber ganz verschwunden ist sie dann eben nun doch nicht, vielmehr hat sie den Ort gewechselt. Wer den regelmäßigen literarischen Rundflug durch Gossip und Diskurs zur zeitgenössischen Kunst genauso gerne gelesen hat wie ich, der kann sich nun freuen.
Denn es geht weiter, ab jetzt auf Bendzullas Webseite unter der Rubrik ‚Presseschau‘ und auf der facebook-Plattform dann hier. Ob auf Twitter diesbezüglich auch was geht, weiß ich nicht, gefunden habe ich nichts.

Die aktuelle Ausgabe findet Ihr direkt hier:

Die Mutternflüsterer

Düsseldorf, Donnerstag 28.12.2017

Die Mutternflüsterer machen 5 stunden brüll Performance in Privat Wg (die vorerst geheim bleiben will)
Die ganze Wohnung ist voll mit Motorrauch der aus dem selbstgerechten Moped schießt
man kann sich kaum unterhalten so laut ist das unerbittliche Motorgeräusch wie auch das rumgebrülle der Jungs im „Werner Akzent“:

„Nach fest kommt ab!“
„Das muss drücke im Gesicht“

insgesamt werden noch vor 21 Uhr vier kästen Bier geleert
Als Abschluss wird ein dreiteiliger contest veranstaltet um neue Mitglieder für die coole biker Gang zu generieren

Continue reading „Die Mutternflüsterer“

Virtual Reality: How To Survive The Hype. Eine Handreichung in 6 Schritten

Alle haben von den Algorithmen gehört, die uns in den sozialen Medien die Inhalte kuratieren. Wir sehen nur, was in unsere Komfortzone passt. Nun wollen Virtual Reality-Enthusiasten wahlweise die Innen- oder die Außenwelt, aber auf jeden Fall das Unbekannte erkunden. Welches Potential hat die Technologie für die Kunst, welche Utopien stecken dahinter? Und was muss man wissen, damit man den Hype um die interaktiven Welten übersteht?

Schwindelgefühlen und Übelkeit vorbeugen

Erst einmal: Wie reagieren Betrachter auf virtuellen Realität? Im Extremfall mit VR sickness. Eine ähnlich starke physische Reaktion auf Kunstwerke ist von besonders empfindsamen Betrachtern aus dem 19. Jahrhundert überliefert, die zum ersten Mal Caspar David Friedrichs “Mönch am Meer” gesehen haben. Heute eigentlich unvorstellbar. VR sick wird man, weil die körperlich empfundene Erfahrung nicht so recht mit dem Gesehenen zusammenfindet. Im Rahmen der Ausstellung ‚Perception is Reality: Über die Konstruktion von Wirklichkeit und virtuelle Welten‘ im Frankfurter Kunstverein lässt das Kollektiv Toast die Besucher derzeit Höhenangst erleben, obwohl sie fest auf dem Boden stehen. Die Gewissheit hat man, aber wenn man runterschaut, sind es 160 Meter bis zum Boden, zumindest virtuell. Auf einem schmalen Brett stehend, lässt sich in “The Plank Experience” ein erhabener Lustgrusel nacherleben. Ganz gefahrlos. Gegen die leichte Übelkeit hilft übrigens Ingwertee.

Toast-Plank_Experience-2016Toast, „Plank Experience“, 2016 Continue reading „Virtual Reality: How To Survive The Hype. Eine Handreichung in 6 Schritten“

Kunst Basis Ebertplatz

KUNST BASIS EBERTPLATZ invitationperisphere: kunstbasis ebertplatz was war das?

stefanie klingemann: KUNST BASIS EBERTPLATZ ist ein temporäres Festival im öffentlichen Raum mit ortsbezogenen Interventionen und einer begleitenden Publikation über die Kunst am Platz der vergangenen 12 Jahre.
In Kooperationen mit den ortsansässigen Kunstinitiativen wurden Ausstellungen und Zusatzprogramm wie Konzerte, Talks, Führ etc. in der Zeit vom 14.-22.7 gezeigt.

Hasucha Detail 1 Continue reading „Kunst Basis Ebertplatz“

‚Unbekanntes Dokument‘ mit einem Text zur Metamoderne

Unbekanntes Dokument

Ein Text von Johannes Thies

(english translation below)

Wir alle fragen uns schon länger, wann beginnt sie denn eigentlich, diese viel besprochene Metamoderne? Beziehungsweise, wann hat sie die denn aufgehört? Oder ob sie jemals wieder ein Ende finden wird.
Fakt, alt-right Postfakt oder neuzeitlich non-Fakt, ist allerdings, dass sie recht schwer zu fassen ist, diese Metamoderne, mehr noch, dass sie ein höchst unbestimmtes Konstrukt bleiben muss, will und wird, beziehungsweise war.
Womit wir umgehend bei zwei ihrer Hauptbestimmungsmerkmale angekommen wären, wir können es ja doch nicht lassen, mit dem bestimmen wollen.
Beide sind gleichermaßen ungreifbar, Gas und Gefühl, Zeit und Geld.
Ohne, kämen wir ohne diese beiden überhaupt klar?
Die Metamoderne stellt mehr Fragen als sie beantworten könnte. Push, push a little harder, then let go. Oder so ähnlich, irgendwie und im Prinzip ganz klar.
Was mir in der Zwischenzeit eben so in den Sinn gekommen ist.
Die Metamoderne, das wäre vielleicht eine sinnige Ergänzung zu ihren bisherigen Konstruktionen, ist unter Umständen eigentlich so etwas wie eine Zwischenzeit oder Zwischenablage.
Ein unbekanntes, noch zu beschreibendes Dokument. Mit Hartmuts Worten: es geht überhaupt nicht um die Zeit. Es geht nur um den Fluss.
So in Geld, so in Information, so in Scheiße, dann jedoch einigermaßen bedenklich, zur Sorge anregend, so wie das Geld, die Zeit, die Metamoderne.

Die Metamoderne beschränkt sich nicht alleine auf die Computerwelt. Schuldzuweisungen sind völlig unangebracht, sie hat aber sehr wohl etwas damit zu tun.
Die Digitalisierung, nach McLuhan Elektrifizierung der Welt, der Übertritt aus dem Gutenberg-Universum, der vorherrschenden Kulturtechnologie der letzten Eintausend Jahre, könnte aber sehr wohl als ihr Impuls oder Auslöser angesehen werden.
Die Metamoderne, so wie ich sie verstehen möchte, hat diesen Impuls und Auslöser nahtlos verinnerlicht, so wie das kleine Kind leichtes Spiel mit dem digitalen Handgerät hat.
Hier wird es dann, endgültig und endlich, total metamodern, durch den natürlichen Ausdruck des ewigen Selbst im Jetzt. Ist das einigermaßen nachzuvollziehen?
Ancient Future Now, das ist aber wohl der Name einer Technoparty oder eines Musiklabels oder sowas, aber eben auch sehr gut gewählt.
Eine Verbindung von Himmel und Erde mittels eines Haiku aus dem Æther.
Metamoderne braucht oder ist Æther, Fleisch und Geist zur gleichen Zeit, am besten immer alles zur gleichen Zeit machen.
Metamoderne als eine Lehre von Gleichgewicht, Abstand und Timing, das wiederum ist dem Aikido entliehen.
Metamoderne als Fest des Vergessens, der absoluten Jetztzeitigkeit in der ewigen Tabelle, ein assoziatives Universum oder schwarzes Loch.
Metamoderne als völlig gekünsteltes Konstrukt, in der Hoffnung vielleicht, seinen Namen darunter schreiben und in irgendeiner farbenfrohen Zukunft sogar mal ein paar Scheine abgreifen zu können.
Metamoderne, und zwar ohne jeden Zweifel, ist mehr noch als alles andere, ein Zeitalter der Widersprüche. Und der Hysterie, wie Rimmberger schon 2011 zu sagen wusste.
Rimmberger, der gelebte Widerspruch in seiner ganz eigenen Hauptstadt, Rimmberg.
Keine Metamoderne ohne Rimmberger. Dazu mehr an anderer Stelle.
Metamoderne als Zeit, in alles mit allem verbunden werden kann, global und jetzt. Keine Verbindung wäre zu widersprüchlich, was hat man noch nicht gesehen, zu welchen Überraschungen kann es denn überhaupt noch kommen.
Ein Weltkrieg vielleicht, das käme einigermaßen überraschend, oder auch nicht mehr, ein Vulkanausbruch schon eher, stand aber auch schon in der Zeitung. Ein Asteroid, das wär’s, ohne jede Vorwahnung, Freudscher Versprecher, BÄÄÄHMMM!
Oder die plötzliche Erkenntnis, eine Jesus-Erscheinung oder sowas in der Art, unter dem indischen Himmel Westamerikas, in der immer wieder letzten Nacht dieses nicht enden wollenden Sommers.
Reine, unmissverständliche, widerspruchsfreie Information ÜBER die Metamoderne, zu ihrem ganz eigenen Meta, ihrer Deutungsebene, die sie doch selbst sein will.
Metamoderne ist, kann ja nicht anders als die pure Selbstreflexion sein, der reinste Selbstbeschiss, der Ourobros des Wissens.
Die Widersprüche gehen in den Menschen über oder drücken sich erst durch ihn aus, in Menschen wie Rimmberger und natürlich auch mir selbst. Er zerreißt den Menschen, dieser immanente Widerspruch, es sei denn, der Mensch fühle sich durch ihn inspiriert und übt sich täglich an seiner Auflösung, als die unendlich wiederkehrende Arbeit des Sisyphos.
In der Metamoderne geht alles ziemlich schnell, das ist nichts Neues. Genauso schnell erlangt man auf diesem Wege ganz natürliche und gleichermaßen uralte Erkenntnisse und Schwergewichte. So möchte man zumindest glauben.
Denn diese Art von Erkenntnissen liegt einem nicht unbedingt zu Fingern, eher handelt es sich um Blockaden, von denen man selbst noch überhaupt keine Ahnung hat.
Das klingt einigermaßen esoterisch, ein weiteres, häufig wiederkehrendes Attribut der Metamoderne, bedingt und gefördert durch ihre unbestimmte Art und Weise.
Die unbedingte Sehnsucht nach Deutung und Bedeutung, das Hereinlesen von Deutungen und Zusammenhängen in eine scheinbar völlig losgelöste Welt. Sehen also, was man sehen möchte, am besten und nur mit dem Herzen.
Doch nichts anderes ist die Esoterik, präzise an der Schnittstelle von Wahn und Wahrhaftigkeit, the writing on the wall and everything counts in large amounts.
Die Herstellung von Verbindungen, die Kunst der Informationstechnologie.
Besser kann ich die Metamoderne im Moment nicht beschreiben.

METAMODERNE NOW AND NEVER

‘METAMODERNE NOW AND NEVER — what we definitely do not know about metamoderne.‘ a netart-show on a hacked wifi router at digital3mpire, Düsseldorf on 10th of March 2017. The show was curated by me as a collaboration with the Berlin based router.gallery. Contributing artists: Æther-Design, David Quiles Guillo, Dominik Rinnhofer, ENKI Live, Faith Holland, Götz Gramlich, Igor Stromajer, Julia Vanishtor, Johannes Thies, Jonathan Monaghan, Keren Cytter, Lorna Mills, Marieke Verkoelen, Oliver Haidutschek, Timothy Shearer, Phillip Meier „In the Metamoderne all know everything and all nothing. Complete confusion and total information take place almost parallel, but at least both states change at a so high frequency that they become almost one. The two often-evoked antagonists myth and enlightenment merge into a sticky aesthetic slime, which can only be solved with the utmost effort, which is increasingly permeating our lives. This condition is not always pleasant and – provided that it is not recognized and made aware – permanently extremely stressful and, of course, also harmful to health. In the short and medium term, this leads in each case to individual self-imbalance and social ineffectiveness: a shock stagnation on all levels. It remains the strongly by reflection and ratio suppressed stomach feeling, that something is quite wrong and things should be different. With this feeling we will have to deal with in the coming years in which only two things are certainly safe: 1. No one knows what the Metamoderne is 2. The Metamoderne starts now.“ translation by google A.I. _MG_0238 _MG_0248_MG_0267_MG_0349 _MG_0427_MG_0245_MG_0409 _MG_0258
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Ein E-Mail-Dialog über den Wahlsieg Donald Trumps

Als Leseempfehlung heute hier ein guter und gewitzter Dialog zum populären Polulismus des neuen Donalds, geführt per E-Mail zwischen dem Kunstwissenschaftler, Journalist und Musiker Jörg Scheller und Christopher Kriese vom Zürcher Theater- und Aktivisten-Kollektiv „Neue Dringlichkeit“.
Natürlich ist der Text ;tldr also zu lang fürs Internet, aber dafür wirklich sehr angenehm zu lesen. Aber ihr entscheidet das wie immer selbst.
Als Teaser eventuell hier nur dieses Beispiel daraus:
Die Zuspitzungen von Populisten verführen dazu, ja fordern dazu auf, mit Zuspitzungen auf sie zu reagieren und damit eine Kettenreaktion in Gang zu setzen. Am Ende bekämpft man Idiotien mit Idiotien – das Ergebnis wird aller Voraussicht nach idiotisch bzw. eben doppelt idiotisch sein.
Perisphere wünscht viel Vergnügen beim Lesen von „Dialog mit Christopher Kriese über den Wahlsieg Donald Trumps
(via ak)

Und hier noch was von reddit dazu.
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1 träumender Schuh auf Instagram

Manchmal mach ich mir Bilder ohne darüber nach zu denken. Grafiktools der Wahl sind dann die neue Malfunktion von Whatsapp und die Textfelder von beispielsweise Instagram. Man vergisst das ja immer sehr schnell, dass wir heute schon mit diesen einfachen Apps verdammt mächtige Bild- und Textverarbeitungssoftware immer bei uns haben.
Aber ich komme schon direkt zu Anfang etwas vom Thema ab.
In jedem Fall, mache ich mir diese Bilder. Weil sie mir gefallen, vielleicht auch weil mir langweilig ist. Dann beginne ich im nächsten Schritt darüber und dazu zu schreiben. Und während ich schreibe geschieht etwas merkwürdiges: es entsteht aus dem Bild heraus so etwas wie eine Geschichte, sehr unbewusst und ungeplant. Wenn es aber läuft, dann kommen Text und Bild am Ende einfach so zusammen, mit meistens auch für mich überraschenden Ergebnissen.
Ein Beispiel für diesen Arbeitsprozess ist dieser Instagram-Post hier.

Im ersten Moment erscheint es natürlich absurd. Warum auch sollte ein Fuß, noch dazu in einen Turnschuh gekleidet, träumen? Von einem Hut! Man denkt dann ganz natürlich so ein Quatsch und tut es dementsprechend auch schnell ab. Und doch, wenn man es dann mal sacken und wirken lässt, stellt man fest, dass es eigentlich keinen wirklichen Beweis dafür gibt, dass es nicht so sein könnte. Nur weil Schuhe nicht sprechen und statt dessen unsere Füße wärmen und schützen, muss das ja noch lange nicht bedeuten, dass sie nicht träumen. Und wenn sie schon träumen, warum dann nicht von etwas was weit entfernt liegt. Für den Schuh am unteren Ende kann das durchaus der Hut weit oben auf dem Kopf sein. #success #dreamer #gewinner #schuh #erfolg #träumen #denken #instagram #NON #Düsseldorf #neuss #thinking

Ein von Fkuhlmann (@fjc_kuhlmann_2k) gepostetes Foto am

NON Gedanken 0.2

Version Beta 0.2 (alles was hier steht ist NICHT wahr)

[Lesezeit so ca 3 Minuten]

NON ist, obwohl ganz klar Gegenpol, im eigentliche Sinne ja trotzdem keine Antikunst. NON bewegt sich, und hier sind die Bezüge zur Kunst natürlich sehr stark, viel mehr in der Tradition von Dada, Fluxus, also auf den Spuren der Outsider und derer die nicht zum System dazu gehören konnten oder auch wollten. Es enthält von daher naturgemäß auch Spuren der Expressionisten, der Freaks, der Surrealisten aber auch der Beat Generation und des Gonzo-Journalismus
Ganz klar! In diesem Sinne ist NON auch immer abhängig und Teil der Kunst, einfach weil es ohne den zeitgenössischen Kunstbegriff und seine Geschichte nur bedingt zu verstehen ist. Und natürlich auch weil das metamoderne Kunstsystem ausgebufft genug ist alles integrieren zu können, sobald dieses einmal erfasst und verstanden ist, sobald also final realisiert wurde! Realisiert wurde, dass es existiert.
Hierin liegt also die 1. Herausforderung, weil sich damit nämlich ein erster und wohl auch der wichtigste Widerspruch auftut, der auch konsequent ausgenutzt werden will. Denn das NON ist in erster Linie nicht zu verstehen. Es lebt überhaupt nur dann, wenn es nicht verstanden wird, und ist eben auch nur dann und so lange man GAR-NIX-CHECKT der Ort des lebendigen Seins und des Werdens. Es ist daher leider, oder zum Glück, eben nicht und niemals museal zu verwerten. Und dadurch auch nicht durch das was zeitgenössische Kunst ist – welche ja maßgeblich und heute mehr denn je von Konservierung, Formalisierung und Archivierung lebt – zu erreichen. NON entzieht sich also von daher nicht auf eitle Weise, es ist nur eben einfach nicht da wo Kunst ist, so wie Wasser eben nicht dort ist wo Luft ist.
(Im Übrigen und das sei an dieser Stelle einmal angemerkt, ist dieser Text in dem er versucht NON zu erklären, im eigentlichen Sinne reinstes ANTI-NON, geschrieben mit der Intention all das, was aktueller Stand des NON-Wissens ist, kreativ zu zerstören und im nächsten Schritt zu überwinden, falsche Fährten zu legen und die Leserschaft sowie den Autor, der zu Wissen glaubt(!) selber auf eine neue falsche Spur zu führen, all diese Personen also in Sicherheit zu wiegen.
Lass Dich also nicht verführen, lieber Leser, liebe Leserin und vergiss bitte nicht, dieser Text ist – alleine schon weil im Internet geschrieben, 1 LÜGE! in dem nichts Wahr ist und nichts wahr sein kann. [Aber! Auch diese Anmerkung ist am Ende ja nur ein hilfloser Rettungsversuch um zu retten, was noch zu retten ist. Um also dem Autor später die Chance zu bieten sich aus dem Vorwurf des NON-Verrats heraus winden zu können. {Oh, ja so(?) META! Und hier wird die Falle deutlich: Die totale Reflektion von allem ist das brutale Dilemma des metamodernen Menschen.}])

Coney Island Freak Show
Aber klar. NON ist natürlich schon Kunst, allerdings eben nur die Kunst im werden und nur so lange sie nicht geworden ist. Es ist von daher dann schon auch immer eine Gegenposition zum Bestehenden und besetzt fluide und auch etwas geil die ästhetisch erfahrbaren Räume die zwar eigentlich Kunst sind, es in Zukunft mal sein werden oder es bereits sein könnten, aber als solche noch nicht assimiliert wurden, weil sie  das metamoderne Kunstsystem in seiner aktuellen radikalen Zuspitzung, aber auch in seiner totalen Überforderung nicht mehr besetzen und integrieren kann und will.
NON ist naturgemäß schon mal extrem stark in den digitalen Räumen des Internets, in denen das offenen Werke, quasi unendliche Reproduzierbarkeit, beliebige Serialisierung und Modifizierung sowie weitläufige oftmals unkontrollierbar sozialkreative Prozesse der Gestaltung, der intuitiven Distribution und der temporäre Formalisierung neu und anders verlaufen, als bisher gewohnt oder eingeübt.
NON ist sehr schnell überall dort wo sich Fantasie in den unvermittelten, rohen und natürlichsten Weisen Bahn bricht, meistens ohne explizit Kunst sein zu wollen, nicht aber unbedingt ohne gefallen zu wollen. Auch das NON will geliket, gelobt und geteilt werden, denn ohne Zuspruch geht es natürlich auch hier nicht. Wie auch, denn NON ja ist menschlich.
NON ist in den E-Mails (u.a. des NONVerteilers) und in den 24/7 streams auf reddit, 4chan, Twitter, Facebook, whatsapp oder Tumblr. Eben über all dort wo Texte, Bilder, Video und Audio erdacht, rezipiert und konsumiert wird. Doch NON ist und war nie auf das Netz begrenzt, es ist Alltag und everyday life und geht im Moment des Entstehens trotzdem hart darüber hinaus. Es will sein, aber nicht verstanden werden und entzieht sich deshalb geschickt den Interpretationsmustern der etablierten Kunstrezeption, es sucht Wege um sich dort zu entwickeln wo es keiner checkt. Und findet sie zum größten Erstaunen aller Beteiligten, dann doch immer wieder – allerdings erst im Rückblick.

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Aber! NON ist kein Gegen, kein ANTI, auch eigentlich kein Punk und damit eben auch keine FuckYouAll-Verneinung. NON ist eher fliessender Rückzug und taumelnder Vormarsch in die immer wieder aufs neue entstehenden Freiräume, es ist weniger Kampf gegen das Bestehende, als DIY im derzeit eben Möglichen mit den meist bescheidenen Mitteln des Vorhandenen.
Und vielmehr verhält NON sich zur Kunst, wie Ying zu Yang. Es ist damit ein ewiger Kreislauf in dem beide neben einander zwar harte Kontraste, aber darüber hinaus natürlich auch eine unendliche dialektische Einheit bilden und sich in dieser umeinander drehen und wenden. Beide Pole existieren immer in ewiger Symbiose, unterschiedlich wahrgenommen, in abwechselnder Intensität, am stärkesten aber naturgemäß in der kollektiven Erinnerung, wenn es zu Kunst geworden ist.

Doch vorerst gilt: Es lebe das NON!

Geschrieben in der Kalten Stadt,
am 11. Januar 2017

 

Erste Heidelberger Non-Lesung zur Metamoderne

Horror Vacui, das war einmal. In der bedeutungsschwangeren Metamoderne gibt es nichts wertvolleres als die leere Seite.
Allerorts Literatur präsentiert die erste Heidelberger Non-Lesung zur Metamoderne.
In einem einzigartigen MenschMaschineSpeedating befreien wir die Wörter von der Last ihrer Bedeutung, molekularisieren Sprache und liefern, wenn alles normal läuft, unsichtbare Ergebnisse.

IMG_6343 IMG_6346IMG_6326 IMG_6351 IMG_6354 Continue reading „Erste Heidelberger Non-Lesung zur Metamoderne“

AIC goes COFA 2016 – Pics or it didnt happen

Neben den klassischen Galerien – soweit ich das beurteilen kann, die allermeisten aus dem Rheinland – sind dieses Jahr eine ganze Reihe kölner OFF-Spaces auf der COFA Cologne mit am Start. Ich finde das jetzt erst mal gut und glaube, dass das eine durchaus sinnvolle strategische Entscheidung war, von der alle etwas haben. Die einen bringen die, nun ja ich nennen es mal, Professionalität ins Spiel, und die anderen die Credibility, die das Siegerkunstsystem derzeit eigentlich fast noch dringend braucht um überleben zu können.
Mit dabei sind die Projekte Art Initiatives Cologne , Artothek , Büro für Brauchbarkeit , Bruch & Dallas , CAT , GOLD + BETON , Jagla , Kjubh , Labor , Matjö , Mélange , Real Positive , Simultanhalle , SSZ Sued – Off Galerie , Syndicate , Tiefgarage, , UPDATE (Danke Irene!): und der Gemeinschaftsstand des AIC mit folgenden Projekträumen: 10 qm, artrmx, Ausstellungsraum Q18, Fotoraum Köln e.V, FUHRWERKSWAAGE KUNSTRAUM, Glasmoog , Internationale Photoszene Köln, KUNSTHAUS KAT18, MOFF Magazin, OPEKTA , PAEsche Aktionslabor,  PiK-Projektraum im KunstWerk,  Temporary Gallery

Schön auf den Bilder so viele Gesichter zu entdecken, die sich schon lange und mit viel Einsatz für die lokale Szene dort engagierten. Ich drücke feste die Daumen, dass sich die Mühem für alle Beteiligten etwas lohnen, damit daraus mehr wird und weiteres entsteht. In jedem Fall ist es eine interessante Entwicklung und man muss sehen wohin dieses Experiment führt. Querelen und Schwierigkeiten gibt es immer. Aber zumindest mit etwas Abstand betrachtet, entwickelt die Kölner freie Szene hier – und das nicht erst seit Gestern – eine echtes Potential und vor allem aber auch ein wachsendes Selbstbewustsein und die daraus resultierende Qualität. Das ist schön und das ist gut, nicht nur weil es all die engagierten KünstlerInnen, ProjektraumbetreiberInnen, KuratorInnen und IrgendwasMitKunstInnen wirklich verdient haben, sondern auch weil dort offensichtlich neues mit neuer Kraft entsteht wo doch so vieles Anderes derzeit weg zu brechen scheint.
Ich wünsche unseren Freunden der künstlerischen Autonomie und des DOIY viel Erfolg.
Weiter so bitte, denn davon wollen wir in Zukunft mehr sehen.

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aic.cologne – Das OFF feiert in Köln am nächsten Wochenende

Die Kölner Kollegen und Kolleginnen laden ein, zur aic.cologne.

Die OFF-Kultur hat sich neben den großen Institutionen und Galerien in Köln zu einer impulsgebenden Kraft entwickelt und feiert 2016 den Zusammenschluss der Kunstinitiativen Köln / Art Initiatives Cologne, kurz: AIC. Diesen Freitag geht es los. AIC läd ein zum gemeinsamen Wochenende AIC ON vom 21. bis 23. Oktober 2016 mit Ausstellungen, Aktionen, Lesungen, Performances und Konzerten.

Man hat das zum Anlass genommen eine Karte zu erstellen, die es auch Nichteingeweihten möglich macht, sich das Kölner Off zu erschliessen.
Sie ist da!!! Kölns erste Karte für Off-Räume und freie Kunstinitiativen! Holt euch euer persönliches Exemplar inklusive Programmheft für AIC ON 2016. Zb heute abend bis 23h im GOLD+BETON am Ebertplatz oder ab nächste Woche in allen beteiligten Räumen.
Ein riesen Dankeschön an MALO, unseren Hausdesigner, der das Unmögliche möglich macht. Immer wieder!

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Die Karte gibts natürlich auch im Netz http://aic.cologne/map

AIC ON – 21. bis 23. Oktober 2016
http://aic.cologne/

Ausstellungen, Aktionen, Lesungen, Performances und Konzerte
Köln

Genius Malignus

‚Sculptures‘ – der neue Film von Matthias Danberg feiert Morgen Abend in der Galerie Ampersand in Köln Premiere. Alle Infos dazu unter https://www.facebook.com/events/1035653423193026/ Wir zeigen parallel dazu ab 18 Uhr den kompletten Film hier auf dem Blog. Den Post dazu gibts um 17.30 Uhr.
Den Trailer bekommt Ihr hier schon mal vorab.

Trailer: Sculptures from Matthias Danberg on Vimeo.

Entgegen einer naiven Kritik des Digitalen, die einen Widerspruch zwischen „real“ und „virtuell“, also eines wirkenden, aber nicht existierenden Zustandes, aufbauen möchte, könnte man auch davon reden, dass die Virtualisierung der Welt, wie wir sie in den letzten Jahren mit zunehmenden Maße spüren, enttäuscht, wie es bisher nur die kopernikanische Wende geschafft hat.

Continue reading „Genius Malignus“

Endlich eskalation

Wir erheben ausnahmsweise einmal für einen kurzen Moment unsere Blick von den rheinischen Ländereien der Träume und richten diese gen Süden, in die Schweiz. Dort, im beschaulichen Zürich, hat laut Aussage der Jury bestehend aus der ZHdK-Hochschulleitung eine ruamgreifende Installation der Studenteninnen «das Ausmass und der Charakter von Spray- und Farb-Interventionen in den Gängen und Toiletten» das «akzeptable Mass» überschritten.
Wie schön, dass es doch noch gelingen kann, Provikationen zu setzen. Wir wagen uns vor, und gratulieren jetzt schon mal zum besten Rundgang 2016!

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noch mehr pics und infos gibt es hier.

Augmented Kuchenzeit in Hamburg – die Realität wird angerichtet

Unter der URL http://www.juz-hamburg.de/ tut sich derzeit was.
Absolut und wirklich lohnend, die dort verlinkte Story von Brendan Caldwell ‚A War In Space …‘. Diese ist reichhaltig, inspirierend und voller wilder Metapher. Eine Parabel nennt man das soweit ich weiss. Investiert mal die 10 Sekunden für den Klick und 1 Minute zum reinlesen. Für den ein oder anderen wird es lohnen. Ich verspreche!
Außerdem dort derzeit zu finden: gute knackige Statements zu Welt und Wirklichkeiten im 140+Zeichen format. Geiler Content – im Duktus der aktuellen Berlin-Biennale- mit starken Impact.
Ich copy-und-paste also nach hier.

1. Die physische und die virtuelle Welt sind beide künstlich, deshalb gleichermaßen real.

Wenn wir davon ausgehen, dass das, was für einen Menschen die Welt konstituiert, ein relativ zufälliger Haufen von erlernten Techniken, Erfahrungen und Ängsten ist, und es somit keine gemeinsam geteilte wahre Welt geben kann, dann ist jede einzelne und individuell erfahrene Welt, ob physisch aus Stein und Beton oder virtuell in Spielen, Büchern oder Werkzeugen wie Google Street View, Realität. Die aus Datenschutzgründen unkenntlich gemachten Straßenzüge werden zur Ansicht einer Stadt. Für all die vielen Aussortierten, deren Urlaub in die Toskana wie jedes Jahr ausfällt, erschließt sich die Welt außerhalb ihrer eigenen Stadt auch auf diese Weise.
Keine einzige dieser vielen Welten kann sich jedoch selbst genügen. Sie bedingen einander, zerstören sich gegenseitig und erschaffen sich neu.
Eine Hoffnung ist, dass an dem einen Tag, an dem die Aussortierten die physischen Städten aus Stein und Beton an sich bringen, die Realitäten auf der manifesten Straße für einen kurzen Augenblick mit einem Knall zusammenschmelzen.
Und durch einen Knall, das sagt uns die Wissenschaft, entsteht manchmal neues Leben.

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2. Die Konstruiertheit menschlicher Identität gilt für die physische wie für die virtuelle Welt. Es ist Unsinn dazwischen einen qualitativen Unterschied zu machen.

Im Alltag haben wir so viele Identitäten, wie wir Sprachen und Erscheinungen haben. Im Gespräch mit der Mutter, der Vorgesetzten oder dem guten Freund, frühmorgens beim Bäcker oder nachts im Zwielicht, unsere Formulierungen und äußeren Erscheinungen unterscheiden sich fundamental, je nachdem, wie wir uns präsentieren wollen, uns aus Zwängen präsentieren müssen und was uns als angemessenes oder einzig mögliches Verhalten erscheint. Wir wechseln unsere Verhaltensweisen und Erscheinungen dauernd und meist sehr effizient, oft bedienen wir sogar mehrere gleichzeitig. Unter all diesen Versionen unseres Selbstbildes gibt es kein ursprüngliches Bild, keine Variante, die in besonderer Beziehung zu einem etwaigen Kern stehen würde. Natürlich gibt es Abbildungen, die wir lieber verkörpern als andere, am Ende sind jedoch ausnahmslos alle aus einer praktischen Notwendigkeit entstanden, als Antwort auf eine bestimmte Rolle, die wir einnehmen wollten oder mussten. Diese Identitäten bilden zusammen keine Pyramide, an deren Spitze die einzig wahre Identität stünde, sondern ein flaches Netz. Und dieses Netz ist groß, beweglich und erweiterbar. Was wir im Moment erleben, ist die starke Erweiterung unserer möglichen Verhaltensweisen durch Erschaffung digitaler Selbstbilder, hier vervielfachen sich die Möglichkeiten unserer Identifikation: Wir können Level 80 Magier, Tinderprofil (gerne mehrere) und Furry sein. Aber auch hier befindet sich keine Identität näher an der Wahrheit als eine beliebig andere. Jede Erscheinung ist ihre eigene Wahrheit in ihrem eigenen Zusammenhang. Und so kann es nicht darum gehen, Zeit zu verschwenden mit der vergeblichen Suche nach der einzig richtigen Erscheinung hinter den tausend anderen, sondern sich den möglichen Formen zu ermächtigen, also die Ambivalenz und den Widerspruch als letzten schützenswerten Sachverhalt der Menschen zu behandeln und ihn schlussendlich als Vorteil gegen jede Form von Regulierbarkeit zu akzeptieren.

Alles via www.juz-hamburg.de

_turbulenz – chaotische Bewegungen mit starker Wirkung

Turbulenzen bezeichnen chaotische Bewegungen, die eine starke Wirkung entfalten können. Es handelt sich um eine Form der räumlich-zeitlichen Unordnung, die in der Natur weit verbreitet ist. Aufgrund ihrer Unregelmäßigkeit aber haben sich Turbulenzen lange der wissenschaftlichen Beschreibung entzogen. Sie verlaufen so zufällig, dass sie immer wieder singuläre Formen generieren. Dieser Umstand macht sie auch für die Kunst interessant. Denn Turbulenzen sind Störungen der bestehenden Ordnung, die ein produktives Eigenleben entwickeln.

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Matthias Neuenhofer erforscht seit vielen Jahren das ästhetische Potenzial von Feedbackschleifen mittels Video. In der Tradition der abstrakten Videokunst nutzt er Feedbackprozesse, um die Grundlagen und Bedingungen des technischen Bildes auszuloten. Seine frühen Arbeiten verzichten auf die Kamera und konzentrieren sich auf die reine Abstraktion im Sinne einer Selbstreflexion des Mediums. Doch hat sich Neuenhofers Arbeitsweise seither erheblich verändert und erweitert. So bezieht er mittlerweile auch verfremdete Kameraaufnahmen mit ein, um verschiedene Computeralgorithmen auf sie anzuwenden, so dass komplexe generative Kompositionen entstehen.

Continue reading „_turbulenz – chaotische Bewegungen mit starker Wirkung“

#clickbaiting instagram – sofrischsogut brüllt wunderbar zu Amalia Ulman

Ruhig ist es geworden in der perisphere. Der Enthusiasmus fürs Thema – welches nun auch immer¿, so richtig klar wurde das hier ja eigentlich nie – klingt ab und es fällt doch schwer sich aufzuraffen, um etwa der Kunst noch etwas abzuringen, was noch an- oder aufregen würde. Zu abgelutscht, banal und durchsichtig ist das ganze Spiel geworden. Und je tiefer man eindringt, um so mehr offenbart sich die Inhaltslosigkeit und die tautologische Leere des ganzen Unterfangens.
Will man nun Zynismus und Sarkasmus nicht zu viel Raum geben, dümpelt man in diesem Lebensbereich dann eben so dahin, nimmt die Eitelkeiten und Neurosen der Protagonisten, so wie die all zu weltlichen Machtspielchen, mit einem müden lächeln zu Kenntnis und lässt die Dinge laufen, um sich so dann den wirklich wichtigen und schönen Dingen die das Leben zu bieten hat zu widmen.
So entsteht Ruhe.

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Aber manchmal, da weckt einen doch noch etwas auf und es freut einen wenn man das Feuer und die Leidenschaft für ein Sujet und die damit verbundene Sache spüren und lesen kann. s scharf gebrüllte und gut fundierte Kritik an der allseits gefeierten und global hoch gejazzten Instagramperformance der Künstlerin Amalia Ulman ist ein solcher Moment. Und während Kohout sich genüßlich an der Performance und dessen Rezeption abarbeitet, offenbart sie zugleich äußerst gekonnt die offenen Flanken der Tempel und Institutionen der Kunst, die zu solch scharfen Beobachtungen aktuell leider nicht Willens, oder nicht in der Lage sind.

Gut gebrüllt, Löwe! Und jetzt den Link zum Text ‚Kunst? Ja. Aber keine gute. #clickbaiting‘.

Reinheit und Dummheit der KünstlerInnen

„Man wird den Künstlerinnen und Künstlern nicht mehr durchgehen lassen, dass sie sich politisch dumm stellen und diese Dummheit dann als ‘Reinheit’ verkaufen. Wir dürfen von Künstlern soviel politisches Bewusstsein verlangen wie von Arbeitern, Angestellten oder Intellektuellen; und wir dürfen genau so trauern, wenn sie freiwillig darauf verzichten […]“

Auszug aus: Ein Manifest zur Rettung der Kunst für die Gesellschaft, in: Markus Metz und Georg Seeßlen: Geld frisst Kunst. Kunst frisst Geld. Ein Pamphlet, Berlin 2014. S. 471-492

(via http://vomwertderkunst.tumblr.com)

The internet is present – to be continued…

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Zum kommenden Freitag, Ende dieser Woche kommt The internet is present – Part2 zu uns nach Düsseldorf. Im Digital3mpire setzen wir fort, was in Frankfurt Husslehof begann. Werden wir mal sehen, ob wir das ganze Ding noch etwas weiter gedreht bekommen.
Das Line-Up der teilnehmenden KünstlerInnen ist international und in jedem Fall vielversprechend: Paul Barsch & Tilman Hornig (Gotha), Ad Minoliti (Buenos Aires), Shawné Michaelain Holloway (Paris), Art Belikov (Lithuania), Felix Breidenbach (Düsseldorf), Judith Gerke (Berlin), Nina Kettiger (Berlin), Tomasz Skibicki (Nürnberg), Yung Hurn (Wien), Igor Botur (Berlin), Katharina Zimmerhackl (Leipzig), Benedikt Weisshaupt & Sandra Weber (Amsterdam & Berlin), Benedikt Fischer (Frankfurt), VVC (Berlin, Mainz,Hamburg,..).
Da sind eine ganze Menge guter Leute dabei, die hier noch gar nicht oder viel zu wenig zu sehen waren.
Kuratiert wird die Show in Düsseldorf von Sebastian Zimmerhackl (Berlin), Manuel Rossner (Shanghai) und Benedikt Fischer (Frankfurt). Texte kommen von Juliane Duft (Frankfurt) und Reese Riley (Usa).

Immer aktuelle Infos auf FB hier oder im digital3mpire hier.

Zur Einstimmung auf den kommenden Teil 2, hier noch mal die Pics von Teil 1.

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SingleClub, Der Film – Rheinlandpremiere in Köln

Knapp 6 Jahre Produktionszeit, ein gutes Dutzend Parties, 10 eigens gegründete Bands und eine mittlerweile nicht mehr zu überschauende Anzahl an Akteuren. SingleClub – der Film von Alex Wissel und Jan Bonny ist fertig und feiert nun auch Rheinland-Premier.
Am kommenden Mittwoch, 30. März 2016, ab 18:30.
Natürlich in Köln. Im Kunstverein. F***BEvent hier.
Ein guter Anlasse für ein Blitz-Q&A mit Alex Wissel via FB-Chat.  8 knackige Fragen vom Blog und dazu 8 knackige Antworten von Alex Wissel.

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P: Für die wenigen die nicht wissen was der Singleclub gewesen ist: beschreibe den Singlelcub in 5 Sätzen bitte.
AW: Der Single Club befand sich unterhalb des albanischen Glücksspiellokals „Bistro Agi“ und lief von Juni 2011 bis Juni 2012. Jeden Monat gab es eine Veranstaltung die jeweils 24 Stunden ging. Künstler gestalteten jeden Monat das Interieur neu und gründeten ca 10 Bands für den Club. Die Gäste wurden darauf hingewiesen, das sie mit Eintritt das Recht am eigenen Bild verlieren. Der Club war zugleich Drehort und Kulisse für einen Film, der letztes Jahr im November Premiere hatte.

P: Singleclub 2016. Was heisst das heute für Dich?
AW :Für mich fühlt sich sowohl Club als auch Film im Nachhinein wie meine Coming of Age Geschichte an.

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Scale Of Rating

The material is the medium – is the message – equals questionable content – or is there any content left?
The shown material is an appropriation of screen recorder visits of well-known gallery websites with randomized sound in the background. We follow the user clicking through anything he can find, presenting us the “latest trends” in the art world. The choices of websites to visit is based on the scale of rating, which is determined through algorithmic rankings based on probability of importance.

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The Materialist Postscript

Die Wahrnehmung der Wirklichkeit wurde durch Wiederaufnahme von zuvor insbesondere mit Konzeptkunst assoziierten Strategien und Theorien, durch Massenmedien und soziale Netzwerke, immer mehr auf die gegenständliche Sprache eines Kunstprojektes reduziert. Der Materialismus, die Theorie des steten Flusses und Austauschs von Materie und die damit einhergehenden ideologischen Debatten, haben ihre Allegorie in der Produktion und dem Konsum zeitgenössischer Kunst gefunden. Die stetig wachsendende Masse an Bildern, angetrieben durch Fortschritt in Technik und Kommunikation, scheint geeignet, das philosophische Versprechen eines ästhetischen Staates, regiert von der Macht der Sprache, zu erfüllen.

The Materialist Postscript greift Boris Groys Theorie eines Regimes sprachwissenschaftlicher Verbindungen, die eine gesellschaftliche Einheit zementieren, auf. Dabei betrachtet es sie vor dem Hintergrund einer zeitgenössischen Theorie der Repräsentation, in der Objekte, Zeichen und Symbole Elemente des materiellen Austausches sind.

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Abstrakt kodierte Bedeutung, symbolische Avatare von Kultur und Identität, Ikonen von Sieg, Niedergang und unvollendeten Vorhaben des dialektischen Materialismus, wie auch die visuellen Codes der Welt im Sinne eines materiellen Austausches machen Überlegungen zu den grundsätzlichen Prinzipien des Einsatzes von Sprache in globalen Netzwerken erforderlich und bilden damit die Vorlage für den Materialist Postscript.

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The Materialist Postscript zeigt Arbeiten, die, durch Fotografie, bewegte Bilder, Malerei und Installation, die Theorie der Sprache und Repräsentation in einer globalisierten Welt neu entwickeln.

The Materialist Postscript
15.01.2016 – 06.04.2016


Kuratiert von Intelligentsia Gallery, Peking
Mit den Künstlerinnen Jason Mena, Ju Anqi, Ren Zhitian, Xiao Xiao, Oliver Haidutschek, William Lee, Camille Ayme, Garcia Frankowski, Troyka Union (Lena Tsibizova, Olga Rodina, Anastasia Soboleva)

Galerie Philine Cremer
Ackerstraße 23
40233 Düsseldorf

http://www.philinecremer.com/

5 Eintrittskarten für Internetstadl #1 – Internet Cat Video Festival

Kommende Woche gehts los. Endlich! Endlich auch institutionalisierte RL-Netzkultur offline in Düsseldorf, Freitag Abends, 19 Uhr zur Primetime.
Nix für Ungut liebe Freunde des DIY und der Subkultur – außerdem eh: Off is eine Frage der Haltung. Also Off-forever! –  aber das digital3mpire kann diesen Teil der Mainstream Avantgarde ja nicht allein stemmen. Sorry, da fehlen mir ganz einfach auf Dauer die Kräfte. Und darüber hinaus: Dafür gibt es die ja schließlich, die Institution, in diesem Fall das NRW-Forum. Kommende Woche also dort: Internetstadl #1 – Das lustige IRL-Fest derNetzkultur seit 2016. Und Ihr könnt auch mit dabei sein.

5 Freikarten für das Internet Cat Video Festival

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Wir starten das ganze mit dem Internet Cat Video Festival. Und dazu gibt es speziell für die treuen Leserinnen und Leser dieses Blogs ein kleines Geschenk. Also zumindest dann, wenn ihr fix seit und etwas Glück habt. Denn wir verlosen 5 – im übrigen heißbegehrte – Eintrittskarten für das Internet Cat Video Festival am 19.2.
Das einzige was Ihr dazu machen müsst, ist einen Kommentar unter diesem Artikel zu verfassen. Schreibt doch irgendwas mit oder über Hund, Maus oder Katze, also passend zum Thema. Vergesst bitte die Email-Adresse nicht ins dafür vorgesehene Feld einzutragen, damit ich Euch gegebenenfalls kontaktieren kann.
Die 5 schönsten Kommentare bekommen dann eine Nachricht und die Karten an der Abendkasse hinterlegt. Also viel Spaß beim Tippen und klicken, wir sehen uns dann nächste Woche.

Aktuelle Infos und einen ganzen Haufen Cat-Content gibts übrigens im Facebook-Event, hier. Und wer Interesse an einer tiefergehenden Beschäftigung mit dem Thema hat, dem möchte ich Annekathrin Khouts Essays ‚Miau gegen Terror‚ wärmstens Empfehlen.

 

#Akademie RLTumbler2016

Leider habe ich es dieses Jahr nicht zum Rundgang geschafft. Das ist etwas Schade, weil ich das Gefühl habe, dass sich gerade was tut mit der Kunst der Stadt. Ein Kongress zur Ästhetik des Stillstands, Diskussionen über Zeitgenossenschaften und Nachdenken über neue Meister machen Mut und senden zarte Signale des inneren Um- und Aufbruchs einer rheinischen Kunstszene, die sich leider schon viel zu lange darin genügt Ruhm und Glanz vergangener Dekaden abzufeiern.

Und so wie die Welt in Bewegung kommt und sich die epochalen Umbrüche nun auch für uns hier in den Kernzonen der kapitalisierten Welt abzeichnen, so kommt dann auch Bewegung in die Strukturen der Kunst.
Es hätte mich nun interressiert, ob sich das, was ich zu sehen glaube auch in den Werken der Studentinnen und Studenten nieder schlägt. Aber die Prozesse laufen ja zum Glück unglaublich schnell und unglaublich langsam zu gleich, so dass wohl auch das nächsten mal noch genügen wird um zu sehen.
Man muss ruhiger werden. Und gelassener, in all der Hektik. Außerdem gibts hier, das Netz und verlinken soll für dieses jahr mal reichen.
Ein paar sehr schön anmutende Bilder gibts drüben bei itisnovember.wordpress.com. Und in der etwas herberen Variante bei KubaParis hier #1 und hier #2.

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One step ahead moving backwards

Beim jüngsten Sommerrundgang der Düsseldorfer Akademie sah man sich in der Klasse von Andreas Gursky von insgesamt 50 Köpfen umgeben: ein Fries aus einzelnen Porträts, Porträts ohne Gesichtszüge, mit glatten Oberflächen, ohne Münder, Nasen oder die vielgepriesenen Seelenspiegel. Einen konzeptuellen Ansatz verfolgend hatte Louisa Clement in etlichen Großstädten Europas über viele Monate hinweg Schaufensterpuppen fotografiert, Farbigkeit und Kontraste überarbeitet und jeder Aufnahme so eine eigene, individuelle Prägung verliehen.

Persönlicher Favorit der Show ist die ortsspezifische Plastik ‚Kopfskulptur auf Sockel vor eigenem Bild‘. Das Arrangement hat einen ganz eigenen charmanten, intelligenten Witz und damit die Kraft die Kunst heute braucht um sich in einer desaströsen Welt zu behaupten.
Aber seht doch bitte selbst in den grünen Spiegel.

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UP THE WOODEN HILL TO BEDFORDSHIRE – ALEX MORRISON AT Mélange

The end of a long night. It’s dark out, yet the room is bathed in intriguing colors. Beer bottles and cans are everywhere and by now some Christmas lights have fallen from their hooks. It seems to have been a jolly good event – astonishing, that nothing is broken. And while looking at it, not even the ashtray has been used; quite strange. Peering at the details, what is presented gives rise to a certain suspicion towards the authenticity of this mess; it rather seems so… set up.
Alex Morrison, Through The Brum, 2015, archival inkjet print on Epson Hot Press Paper, 59,4 x 84,1 cmAlex Morrison, Through The Brum, 2015, archival inkjet print on Epson Hot Press Paper, 84,1 x 59,4 cm_1What Alex Morrison (*1972 lives and works in Brussels) brought to MÉLANGE is an alienated scenery. In a series of five new works, Morrison sets a stage, which serves to present the idea of a party that could have taken place. Continuing with his latest approach towards image defining means, he uses 3D rendering software to built a highly complex and compelling scene, from which these five prints derive. Morrison´s pieces do not present different interiors, but rather different angles and views from the same virtual room. Thereby the view seems to behave like a tracking shot in a film, guiding the visitor through its space. Alex Morrison, Up the Wooden Hill to Bedfordshire, installation view, MÉLANGE 2015 Continue reading „UP THE WOODEN HILL TO BEDFORDSHIRE – ALEX MORRISON AT Mélange“

Stichwort #Worringer – John Trylon im Gespräch mit Zalar

Was dem Kölner Künstler der Ebert Platz, ist dem Düsseldorfer Kollegen der Worringer. Zwei Städte, zwei Plätze, beide unterschiedlich, beide schrecklich häßlich, und deshalb so schön.
Im Umfeld des Worringer entstehen immer wieder neue – und ihr verzeiht mir die Nutzung das überreizten Begriffs – spannende Projekte. Alex Wissel trieb dort mit dem Single Club sein Unwesen. Das legendäre Künstlerloch WP8 hält seit Jahren die Stellung, ich selber habe dort zum ersten mal mein doofes gesicht live-hin-gestreamt und selbst das Kapital, vertreten durch Frau Stoschek, konnte sich dem Charme des Ortes nicht entziehen.
Aktuell am Werk dort übrigens gerade Ulrike Möschel mit einer poetischen Text-Arbeit die zum Ort und in die Zeit passt. Dazu die Empfehlung zur Debatte in Johns facebook-Profil (Achtung link zu FB!).

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Aber ich komme vom eigentlich Thema ab und will zurück zum Kern. Der eben erwähnte John, hat zwar sein trylon-Projekt eingestellt, aber erreichbar ist es noch. Deshalb hier und jetzt der Link zum Text zum aktuell wohl aufwändigsten Projekt aus dem Umfeld Worringer: Zalars W57 mit all seinen Sub-,- Teil- und Metaprojekten. Wir hatten das auch hier schon im Blog.
John hat sich vor seinem Ende, welches ja eigentlich ein Anfang ist, mit Zalar getroffen, unterhalten und verbloggt. Sein Fazit daraus „Ausblick und Prognose am Ende des Kunstjahres 2015 in Düsseldorf:  Was seit einem Jahr um den Worringer Platz gährt und rumort, könnte bald explodieren. Wird 2016 das Jahr von Zalar?

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An den Rändern der Kunst – UBERMORGEN Killliste, 2015

‚We will have tears in our eyes and hurt in our heart while blowing the targets brains out. We live in heroic and wild times. We are alive!‘

Die ‚Killliste‘ ist eine Todesliste (Content), ein Netzwerkprotokoll (Software) und eine elektronische Installation (Hardware). Inspiriert von den US Geheimdiensten und den Militärs operierten stark störungsanfälligen Todeslisten (Bspw. JPEL, Joint Prioritized Effects List). Die Ziele werden aufgrund von Kapitalumverteilungsdaten algromithmisch determiniert. Zur Zeit stehen 362 Namen auf der ‚Killliste‘. Die Liste ist ein sich in permanenter Verhandlung befindliches ‚technisches‘ Objekt das in flüssiger Partikelform verschlüsselt und anonym durchs Netz zirkuliert (Killlisteprotokoll). In der technischen Installationen sind vier ‚Beagle Bones‘ (ARM® Cortex™-A8) seriell miteinander verschaltet, auch hier handelt es sich um Datenflüssigkeit die konstant in Bewegung ist. Bei Stillstand wird das verschlüsselte File gelöscht und das Sytstem kollabiert.

Statement #1

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http://killlist.ziron.black/index_d.html

Life Inside a Secret Chinese Bitcoin Mine

In October of last year Motherboard gained access to a massive, secretive Bitcoin mine housed within a repurposed factory in the Liaoning Province in rural northeast China.

This is the infrastructure that keeps the digital currency’s decentralized network up and running, and its operators are profiting big time.

The mine we visited is just one of six sites owned by a secretive group of four people, part of a colossal mining operation that, as of our visit, cumulatively generated 4,050 bitcoins a month, equivalent to a monthly gross of $1.5 million.

Read more on Motherboard – http://bit.ly/Chinese-Bitcoin-Mine

Berlin, mal wieder verkackt

Nicht zum ersten und nicht zum letzten mal haben die Honks in Berlin ne öffentich ausgeschriebene Kunstaktion ordentlich verkackt. Es heißt ja immer so schön,  Berlin hat die Kreativität und das Rheinland das Geld. Nun ja, bei allem Frust über den Kapitalsmus, mit Kreativität allein lässt sich dann eben auch nicht alles reissen.
Aber lest doch selbst dazu bei Blitzkunst.

12241560_955207561211576_8056936020654927215_n Aufregende Berliner Lichtkunst im Park.

Kunst & Denker Contemporary opening with Tim Berresheims „Happy Fingers

IT IS the new place to be for artists, collectors, creatives and new style enthusiats with hot open minds in Düsseldorf: Kunst&Denker is a cosy but elegant gallery space in a backyard of Unterbilk, one of my favorit parts of our Dorf.  If you are around, don forget to make a short stop @ Florastrasse 75.
I alread liked opening. Thanx for the Show to all. Looking forward for more.
Good to have this new player in town. This is not Berlin, this is Rhineland and we do not sleep here also.

The pics created by Tim were obviously also very well, made with advanced skills, open eyes and much avantgard technology high end power. 3d, 3d-glasses, 3d-prints, augemented apps and sophisticated pictures, made with happy fingers and delivered with the berresheim-style.
its defintely worth seeing it as originals at galleryspace.
if you are to far a way. no prob, looking pictures here is also fine. klick. bookmark webpage, online shop will open soon.
cool editions made by finest artists, will be send directly to you with much love by mr kunst and mrs denker.

IMG_3745IMG_3693IMG_3896IMG_3962IMG_3539 Continue reading „Kunst & Denker Contemporary opening with Tim Berresheims „Happy Fingers“

Exploit & Disappear (we just stole it from the internet)

Exploit & Disappear (we just stole it from the internet) at digital3mpire –
Friday, 30th. Octobre 2015

Tanja Ritterbex (NL, de Ateliers) and Isabella Fürnkäs (DE/F, Kunstakademie Düsseldorf) contrast preposterous self-made mobile phone videos with found internet-footage resulting in a non-static, perpetual collage. The result was a multichannel video installation, that was translated into a printed fabric sheet which covers a bed in the centre of the room. A performance by Isreal Aten took place on the same bed.

Exploit & Disappear (we just stole it from the internet) was part of “The Wrong – New Digital Art Biennale” which started officially at 1st November 2015.

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ROBERTO CUELLAR presents SCHEIN at W57

Before we start, a short comment to the pics which have all been done by Carsten Heisterkamp, who just did it at W57/Galerie am Meer too – pics of his show are at our bros and sis of trylon. yeah. muddgoo. whoop whoop!

And now here you can see, Roberto Cuellar just did it. He really really did it and started the thing whith builidng this objects of great style and pop. german speaking reader can read the nex textpart. all other, have to watch pics and try to get it, through visual cortex – thats ok too.

„Roberto Cuellar führt verschiedenste architektonische Elemente zu raumgreifenden Monumentalobjekten zusammen, die durch die Verwendung von transparenten Materialien und dem Element des Lichts ihre Leichtigkeit nicht einbüßen. Auffallend ist ihre Farbigkeit und Materialität, die an die Ästhetik vergangener Zeiten, vor Allem die der ersten Videospiele und die der Lichtinstallationen der ZERO-Bewegung, erinnert. Cuellar bleibt jedoch nicht in der Retrospektive stehen, gerade in der Kombination aus diesen beiden ästhetischen Richtungen verhilft er ihnen zu neuem Glanz. Er geht mit ihnen weiter nach vorne und bindet das latente Element der Straße in seine Objekte mit ein. Die Street-Art und Skaterkultur ist omnipräsent, ist aber nicht mit szenetypischen Emblemen überfrachtet und wird in einer glänzenden und galerietauglichen Form präsentiert. Tief verankert in Cuellars Schaffen ist seine eigene Biografie, die seine Objekte in schreinartige Gebilde verwandelt.“

And now enoght context text. Go. Watch and see show.
You can see show SCHEIN from 30.10. to 27.11.15 at W57, Worringer Straße 57, Düsseldorf.

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»Nacht im Feuer« – Hans Ulrich Reck und Konstantin Butz im Gespräch.

Konstantin Butz befragt Hans Ulrich Reck zu seinem 1981 erschienen Buch »Nacht Im Feuer – Zur Alchimie des Todes in der Rockmusik«. Der Text ist schön lohnt und dreht sich um eine der nach wie vor besten Bands des 20. Jahrhunderts, mehr will ich hier nicht verraten.
Ihr habt Finger zum Klicken, Augen zum lesen und einen Kopf zum selber denken. Die Empfehlung ist hiermit ausgesprochen, die Entscheidung verbleibt wir immer bei Euch.

The Lazy Sunbathers @ Sies + Höke

Surfing on local internet i discoverd good looking pics on website of sies+höke. grabed it down to harddiskstorage for later posting.
… later is now.
show has modern style, fresh and young looking images and things, combined with slick looking contemporary attitude. thats the way we wanna see dis arty shit. thanx to all who spend energy and time into making show. most work was done by Ketuta Alexi-Meskhishvili, Radamés Juni Figueroa, Sayre Gomez, Van Hanos, Daniel Keller, Jack Lavender, Rose Marcus, Travess Smalley and Philipp Timischl.

all pics from website. thank you sies+höke for sharing the copy etc.

Sies_und_Hoeke_Galerie1_o Sies_und_Hoeke_Galerie2_o Continue reading „The Lazy Sunbathers @ Sies + Höke“

CTRL S

Permanent hinterlassen wir auf den Festplatten der digitalen Archive die Spuren unseres Lebens. Suchmaschinen konzentrieren diese und halten sie kompakt und zugriffsbereit für Andere vor. Über die zeitgenössischen Netzwerke verknüpfen wir uns mit denen, die uns auf unserem Lebensweg begegnen und folgen ihnen weit über den Zeitpunkt der eigentliche Begegnung hinaus.
Was dem Pre-Internet Menschen noch möglich war, nämlich das verlassen sozialer Strukturen und Lebensräume, die Flucht vor der Vergangenheit und damit auch die Möglichkeit zum Neuanfang, wird für den Post-Internet-Menschen unserer Tage zunehmend schwieriger. Wir bleiben und stehen in permanentem öffentlichen Kontakt mit uns, den Anderen und dem was wir früher waren.

Speichern und Publizieren von Momenten und diskreten Lebenszuständen ist Alltagshandlung geworden und gewinnt für die Konstruktion unserer Wirklichkeiten und der Entwicklung unser aller Historie immer weiter an Bedeutung. Permanente Formalisierung and Serialisierung analoger Prozesse sind ein elementarer Effekt der Digitalisierung der Welt.
Mit einem kurzen Tastendruck speichern wir unsere Lebensereignisse in Form von audiovisuellen Dokumenten, und zwängen sie in die jeweils dafür vorgesehenen Formate und Speicherstrukturen. Die Rauminstallation ‚ctrl-s‚ rückt diese Strukturen als zentrales Element metamoderner Wirklichkeitskonstruktion in den Fokus der Betrachtung.

Florian Kuhlmann
Düsseldorf, 02.10.2015

jessie stead – left behind by runaway interludes

over this and the last year, jan kaps has developed his gallery into one of the hottest spaces in cologne, rhineland and germany.
incredible cool work by him and the artists he invited.
thanx and we definetly want to see more of this!

JESSIE STEAD
LEFT BEHIND BY RUNAWAY INTERLUDES

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KAYA V (KERSTIN BRÄTSCH / DEBO EILERS)

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via wfw

all images:
KAYA V (KERSTIN BRÄTSCH / DEBO EILERS) exhibition view at Galerie Meyer Kainer, Vienna
Courtesy Galerie Meyer Kainer, Vienna
photos by ULI HOLZ

KAYA is an exhibition and performance series started by KERSTIN BRÄTSCH and DEBO EILERS in 2010 at 179 Canal in New York. Five years and four KAYA’s presentations later, the Viennese gallery Meyer Kainer is presenting the fifth iteration of the collaborative project between the two artists.

Brigitte Waldachs Welt at Galerie Conrads

last week i was visiting galerie conrads for a public talk about digital issues, internet-stuff und artgaleries. first i was little bit annoyed from the slightly boring discussion. but later i recognized that it was great fortune and i received a rare gift: some time for contemplation in front of an artwork. so i was sitting almost two hours in front of two pieces from Brigitte Waldachs current show at galerie.
when i remember correctly, i never spend so much time in front of an artwork – and to be honest guys, who does this today if he doesnt own it?
2 hours! thats almost eternity for someone like me, who is used to scan tons of artwork mixed with other great pics while scrolling over the endless tumblrs and instagrams of internet.
but after a while in front of the these pics, artwork started to affect me and left an impression in my mind, which was still present the next day. perhaps Helga Weckop-Conrads isnt so wrong about this orgiginal-thing as i thought at the first moment?

anyway. i contacted her over f***book and asked for some pics and she kindly complied with my request.
thanx for the pics, mrs Weckop-Conrads.
here we go.

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Brigitte Waldach „Welt“
04 September – 24 October 2015
http://www.galerieconrads.de

DOG ETIKIT next to my dojo

coming out of my dojo last thursday after good training i stumbled upon BETWEEN ARRIVAL & DEPARTURE, a very cool and tiny projectspace run by stefanie seidel. she is doing good job in a special space in an exciting area of düsseldorf.
curator decided to make cooporation with THE VANITY EAST gallery form L.A. and show work form Lisa Lapinski and Anna Helm. whole presentation and artwork was very dry and definetly contemporary hot.
i quickly decided to make some pictures with cam from smartphone for the blog. so you can see it here too now.
girls have done good and easy job. go further, girls! stay cool and casual.
good luck and thnx for the show!

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LISA LAPINSKI • ANNA HELM
DOG ETIKIT
in collaboration with THE VANITY EAST, Los Angeles
Opening: September 24, 2015, 7-9 pm
Adersstraße 78, 40215 Düsseldorf, Germany

Killing the KunstMonster – Je est un autre (Ich ist ein Anderer)

A very nice essay about the dissolving of art. writing is based on some shows at Fridericianum in Kassel last year. published by via artblogcologne, worth clinking and worth reading. Unfortunately only in german available; but hey, good anyway. we’re on track again.
art must disappear, cause subject must disappear.
we all are on. a you and a i does not exist. so now lets click and read together.

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Eight Weeks – Time on the Internet

The open minded people from Rhineland already know yvonne klasen from her very good job doing at boutique ebertplatz in cologne. what some of these boys and girls do not know is, that yvonne is also making excellent internet artstuff, often with focus on time. because of this its ok using hashtg #timebasedNetart now for her new work. she has developed this digital project called ‚Eight Weeks‚ for the online exhibition plattform ‚space‚, which is curated and supported by cologne based design studio 0815.
by the way, great to know we also have global online gallery now here in the local area. i really like the fact! hope to see more soon.

Eight Weeks

Eight Weeks = 4.838.400 seconds.
During this time span Yvonne Klasen measures time in pixels in the context of her exhibition „Eight Weeks“.
1 second = 1 pixel
The visitor can see the work growing in realtime and experience its dimensions through scrolling. A digital tape measure is created live, pixel for pixel for pixel.

Within the exhibition „Eight Weeks“ an edition is published.

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Eight Weeks
http://0815studio.com/space/
4. Sept. 2015, 19.00 Uhr until 30. Okt. 2015

 

This man loves his job (and the job loves him)

Düsseldorf based artist Johannes Bendzulla did it again, this time at www.parkhaus-duesseldorf.com.
it seems hard but in fact is easy because he is very professional and loves his job. thats the well know secret of this busy man. we all know and love this way! i guess its better to stay in toch, so please dont forget to visit the mentioned tumblr – follow him and stay connected to the success.
this is the international way! why dont you just follow?

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Printed Web 3 available online and offline now

Printed Web 3 was published in May 2015 as books, zines, skins and downloads by Paul Soulellis

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5 x 8 in.
388 pages
ISBN 9781320767903
Paperback black-and-white print-on-demand book with uncoated cream-colored interior pages.
 
Unlimited edition.
 
Featuring
“The Philosophical  Origins of Digitality”
an interview with Alexander Galloway
+
“In Defense of Poor Media”
by Silvio Lorusso
+
The Printed Web #3 Open Call
Index of 329 Files Received
(List of 147 artists included)

—>  Download Printed_Web_3.pdf (90 MB)
—>  Purchase printed copy at Blurb ($8)

more information about it at
https://newhive.com/soulellis/pw3

New Complain im Mental Space

here are some pics from Anna Lena Meisenbergs contemporary performance with modern sound and music. everything is very well and good looking. girl also is great! we like her beautifull attitude much. 🙂
very very stuff und good style and nice also.  the moving pictures are coming from ruhrgebiet to us – thank you florian!
the show was performed at Mental Space, Bochum.
and now, dear, please go, click. look. enjoy starting week with good visuals and sounds. this is obviously best you can do.

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2​0​.06.15, 19.00
„New Complain“ | Anna Lena Meisenberg
at http://www.mentalspace.eu

Mental Space
Eislebenerstr. 4
D-44892 Bochum

WTI 2.0 @ Kunsthalle Düsseldorf

Waste your life. NOW! Internet4life is coming to town. rhineland also good for startup and more digital now. very happy to see and. many thanx to artist-designer-curator-enterpreneur-writer-bookpublisher Tomas Artur Spallek for creating, organizing and curation !!1!1!!!! we are very curious to see show. lets meet all of N00bs and Pros there. make RL_CHAT please!
D’ont forget to bring your laptop!

of course there is facebook event on internet.
https://www.facebook.com/events/812248812205452/
updates all there. read it and be happy for now. but please also come into kunsthalle-meatspace. lets be real! there.
join the show and artyfartparty with internet. this is internet-club rhineland.
& dont forget to emoj please.

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In the last 25 years the internet has become the most relevant medium to extend the possibilities of communication. It is the most important tool for navigating through social constructions and the reality of culture and society. In the last years we have focused our attention increasingly on digital devices. To understand the changes in everyday life, culture, and society we created a project that is based on Kenneth Goldsmith’s course: Wasting time on the Internet. Through his method the artists get to a subconscious state of mind, that enables them to split their attention on the web and to achieve a consciousness that reflects the conditions they encounter in today’s Internet

WTi 2.0
www.internet4.life

Kunsthalle Düsseldorf
30 June 2015 | 7 pm – 10 pm

Aftershow Party
Salon des Amateurs | 10 pm
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A Burning Bag as a Smoke-Grey Lotus – nice show in brussels

Gareth Moore / A Burning Bag as a Smoke-Grey Lotus

… looking good and interesting. seems to be relaxing and contemporary. would love to be part of ceremony. would feel good afterwards.
show is nice. people and art look good.
please look at pics. its good for your eyes and thinking. if you want to know more you can visit website and website. better read everything please.
thank you. take care and please make good good look, gender boygirl.

A Burning Bag as a Smoke-Grey Lotus by Gareth Moore, exhibition view, La Loge, Brussels 2015 - image_courtesy of La Loge and the artist_3585 A Burning Bag as a Smoke-Grey Lotus by Gareth Moore, exhibition view, La Loge, Brussels 2015 - image_courtesy of La Loge and the artist_3604 A Burning Bag as a Smoke-Grey Lotus by Gareth Moore, exhibition view, La Loge, Brussels 2015 - image_courtesy of La Loge and the artist_DSC9446
La Loge
asbl-vzw architecture museum – la Loge
Kluisstraat rue de l’Ermitage 86
1050 Brussels
Belgium
www.la-loge.be

my 5 fav tweets of matthew briton

follow him for more on twitter

Protip: Mediengruppe Bitnik zum RL-CHAT im Weltkunstzimmer

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Die !Mediengruppe Bitnik im Gespräch mit Sabine Maria Schmidt

„Wir sind überzeugt, dass es eine Aufgabe der Kunst ist, Ränder auszuleuchten und zeitgenössische, gesellschaftliche Fragen zu thematisieren.“

Seit über zehn Jahren agieren die Künstler der !Mediengruppe Bitnik an den Schnittstellen sichtbarer und unsichtbarer Räume und folgen den Strukturen und Spuren, die eine fortschreitende Überwachung hinterlässt. Im Ruhrgebiet war die Künstlergruppe 2010 im Rahmen des Projektes „Hacking the City“ präsent, zapfte öffentliche Überwachungskameras an und speiste diesen die Aufforderung zum Schachspiel zu.
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Mit ihren jüngsten Aktionen haben die Künstler internationale Aufmerksamkeit und Diskussion erregt. So programmierten sie für ihre Einzelausstellung in St. Gallen eine Software (Bot), die automatisierte Einkäufe erledigte. Die algorithmisch erworbenen, zum Teil illegalen Waren wurden aus der Ausstellung beschlagnahmt und warfen damit grundlegende Fragen zur Debatte um Künstliche Intelligenz auf.

2013 sandte die „!Mediengruppe Bitnik“ ein Postpaket an den Wikileaks-Gründer Julian Assange in die ecuadorianische Botschaft, das den eigenen Postweg mittels einer im Paket installierten Kamera dokumentierte. Das Paket an den in Bahrain inhaftierten Menschenrechtsverteidiger Nabeel Rajab hingegen wurde am Flughafen in Dubai abgefangen.

SMOOTHIE CONFERENCE at Jennifer Nails, FFM

We still find pleasure thinking about art on the moon, but as our earthly climate, or even our social climates, sustain life on Earth, our fantasies requires some parameters.

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Frankly, it would be difficult to do a bad show on the moon.

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The moon is cold and inhospitable to art.

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Unprotected from assaults by space debris and the sun, no structure could withstand these conditions for long.

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LOCAL

The latest issue of Editions was inspired by the preponderance of “local” movements—particularly in food and craft culture. We so often hear this heart-warming, feel good idea that local is somehow better, more sustainable—and we’re not arguing. We do love a good organic, locally grown and prepared kale smoothie. But it made us wonder how the idea of “local” fit into the contemporary art world—a “world” so commonly prefaced with the epithet “global.”

via Welcome to Local | Andrea Alessi @ artslant

local

LOCAL Table of Contents:

Lost in the Local | James Pepper Kelly
Bottling Local | Edo Dijksterhuis
The Place of the Museum | Joel Kuennen
New York State of Grind | Darren Jones
We Are All Synecdoches | Himali Singh Soin
Relocating Home | Nicole Rodriguez

vincemckelvie.tumblr.com

A sneak preview into the totaly amazing digitalized and netbased artwork of vince mc kelvie. his tumblr is a good starting point, also spend some time googling him, its definetly worth. for a first impression go click here http://vincemckelvie.tumblr.com and enjoy webgl/3d/magic at its best. dont forget to check his videos on instagramm.

@telfairmuseums

Ein von Vince Mckelvie (@vincemckelvie) gepostetes Video am


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http://vincemckelvie.tumblr.com
https://instagram.com/vincemckelvie/

Der alte Neue in der Stadt: Trylon

Der Doc aka Emmanuel Mir steigt wieder in den digitalen Ring und wills noch mal wissen. Diesmal gehts um Alles und es gilt ganz selbstverständlich: jetzt erst recht. Trylon heißt sein neues Baby und wird die Lücke füllen die sich hier in letzter Zeit aufgetan hat. Während die Perisphere weiterhin dort agiert wo sie sich am wohlsten fühlt, am Rande des ästhetisch vertretbaren und immer kurz vor knapp, dabei dem Trend stehts voraus und trotzdem am Ende immer hinterher, wird der Trylon knallharte Fakten zur Kunst schaffen. Hier der locker lässige Bildersturm der Metamoderne, immer auf der Suche nach dem wahren #NON und erfüllt von der niemals enden wollenden Hoffung auf den endgültigen, und lang ersehnten Tod der Kunst. Dort die fundierte Analyse und Betrachtung des Angekommenen und Unvermeidlichen.
Ich freue mich auf ein kongeniales Ringen und den nächsten Player hier im Rheinland. Es war an der Zeit und dringend notwendig, dass jemand mit Sachverstand, Eiern und dem entsprechenden Know-How an diese Sache hier heran geht.

Whoop! Whoop! Trylon!

1

 

chaos.cologne

Konferenz der Kunsthochschule für Medien Köln und des Chaos Computer Clubs Köln. Für Hacker, Maker und Künstler. Eröffnung am 15.5. um 20 Uhr mit einer Keynote von Net-Art Pionierin Cornelia Sollfrank: „Hacking and Art in the Post-Snowden Era“, gefolgt von einem Konzert des KHM Klanglabors. Danach 2 Tage voller Workshops, Vorträge, Installationen und einer Gameshow. Eintritt frei. Programm siehe http://chaos.cologne/

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Conference organised cooperatively by Academy of Media Arts Cologne and Chaos Computer Club Cologne. For hackers, makers and artists. Opens on 15 May with a keynote by net-art pioneer Cornelia Sollfrank: „Hacking and Art in the Post-Snowden Era“, followed by a concert by KHM’s Klanglabor. After that two days full of workshops, talks, installations and a gameshow. Free admission. Full program see http://chaos.cologne/

a lill old but still up2date: the cloaque.mov

In order to celebrate Cloaque.org’s first anniversary Claudia Maté and Carlos Sáez curated a collaborative video following the same system as they do in Cloaque.org : 5 artists were invited to create a short video of 30 sec. Again,they had total freedom to work on any concept, esthetic or texture. Acompanied with a soundtrack by Yoshi Sodeoka, the 5 videos by Chris Timms, Rollin Leonard, Jasper Elings, Anthony Antonellis and Emilio Gomariz were joined together with transitions in order to create a fluid story.

00:0000:30 Chris Timms (chriscotimms.com)
00:3000:42 / 01:3001:37 Carlos Saez + DMNTIA (hellocarlossaez.com) + (dmntia.com)
00:4200:59 Rollin Leonard (rollinleonard.com)
00:5901:29 Jasper Elings (jasperelings.info)
01:3702:04 Anthony Antonellis (anthonyantonellis.com)
02:0403:15 Emilio Gomariz (emiliogomariz.net)
03:1504:00 Claudia Mate (claudiamate.com)

Music by Yoshi Sodeoka (sodeoka.com)

Curated by cloaque.org

http://venicebeachgalaxyxgold.net/

http://venicebeachgalaxyxgold.net/

„Venice Beach Galaxy X-Gold“ ist ein Projekt, das in Form von 3 Workshops die Arbeiten zur digitalen Kunst von Künstler aus Leipzig und Marseille mit dem Ziel einer performativen Ausstellung im Rahmen des “Printemps de l’art contemporain” in Marseille vereint.
Das Projekt stellt dabei die Internet-Kultur und ihre Umsetzung in der Realität in den Mittelpunkt. Unterstützt wird das Projekt von der deutsch-französischen Plattform „Fugitif“. tumblr_nn0a433l4R1usr2axo1_1280 tumblr_nn09ofTLql1usr2axo1_1280 tumblr_nn09t7gLfL1usr2axo1_1280 tumblr_nn09w45mH21usr2axo1_1280
Die beteiligten Künstler sind aus Leipzig Peggy Pehl, Anne Fellner und Burkhard Beschow, Ronny Szillo, Laetitia Gorsy und Gallery Fist sowie aus Marseille das Collectif Culbuto, Chloé Curci, Ideal Corpus und Emilie Gervais sowie Thomas Koenig aus der Schweiz. Im Kontext dieses ersten Workshops in Leipzig vom 26.- 29. März wurde der digitale Künstler Kim Asendorf für einen Vortrag in BSMNT (auf digitale Kunst spezialisierter Kunstraum in der Baumwollspinnerei) eingeladen,  und eine Party mit dem musikalischen und performativen Support von Gallery Fist, Ideal Corpus und Kim Asendorf im Kunstraum Ortloff in Leipzig veranstaltet.

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Ebenfalls Teil des Projektes ist vom 13. bis 15. April ein Workshop im Pariser Disneyland, kuratiert von den Französinnen Laetitia Gorsy und Chloé Curci mit dem Leipziger Künstlerduo Art’n’More. Der dritte Teil des Projekts wird unter dem Titel „Spring Break“ in Marseille stattfinden. Im Rahmen des „Printemps de l’art contemporain“ werden unter der Zusammenarbeit der bereits vorgestellten Künstler am 16. und 17. Mai zwei performative Ausstellungen in dem Restaurant “Rowing-Club” und dem Café “Mama Beach” in Marseille stattfinden. Mehr Informationen finden Sie auf der Facebook-Seite und auf dem Tumblr des Projektes.

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Hier noch mal der Blog des ersten Workshops und die Facebook-Seite:
http://venicebeachgalaxyxgold.tumblr.com/
https://www.facebook.com/venicebeachgalaxyxgold?fref=ts

.htaccess FINALE – 23.04.2015

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FINALE .htaccess
Donnerstag 23.04.2015 19 -22 Uhr

https://www.facebook.com/events/1582500188684569/

#;TLDR
.htaccess – Eine Ausstellung vom 06.03.2015 – 24.04.2015 mit post- und prädigitalen Werken im #digital3mpire in Düsseldorf Friedrichstadt. Mit Giulia Bowinkel & Friedemann Banz, Olia Lialina und Timothy Shearer featuring Nikolas Müller.

http://www.artblogcologne.com/besprechung-htaccess/

Finale .htaccess
Donnerstag 23.04.2015 * 19 – 22 Uhr
#digital3mpireKirchfeldstraße 112
40215 Düsseldorf

ARE YOU SERIES? at Sammlung Philara

‚ARE YOU SERIES?‘ is a massive multi-image groupshow at the Sammlung Philara. The show presents a huge amount of works by students of the academy of media arts cologne, organized by Professor Johannes Wohnseifer. 153 artpieces from 27 young artists filled the walls of the space completely and offered a visual bufferoverflow to the audience.
The show is running until 10th may 2015.
Go and get it!
IMG_2503IMG_2475 Continue reading „ARE YOU SERIES? at Sammlung Philara“

Exploit & Disappear (we just stole it from the internet)

The show Exploit & Disappear (we just stole it from the internet) took place at 4bid gallery Amsterdam on 18.04.2015. Tanja Ritterbex (NL, de Ateliers) and Isabella Fürnkäs (DE/F, Kunstakademie Düsseldorf) contrasted self-made mobile phone videos with found internet-footage resulting in a non-static, perpetual collage. The result was a multichannel video installation, that was translated into a printed fabric sheet which covers a bed in the centre of the room. A performance by Lukas Vdg took place on the same bed. He was typing on a laptop and his typing were projected into the space around.
Lyrics from recent Pop-music, shifted and decontextualized to a new literal and at times poetic understanding, formed the auditive backbone. Through depictions of a mediated self, this dialogue questioned self-exploitation and dematerialization. (A text by BJ)

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TANJA RITTERBEX
ISABELLA FÜRNKÄS

Performance:
LUKAS VON DER GRACHT

4 BID GALLERY
OVERTOOM 301
1054 HW AMSTERDAM

https://4bidgallery.wordpress.com/

Dominik Podsiadly presents Big Black at the Screensavergallery – @ScreenSaverG

Dominik Podsiadly, the organizer and curator of last years NEAR FIELD COMMUNICATION DIGITAL ART BIENNALE WROCLAW, is currently presenting at screensavergallery. The show is available for download (windows and mac OSX) at the gallerys tumblr http://screensaver.metazoa.org/.
Dominik Podsiadly is a Polish digital artist living and working in Wrocław. He was kicked out of Akademia Sztuk Pięknych we Wrocławiu (Academy of Fine Arts, Wroclaw) where he studied painting in 1991–1994. Apart of being an artist, Podsiadly is also great activist (in the sense of “activating”) and organizer: in 2012 he arranged the Transfer3D, SPEED SHOW in Wroclaw (w. Małgosia Woźnica). More infos about him and the show are available here.

And now, please click, install and enjoy the show.

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(via spectre email)

 

Internet TBD – Webpage online. Now.

Internet TBD -To Be Discussed/Defined/Deleted…- is an attempt to map topics related to the hangover of the internet. Take a glimpse on what they consider to be relevant for our zeitgeist in economics, art and technology! Visit the webpage.

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The website is a public archive consisting of essays by the authors, comments and external links. It is complemented by regular, open meetings in the Frankfurt area, frequently with invited speakers.

https://www.facebook.com/internet.tbd.ffm
http://internet-tbd.com

SPAMM – virtualism

Awesome and international collaboration with a selection of the finest netbased artists and artworks, initiated by french digital artist Michaël Borras, a.k.a. Systaime. This years version of the event had a team of three curators: Helena Acosta, Jean Guillaume Le Roux, and Systaime.
The three participating spaces Babycastles Gallery in New York, EKLUZ in Paris, and Electromuseum in Moscow were linked for the three-day event SPAMM. The now gloablized show is a curatorial initiative launched already 4 years ago dedicated to the digital arts, including video art, net art, game and social network experiments.
More infos about the participating artists, curators and selected artworks are available at this post from creators project. All artworks of this years event are available at the webpage http://www.spamm.fr/virtualism/.

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some more pictures on FB

http://www.spamm.fr/virtualism/, 2015
curated by
Helena Acosta, Jean Guillaume Le Roux & Michaël Borras A.K.A Systaime

„Das Urheberrecht ist überholt.“

„Das Urheberrecht ist überholt.“ Wolfgang Ullrich im Gespräch mit Standpunktgrau zu Sinn und Unsinn des Urherberrechts für die Kunst.

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Auf dem Bild zu sehen ist ein Teil des Werke Colourmarks von Rozbeh Asmani.

Dieser arbeitet konzeptionell. In seiner aktuellen Serie Colourmarks setzt er sich mit der Ästhetik des Kapitalismus auseinander. Dafür hat er alle in Deutschland angemeldeten Farbmarken recherchiert und von einigen abstrakte Farbtafeln erstellt, die er als Serie präsentiert. Während sie im Ausstellungsraum zunächst ihre ästhetische Wirkmacht entfalten, wird der/die BetrachterIn erst beim erneuten Hinsehen ihrer eigentlichen Funktion und Bedeutung gewahr. Alle in der Serie verwendeten Farben sind nicht — wie jene der Farbfeldmalerei — selbstreferentiell, sondern stellen Farben dar, die sich Großfirmen haben schützen lassen, um sich von anderen Produkten unterscheiden zu können. Sie sind somit Ausdruck des Konkurrenzkampfes innerhalb eines auf Wachstum beruhenden kapitalistischen Systems. Asmani thematisiert damit die Inbesitznahme des kollektiven Gedächtnisses durch Marken über den Weg der Farbe und zeigt den komplexen Zusammenhang von Farbe, Macht und Identität auf.

(via standpunktgrau.de)

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In the past year and months there has been a lot of buzz about this post internet thing.

So here it Guido Segnis unnecessary contribution in form of truism:
a „forever young“ URL and glittering web based statement about the post and the past internet condition.

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http://after.postinternet.there.will.be.only.and.always.pastinternet.com/
Guido Segni, 2015

deeeeeeephorizon.com by UBERMORGEN.COM

An oil painting on a 80.000 square miles ocean canvas with 800 million liters of oil – a unique piece of art. These paintings represent the „Verkuenstlichung“ of nature and the „Vernatuerlichung“ of art.


deeeeeeephorizon.com is part of the www.kraft-series.com

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06_MILLION_LITERS

DEEPHORIZON
UBERMORGEN.COM, 2010
Digital Oil Painting
Manifesto (pdf)

Release TUT TUT 2 bei der #shitcologne

Die #shitcologne präsentierte im Rahmen ihrer Eröffnung (Do. 19.3.) die zweite Ausgabe des TUT TUT Magazins, einer Kollaboration zwischen Heinrich Hass und Neitscho Bergmann. Diese Auflage erschien in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Autor und Enfant Terrible Sascha Bisley.
Die Ausgabe #1 erschien anno 2014. In der ersten Ausgabe drehte sich alles um die Geschichten aus dem Alltag von Heinrich Hass. Eskapaden, die das Leben schreibt. Illustriert durch den Grafiker Neitscho Bergmann, entfalten die provokanten Texte größtmögliche Durchschlagskraft. Quer durch alle Strömungen, mit dem Kopf durch die Wand. TUT TUT.

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alle und mehr pics via FB, TUT TUT!

https://www.facebook.com/tuttutmag

http://shitcologne.tumblr.com/

Thinking Like A Mountain – Eloïse Bonneviot @ Desktopresidency.com

Eloïse Bonneviot ist aktuell zu Gast auf Desktopresidency.com.  Ihre ortsspezifische Arbeit gibts dort derzeit als Zip-File zum Download.

Desktop Residency is a curatorial collaboration between artist John Henry Newton and curator Barnie Page: @desktopdesktop

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Thinking Like A Mountain
2015

Eloïse Bonneviot
www.eloisebonneviot.com

Ole Fach, GOOGLEMATISM

GOOGLEMATISM

The algorithm decomposes the original Kazimir Malevich painting into its swatches. Each single swatch gets uploaded to Google’s Search By Image to look out for similar objects. These images are positioned at the same place and with the same size as the original swatches to create a reinterpretation of the original Malevich painting.

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Series 2, 2015
http://olefach.de/GOOGLEMATISM/

Opening .htaccess im #digital3mpire

;tldr – Eine Show am 06.03.2015 mit post- und postpostdigitalen Werken von Giulia Bowinkel & Friedemann Banz, Olia Lialina und Timothy Shearer featuring Nikolas Müller zu Immersion und Information in Düsseldorf Friedrichstadt.

hat eine Rezension zu .htaccess bei artblogcologne.com geschrieben und auf der Webseite des #digital3mpire gibt es die Dokumentation der Show.

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Der Computer des Jahres 2015 ist ein gefrässiges Ding. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat er sich vom exklusiven Militärapparat hin zum omnipräsenten Massenphänomen und Alltags-Gadget entwickelt. Die ehemals hausgroßen Rechner haben sich in immer kleiner werdende Geräte verwandelt, welche sich mit atemberaubender Geschwindigkeit minimalinversiv in unser aller Leben implementieren. Der Computer, das Netz, die damit verbundenen Devices und die zugehörigen Interfaces prägen unsere Kultur und unser Denken wie nur wenig andere Entwicklungen der Gegenwart und Vergangenheit. Treibstoff, Erzeugnis und Abfall der damit verbundenen psychosozialen Prozesse ist die Information. Sie ist die allgegenwärtige Droge unserer Zeit nach der immer größere Teile der Bevölkerung gieren wie der Junkie nach dem nächsten Schuss.

IMG_2411IMG_2412IMG_2413IMG_2470IMG_2471IMG_2449 Continue reading „Opening .htaccess im #digital3mpire“

Marian Luft / Energy Drink – (Valicon Silly) – End of Materialism @ myhouseinvegas.com

MARIAN LUFT at My House In Vegas:
ENERGY DRINK – (VALICON SILLY) – END OF MATERIALISM

Okay, I put just a little meth in there to get you addicted and keep you coming back.
Let me make something else clear: I pissed in every bottle.
Homemade concoction.

www.myhouseinvegas.com / www.marianluft.org

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My House In Vegas is an artist-run project space founded in late 2014. It offers artists a binary platform to create and present a new work. The work is installed in a physical – offline – space but exhibited online; encouraging the artist to find a way to do so.

The offline space is a 20m2 studio located in East-Berlin. The online space is this website. The residency takes place over a 3 day period & there is one rule: the walls & ceiling are to be ignored.

Das Transmedia Projekt World Brain

World Brain, das Transmedia-Projekt der beiden französischen Künstler Stéphane Degoutin und Gwenola Wagon feiert im Rahmen der Transmediale 2015 seine Weltpremiere. Der 70-minütige Film und die interaktive Website nehmen den Zuschauer mit auf einen Tauchgang durch die physischen Untiefen des Internets. World Brain nähert sich in essayistischen Fragmenten den Utopien, Mythen und Ideologien, die mit der Entstehung einer kollektiven Intelligenz und der Hypothese eines weltweiten Netzwerks verbunden sind. Der Film folgt einer Gruppe von Forschern, die versuchen, anhand von Wikipedia im Wald zu überleben. Ihr Ziel ist nichts Geringeres als die Schaffung eines alternativen Projekts für das Überleben der Menschheit.
Bei arte.creative gibt es ein Interview mit den beiden Künstlern. Die interaktive Website worldbrain.arte.tv  ist seit 30. Januar online.

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VEIT LOERS ZU KUNSTVEREIN KIPPENBERGER FRIDERICIANUM, KASSEL, 1993

Ich habe den Kippenberger quasi zwangsmäßig kennengelernt, denn er wollte mich kennenlernen. Ich hatte immer Angst vor dem. Und zwar Angst in dem Sinne, nicht, dass er was von mir will, sondern, dass er irgendetwas Gemeines macht. Das war aber völlig unbegründet. Zuerst, war wohl während der documenta von Jan Hoet, kam er mit dieser Idee, eine Ausstellung seiner Sammlung im Fridericianum zu machen, nur das untere Stockwerk – nachdem die documenta zu Ende sei , aber alles mit den Wänden der documenta“. Ich dachte mir schon, dass er ein Fake dessen erstellen wollte, das hätte richtig Ärger gegeben, fand aber die Idee toll. Jedoch wäre der Abbau der Wände danach wahnsinnig teuer geworden und von meinem Budget zu tragen. Also konnte man es nicht machen. Da war aber schon mal der Kontakt da und seine Arbeiten gefielen mir besser als zuvor.
Kurze Zeit darauf haben Sie mir dann einen Teil weggenommen vom Fridericianum und haben ihn dem Kunstverein gegeben – unten links. Damit war die ganze Symmetrie gestört. Ich hatte mich tierisch aufgeregt. Ich war absolut dagegen. Und in der Zeit habe ich den Kippenberger dann besser kennengelernt, da er ja auch noch einen Lehrauftrag in Kassel hatte. Ich habe mich dann entschlossen, den Flügel, der nicht in der Symmetrie war, lahmzulegen – als „Museum auf Zeit“ um Geld zu sparen. Meine Idee war, dass Franz West einen Raum bekommt, Kippenberger einen Raum bekommt, Förg einen Raum bekommt, weiter Cady Noland und der Meuser.

Und dann habe ich deswegen mit dem Kippenberger geredet und der Martin hat gesagt: „Naja, ich will aber keine Werke ausstellen. Das finde ich nicht gut. Das ist blöd. Aber ich könnte mir vorstellen, dort meine Sammlung zu zeigen und vielleicht ein paar Freunde. Darauf habe ich geantwortet: „Gut Martin, die Idee ist, dass alles frei bleibt. Jeder kann mit Verantwortung machen was er will. Und wenn das Dein Wunsch ist, dann machst Du da drin eben Ausstellungen. Aber ich habe kein Budget dafür.“
Ich sehe uns noch da stehen und da habe ich gesagt: „Es ist ja eh schon Wurst, wenn Du da
Ausstellungen machst. Da drüben auf der anderen Seite ist jetzt der Kunstverein gelandet. Dann bist Du jetzt halt der Kippenberger Kunstverein!“ „Richtig!“, meinte Kippenberger. So kam es also zu den Worten. Den Inhalt und die Idee, wo er überhaupt etwas ausstellen soll, hat dann alles er gemacht. Die erste Ausstellung waren Albert Oehlen Zeichnungen, dann Cosima von Bonin, und auch seine Assistenten wie Johannes Wohnseifer und andere. Die beste Ausstellung aus seiner Sammlung, die hat mich wirklich umgehauen. Da hat er alles auf einer Achse gehängt, nach oben, nach unten, auf so einer erhöhten Achse. Und die hieß irgendetwas mit „Erotik“. Aber das war überhaupt nicht erotisch. Höchstens über drei Ecken. Das war wirklich zum Kaputtlachen. Und dann ist er immer gekommen und meinte: „Wir haben heute Ausstellungseröffnung! Wirst uns ja wohl ein paar Einladungskarten bezahlen können!“ So ging es dann schon. Aber ich muss sagen, er war jetzt nicht unangenehm. Er hat dann auch ein Plakat gemacht, auf dem „Fridericianum“ falsch geschrieben war. Aber im Nachhinein glaube ich, das hat er so gewollt. Das wusste man ja nie so genau bei ihm… .
Und dann ist uns irgendwann das Geld ausgegangen. Ich hatte wirklich gar nichts mehr. Und dann hat der Martin gesagt: „Ach komm, ist ja nicht mehr so wichtig. Wir haben jetzt doch ein paar Jahre was gezeigt. Dann lassen wir es einfach einschlafen.“ Er war also nicht böse. 

Aber wie gesagt, die Erotik-Ausstellung war der Hammer. Und die Leute haben meistens gar nicht verstanden, was da eigentlich passiert, aber es kam immer seine Truppe, die Studenten aus Frankfurt und natürlich die Assistenten.

Der Live Bericht wurde 2015 in Köln aufgezeichnet.
Zur Person: Dr. Veit Loers (*1942 in Schaidt) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Kurator. Von 1987 bis 1995 war er als Direktor der Kunsthalle Fridericianum in Kassel tätig.Anschließend leitete er u.a. das Museum Abteiberg in Mönchengladbach und betreute als Bundeskurator die Sammlung für zeitgenössische Kunst der Bundesrepublik Deutschland.

Veröffentlichung mit bestem Dank an Ben Kaufmann vom Neuen Aachener Kunstverein.

Schöner wohnen mit Unsinn und Sinnlichkeit

Ein Erfahrungsbericht vom Performance Zuhause Festival in Köln von Markus Knop.

„In Plüschgewittern“ heißt Wolfgang Herrndorfs Debütroman von 2002, und in einem Plüschgewitter befand sich mein „Patient“, nachdem ich ihn sieben Minuten lang sehr langsam in alle verfügbaren Decken und Kissen gewickelt hatte, die in Diane Müllers Bett verfügbar waren, bis nur noch seine Nasenspitze aus der nordpoltauglichen Verpuppung ragte.
Nach Sebastian Zuhrs und Lala Nomadas Wohnungen war Diane Müllers Zuhause die dritte und letzte Station des „Performance Zuhause Festivals“, das katharinajej entwickelte, indem sie sich für je zwei Wochen bei drei Kölner KünstlerInnen einquartierte, um mit ihnen Ideen durchzuspinnen, wie man eine Privatwohnung in einen performativen Raum mit Publikumsbeteiligung verwandeln kann.

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Für die nächste „Behandlungsstation“ bei Diane Müller tausche ich mit meinem nun tiefenentspannten Partner die Rollen. Er streift sich den Kittel des „Behandlers“ um und wir suchen einen freigewordenen Interaktionsort in dieser kleinen, im subjektiven Empfinden stets größer werdenden Ehrenfelder Wohnung. Am Küchentisch trägt ein goldenes Kärtchen dem „Therapeuten“ auf, mich für sieben Minuten mit Lebensmitteln zu dekorieren. Ich trage eine blickdichte Augenmaske, weiß nicht, was auf mich zukommt und lege meinen Oberkörper mit etwas innerer Restunruhe auf den Küchentisch, bis ich in eine Matthew-Barney-Figur verwandelt worden bin. Das Ergebnis kann ich nicht sehen, nur fühlen – Mortadella auf dem Ellenbogen, Trauben oder ähnliches am Ohr -, so wie ich später das Ergebnis des zweiten „Küchen Treatments“ nur hören kann, als mein „Doktor“ Küchenmusik auf Töpfen klöppelt, die er zuvor zärtlich auf mir platziert hat. Ein Gong und weiter geht es mit dem „Bad Treatment“, wo ich den zuvor mir unbekannten Performance-Partner abföhne, abfussele, mit Q-tips und Klopapier dekoriere und ihm den Bart kämme, während er, auf dem Klodeckel sitzend, der Meditationsmusik lauscht und, hoffentlich, das nötige Vertrauen aufbaut. Continue reading „Schöner wohnen mit Unsinn und Sinnlichkeit“

Searching for Devices in der Basis Frankfurt

Die in der Ausstellung Searching for Devices präsentierten Arbeiten setzen sich mit verschiedenen Aspekten und Verhaltensweisen dynamischer Prozesse auseinander. Auf narrativer, materieller oder konzeptueller Ebene werden die Handlungsstränge und Verbindungen der in unserer Alltagswirklichkeit zumeist verborgenen und unsichtbaren, allerdings unvermeidlich verwobenen Systeme dechiffriert und Strukturen sowie Prozesse sichtbar gemacht.
Die Grenzen des vermeintlichen Immateriellen und Materiellen, eines Innen und Außen, Digitalen und Analogen, Physischen und Psychischen scheinen sich aufzulösen und werden neu befragt. Neue Formen und Möglichkeiten werden aus den Interaktionen unterschiedlichster Materialien und Systeme geschaffen, wobei den neuen Objekten stets ein Moment der Instabilität inhärent bleibt. Das Prozessuale und damit die Option neue, in sich geschlossene, allerdings (noch) nicht realisierte Einheiten zu bilden, bleibt damit als Potenzial in den Arbeiten erhalten.

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thisaintberlin zu Anna Fasshauers ‘sollte, sollte, könnte, müsste’ at Galerie Nagel Draxler

Neuer Blog mit Schwerpunkt auf Köln, mit Titel thisaintberlin. Schmissiger Name, gutes Thema, guter Fokus. Macht einen soliden ersten Eindruck, drücken wir mal die Daumen, dass es weiter geht. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und im Rheinland geht auch digital bissi was. Klickst Du hier und kannst lesen zu Anna Fasshauers Show bei Nagel Draxler.

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Kunst, Klatsch & Currywurst im HMKV

In der Kürze und auf die Schnelle – weil sehr in Eile und unter Strom wegen der Show morgen – hier noch die Bilder vom Bloggertreffen Kunst, Klatsch & Currywurst im HMKV (Hartware MedienKunstVerein) am Dienstag, 3.3. um 18:00 Uhr.
Danke für die Einladung, die Führung durch die ‚Böhsen Clowns‚, die Currywurst und den überaus freundlichen Empfang.
Alle Infos zum HMKV und dem laufenden Programm gibt es natürlich auf der Webseite.

HMKV_Bloggertreffen_03_Maerz_2015_19_(c)_Andrea Eichardt_1200px Continue reading „Kunst, Klatsch & Currywurst im HMKV“

Kunst und die Stadt #1

Diskussion mit Markus Ambach (Künstler und Projektautor, Düsseldorf),
Dr. Gregor Bonin (Beigeordneter für Bauen und Wohnen, Düsseldorf) ,
Prof. Dr. Florian Matzner (Kurator und Kunsthistoriker, München),
Dirk Snauwaert (Direktor WIELS, Brüssel), Susanne Titz (Direktorin Museum Abteiberg,Mönchengladbach)
unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Thomas Geisel
Einführung: Hans-Jürgen Hafner (Direktor Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf)
Moderation: Frauke Burgdorff (Raumplanerin, Bochum)

Ort: Aula der Kunstakademie Düsseldorf
Datum und Zeit: 08. März 2015, 14:00 Uhr

Alles weitere und mehr auf der Webseite der freien Gruppe.

Modell Kunstverein – im Gespräch mit Ben Kaufmann vom Neuen Aachener Kunstverein

Vor knapp 5 Jahren haben die großen Kunstvereine des Rheinlands unter dem Titel „DIE LETZTEN IHRER ART – Eine Reise zu den Dinosauriern des Kunstbetriebs“ die Bedeutung und mögliche Rolle der Kunstvereine im aktuellen Kunstsystem hinterfragt und öffentlich thematisiert.
Ben Kaufmann, Direktor des Neuen Aachener Kunstverein, knüpft zwar thematisch mit dem aktuellen Programm ‚Modell Kunstverein‘ ( 18.01. – 08.03.2015 im NAK) an diese Reihe an, führt den Diskurs aber an anderer Stelle fort in dem er etwa die Institutionskritik in den Fordergrund stellt. Historisch geht Kaufmann noch ein paar Jahrzehnte zurück und greift die Show „Eine Gesellschaft des Geschmacks“ im Jahr 1993 im Münchner Kunstverein auf.

Dieses Setting bildet den perfekten Anlass sich auch hier einmal kurz mit Ben Kaufmann zum Status Quo Kunstverein zu unterhalten, um dann darüber hinaus auf die den Vortrag “Ich wollt nur sagen, so ganz harmlos sollten wir das nicht sehen.” von Michael Franz und die daran anschliessende Diskussionsrunde am kommenden Samstag den 28.02.2015 im NAK hinzuweisen.

Um 18 Uhr spricht Michael Franz zur Ausstellung “Eine Gesellschaft des Geschmacks” von Andrea Fraser, die 1993 am Kunstverein München stattfand. Und ab 19 Uhr werden Sandra Dichtl (Künstlerische Leiterin Dortmunder Kunstverein), Hans-Jürgen Hafner (Direktor Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf), Lars Heller (Agentur Heller & C), Dr. Renate Puvogel (Kritikerin) und Dr. Holger Kube Ventura (Direktor Frankfurter Kunstverein, 2009-2014) unter der Moderation von Dr. Astrid Mania über das Modell Kunstverein diskutieren.

Das Unterview haben Ben Kaufmann und ich per E-Mail geführt. Die Fotos zeigen die aktuell laufende Ausstellung im Kunstverein, auf die ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen will, und statt dessen wieder einmal gerne auf Magdalena Kröners Besprechung im Artblogcologne hinweise. Klicken lohnt sich!

Wir werden das Thema auch die nächsten Tage hier noch mit 2 weiteren Beiträgen verfolgen. Es folgt dann eine Transkription der Soundfiles von Veit Loers zu KUNSTVEREIN KIPPENBERGER und FRIDERICIANUM, KASSEL, 1993 sowie ein historisches Video zur 93’er Ausstellung in München.

Ihr bleibt bitte dran, das Thema ist und bleibt ja relevant.

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Der Computer des Jahres 2015 ist ein gefrässiges Ding. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat er sich vom exklusiven Militärapparat hin zum omnipräsenten Massenphänomen und Alltags-Gadget entwickelt. Die ehemals hausgroßen Rechner haben sich in immer kleiner werdende Geräte verwandelt, welche sich mit atemberaubender Geschwindigkeit minimalinversiv in unser aller Leben implementieren. Der Computer, das Netz, die damit verbundenen Devices und die zugehörigen Interfaces prägen unsere Kultur und unser Denken wie nur wenig andere Entwicklungen der Gegenwart und Vergangenheit.
Treibstoff, Erzeugnis und Abfall der damit verbundenen psychosozialen Prozesse ist die Information. Sie ist die allgegenwärtige Droge unserer Zeit nach der immer größere Teile der Bevölkerung gieren wie der Junkie nach dem nächsten Schuss.
Der Zugang zu dieser Droge und die Kontrolle darüber ist die zentrale technopolitische Frage unserer Generation, um sie dreht sich das aktuell laufende Redesignprogramm des Kapitalismus. Die Interfaces sind das ultra-cleane Fixerbesteck des metamodernen Menschen, durch sie gelangt die Droge in unsere Gehirne um dort ihre disruptive Wirkung zu entfalten und sich bunt, schrill und hysterisch schillernd mit unserem Geist zu verbinden. Mit jedem Klick und jedem konsumierten Bit verwandelt sich das Wesen unseres Geistes ein Stück weiter vom biologischen zum synthetischen. Ein Teil dieses Transformationsprozesses ist die sukzessive und kontinuierliche Annäherung der Schnittstellen an unsere Körperoberfläche mit dem Ziel in diese einzudringen und sich unauflösbare mit uns zu verbinden.
Die Droge Information, der Prozess der Immersion und die Kontrolle darüber, werden damit zu den entscheidende Themen unserer Tage. Wie wollen wir uns mit der Maschine verbinden, wo liegen die aktuellen Schnittstellen zwischen Hirn und Prozessoren und wo sollen sich diese in Zukunft befinden? Viel wichtiger aber noch als die Frage des Wie: Wer darf über Funktion der Schnittstellen und den Fluss der Droge Information durch diese entscheiden?

.htaccess spürte diesen Fragen in gewohnt ungezwungen, lässiger Manier aber mit vollem Einsatz nach und bringt ausgewählte Künstler die schon lange an den Grenzbereichen dieser Fragestellung arbeiten und künstlerisch forschen an einem Ort, dem #digital3mpire in Düsseldorf, für eine Show zusammen.

 

 

 

Viewmaster Projects: Ein etwas anderes Ausstellungskonzept

Cycle (2013) - Jacco Olivier - Fenixloods1, Wilhelminapier. Rotterdam
Cycle (2013) – Jacco Olivier – Fenixloods1, Wilhelminapier. Rotterdam

Im Oktober 2012 besuchte ich eine Eröffnung in Heerlen, einem kleinen Städtchen in Limburg nahe der deutsch-niederländischen Grenze, das weniger für seine kulturelle Seite bekannt ist. Nachdem ein Shuttle-Bus die Besucher von Maastricht hinüber transportiert hatte, war es dort dann auch erst mal wie bei jeder anderen Vernissage im mehr oder weniger kleinem Kreis. Man kommt zusammen, trinkt Bier und irgendwann hält jemand eine Rede. Stolz erzählen der Ausstellungsmacher und andere Beteiligte von der Ausstellung und dann geht es los mit dem Betrachten. Dieses mal aber ist etwas anders: die Objekte der Begierde, eine Reihe von Videos und Soundinstallationen, befinden sich nicht in einer Galerie, sondern draußen. Continue reading „Viewmaster Projects: Ein etwas anderes Ausstellungskonzept“

Rick Silva und Jordan Tate – DRAPE WAVE @ New Shelter Plan.

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Der Künstler Rick Silva und Kollege Jordan Tate – Künstler und Gründer des Kunstblogs ilikethisart.net – sind mit Drape Wave bei New Shelter Plan in Kopenhagen zu Gast. Das ist definitiv aus dem regionalen Fokus raus und nicht Rheinland, aber mit Rick Silvahabe ein paar mal zusammen gearbeitet, er macht definitiv einen verdammt guten Job und außerdem hat Anna Lena Werner hat bei Artfridge ein Interview mit Jordan Tate gemacht. So bastelten man sich dann seine Bezüge und Connections zu recht und bricht die eigenen kuratorischen vorgaben immer wieder selbst.
#FUCKSTRNGENZ #DASISTMEINBLOG

via artfridge

Akademie der Täuschung

Der Rundgang der Kunstakademie Düsseldorf im Februar 2015

Es ist immer der gleiche Foo, da führt man ein Leben in einem der wohl reichsten Länder des Planeten in dem angeblich alles-so-Yeah-Wachstum ist, und trotzdem hat man viel zu wenig Zeit und Ressourcen für das Schöne, das Wichtige und das Nutzlose. Die Ästhetik kommt nach wie vor zu kurz in der Welt der Hochleistungsdichter und Denker.
Aber was soll das Palaver? Es ist nun mal wie es ist und so schlimm wie wo anders ist es hier zum Glück lange nicht. Denn wenn schon nicht den Reichtum, so haben wir immer noch den Frieden. Drücken wir also bitte mal alle gemeinsam feste die Daumen, dass es auch so bleibt und drücken wir noch fester die Daumen, dass das Paradigma des Friedens schon bald wieder den derzeit global brutal agierenden Imperialismus als politisches Leitbild verdrängt. Egal wie naiv das nun klingen mag, träumen ist und bleibt erlaubt, und mir hat auch noch keiner schlüssig beweisen können, dass all das hier kein Traum sei. Die Jetztzeit ist real, der Rest immer nur in Form von Spuren der Vergangenheit und Spekulationen über die Zukunft wahrnehmbar. Doch es gilt das universelle Gesetz, selbst nach dunkelster Scheisse kommt immer wieder Sonnenschein. Und das Beuyssche Reagen statt Sonne ist auch Heute noch nicht das Schlechteste für uns – und gut für mich, weil ich darüber nämlich gerade noch so den narrativen Dreh zum eigentlichen Thema hin bekommen: Rundgang Kunstakademie 2015.

rundgang

Aber man möge bitte die Politik und den Frieden auch dort nicht vergessen, auch nicht im Kontext der Künste. Dort schon mal gar nicht, denn für diese ist traditionell wenig Platz in Armut und im Bombenhagel. Und ein Flanieren durch die Gänge der Düsseldorfer Akademie macht um ein vielfaches mehr Freude wenn es nicht durch den Fluglärm von Düsenjets und Kampfhubschraubern begleitet wird. Wir Düsseldorfer bekamen erst kürzlich zur Dügida-Demo eine Vorstellung davon, was es heißt wenn über Stunden ein solches Fluggerät lautstark über der Stadt steht. Ein seltsames Gefühl.

Genießen wir also die Jetztzeit, versuchen wir nett zu einander zu sein und konsumieren wir einfach mal einen I-BigMac weniger, dann wird auch das mit den knappen Ressourcen auf dieser Welt nicht ganz so eng. Bleiben wir im Gespräch und halten wie Augen, Ohren und Geist offen, suchen wir das Neue und beschäftigen uns mit diesem, die Künste sind nicht der schlechteste Ort dafür.

Mein Fazit zur Kunst auf dem Rundgang im übrigen, ich fands trotz der Masse ganz Ok. Sicherlich auch weil ich nach ganz speziellen Leuten mit ganz speziellen Ansätzen gesucht habe, und nicht mit den Erwartung an Ahhs und Ohhs in die Akademie kam, wie diese Kunstfreunde aus Aachen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mit dem Objektfetisch der Kunst eh nicht viel Anfangen kann und mich die Prozesse schon immer mehr interessiert haben, verstehe ich die Werke in einer solchen Gruppenshow als Medium und Botschaft einzelner Personen, und eben nicht als finale Objekte die kontextlos funktionieren müssen – was ja eh nicht ginge.
Wenn man dann nun also selber eine Idee davon im Gepäck hat was man will und wie die ganze Sache zu laufen hat, und damit auch eine Ahnung davon mit bringt nach welchen Signalen man ausschau halten muss, weil man hofft, dass die Sender der Signalen die eigenen Vorstellungen und Sichtweisen eventuell teilen oder bereichern, dann bleibt die Enttäuschung auch aus.
Persönlich hatte ich aber eher den Eindruck – und diese kleine Gehässigkeit sei mir an dieser Stelle erlaubt – dass weite Teile der Publikumsmassen, die sich so leicht dumpf und bräsig durch die Gänge schoben, eigentlich keiner eigenen Ideen oder Vorstellung folgten. Sondern im Gegenteil, dass man etwas Fertiges, Sinnhaftes, aber Konsumierbares von den Künstlern vorgesetzt bekommen wollten, um damit die eigene Leere aufzufüllen. Das wäre allerdings eine Haltung mit der man an einem solchen Ort natürlich nur Scheitern kann. Dann eben doch lieber zu Hause vor der Glotze bleiben um sich dort sanft und geschmeidig das Hirn weich massieren zu lassen. Auf diese Weise bleiben einem dann auch Enttäuschungen erspart und die entsprechenden geliebten Täuschungen erhalten.

von wem ist das?
von wem ist das?

Als letzte Bemerkung dazu eventuell nun noch der Hinweis auf den Titel der internen studentischen Rundgang-Abschlussparty in der Nacht von Sonntag auf Montag. Die Studenten haben das alles wie es scheint, nämlich schon ganz gut durchschaut. Jetzt muss nur das Publikum eben folgen.

So und nun aber genug vom halbautomatischen Text.
Bühne frei für die Bilder und Feuer frei für die Signale.

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Online Premiere: „Ways Of Something“ – 2

28 web-based artist reinvent BBC’s Ways of Seeing (1972) documentary series, one minute at a time. Watch Episode Two here.

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Banz & Bowinkel bei 191 S im Salon

Giulia Bowinkel & Friedemann Banz haben ihre neueste Arbeit im Salon installiert – die aktuellen Bilder gibts hier nach dem Klick auf F***book.
Und wir freuen uns schon auf den 6. März, wenn die beiden dann zusammen mit Timothy Shearer, Olia Liana, so wie den Jungs vom Browserbased Kollektiv aus Amsterdam im #Digital3mpire zu Gast sind.

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http://www.191s.net/
http://www.banzbowinkel.de/

Journey to Nowhere Lands as a Response to the Impassable Horizons in Hollow Skulls in der Tiefgarage

Ein paar Bilder von der aktuell laufenden Show in der Tiefgarage am Ebertplatz. Djonam Saltani – Journey to Nowhere Lands as a Response to the Impassable Horizons in Hollow Skulls, läuft vom 23. Januar – 13. März 2015.
Mehr Infos und mehr Pics gibts hier.

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UPDATE: Fotografien: Robert Oisin Cusack

TIEFGARAGE EBERTPLATZ
http://tiefgarage.org
Leitung: Maria Wildeis
Laden 7
Ebertplatz 0, 50668 Köln

Testfeld Ebertplatz

Was für die Düsseldorfer Künstler der Worringer, ist für die Kölner der Ebertplatz. Und wer diesen Blog mitverfolgt, der hat  eventuell mitbekommen, dass ich ein großer Freund dieses Ortes und der dort verorteten Projekte und Räume bin. Im Dezember letzten Jahres gab es dann bekanntlich einen Wechsel in einem der vier Projekträume. Max Erbacher, Diane Müller und Yvonne Klasen haben ihre erfolgreiche Arbeit als Organiatoren der Boutique bendet, Maria Wildeis führt die Location nun unter dem Titel Tiefgarage fort.
Als krönender Abschluss erschien die Publikation Ebene Minus Eins, in der  die Entwicklung eines noch im Januar 2012 völlig verpatzten Platzes (1) hin zu einer der spannendsten Adressen im Kölner Kunstleben (2) reflektiert wird. Während der Arbeit an Ebene Minus Eins stellte sich heraus, dass die Genesis des Ortes sowie dessen aktuelle Entwicklung zu komplex für eine rein chronologische Dokumentation der BOUTIQUE war und ist. So wurde daraus ein Buch in dem eingeladene Autoren die „neue urbane Qualität“ (Zitat des Kölner Kunstbeirats 2013 in seinem Plädoyer für eine Mietfreiheit der Off-Räume am Ebertplatz) aus ihrer fachspezifischen Perspektive untersuchen durften.

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BU: ALONG THE LIGHT – Festival für analoge Bilder und Klänge 2014,
Veranstalter: BOUTIQUE, Bruch & Dallas und GOLD+BETON;
Bild: Martin Plüddemann

Es entstanden eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher, sehr lohnender Texte, und transkribierter Gespräche, die in unterschiedlichen Formen, von der Stadt, ihrem Platz, seiner Architektur, seiner Geschichte und den damit verbundenen Künstlern und Künsten handelt. Eines dieser Gespräche führten Diane Müller und Yvonne Klasen mit der Direktorin des Ludwig Forum Aachen, Brigitte Franzen.

Continue reading „Testfeld Ebertplatz“

W57 – Neues am Worringer Platz

Der Kater vom Abendtermin hängt noch ganz schön nach, und damit ist auch die Ursache, der Besuch im W57 noch deutlich präsent. Von daher muss der Post mit meinen persönlichen Highlights zum Akademie Rundgang leider noch mal etwas warten. Aber das ist auch Ok. Was ich ausgewählt habe ist hoffentlich zeitlos und auch mit etwas Abstand zum Massenevent noch aktuell.  Ich bin da aber zuversichtlich.
Nun aber zurück zum Worringer Platz, dem W57 und dem was dort derzeit zusammen braut.
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Gleich vorab. Der L und ich sind, wie es sich für brave Familienväter gehört, aufgebrochen bevor die Party richtig los ging, wilde Exzessbilder gibt es also hier nicht. Ich beschränke mich statt dessen auf die Bilder der Ausstellung und der Ortes die Organistor Zalar mir freundlicherweise zugesandt hatte. Was darüber hinaus gestern Nacht in den Kellern dort geschah, müsst ihr, sofern Ihr nicht da gewesen einfach selber recherchieren. Als wir gegen 0.30 Uhr zum späten Nachtmahl Richtung Izmir aufgebrochen sind, sah das aber alles schon recht viel versprechend aus, die Stimmen auf Fb klingen auf jeden Fall begeseistert und der kleine Minifloor war wirklich geil.
Eine Anekdote noch am Rande: endlich sind der N und ich uns mal begegnet, über den Aether stehen wir bereits seit einiger Zeit in Verbindung, so kam auch der Beitrag für den Blog hier zu standen. Aber es war auch mal an der Zeit sich in die Augen zu sehen. Man kann eigentlich ganz gut zusammen arbeiten so frei vernetzt und körperlos. Aber sich zwischendurch mal die Hand zu schütteln, den anderen mal kurz zu sehen, das ist auch wichtig.
w57_worringer_platz_7998-Kopie Continue reading „W57 – Neues am Worringer Platz“

Zeitgenössische Kunst online kaufen

Wenn man so einige Jahre künstlerisch motiviert im Netz unterwegs ist, dort auch noch zum Thema bloggt, aus dieser Tätigkeit heraus Startups gründet und ganz allgemein sein täglich Brot, nicht nur, aber eben auch mit dem Spannungsfeld zwischen Kunst und Netz verdient, dann kommt da doch einiges an Know How zusammen. Dieses wiederum fliesst dann regelmäßig in eigene, neue Projekte ein, oder findet seinen Weg zu anderen Leuten, die einen freundlicherweise anheuern um ihre eigenen Geschäfte voran zu bringen. Das geschieht zur großen Freude aller Beteiligten seit einiger Zeit immer öfter und hilft natürlich auch Projekte wie dieses am Leben zu halten.

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Die Art Edition Fils bzw die zugehörige neue Onlineplattform Fils Fine Arts gehört zu dieser Gruppe von Leuten, denen ich in den vergangenen Jahren meine Erfahrung und das entsprechend Wissen zur Verfügung stellen durfte. Seit Ende 2013 berate und unterstützt ich gemeinsam mit dem Designbüro MORGEN Gestaltung Galerie und Verlag beim Aufbau des neuen Onlineshops für zeitgenössische Kunst. Und weil sich das Ergebnis sehen lassen kann, mittlerweile sogar das ein oder andere Mal kopiert wurde, will ich das jetzt auch mal hier in den Blog rein nehmen, auch wenn das den inhaltlichen Rahmen eigentlich etwas sprengt.

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Fils Fine Arts ist einer der derzeit umfangreichsten und qualitativ hochwertigsten deutschsprachigen Onlineshops für zeitgenössiche Kunst. Gelauncht im Frühjahr 2014, wird das Angebot seitdem langsam und kontinuierlich ausgebaut. Erklärtes Ziel ist es, qualitativ hochwertige Kunst ausgewählter, internationaler Künstler möglichst einfach online zugänglich zu machen.
Der Schwerpunkt des Angebots liegt auf hochwertigen Editionen, Skulpturen und Unikaten. Das Programm umfasst darüber hinaus neben Lithographien, Siebdrucken und Radierungen, auch ein umfangreiches Angebot an Editionen, Fotografien und Multiples.  Im von uns entwickelten Onlineshop sind unter anderem Arbeiten aus dem Umfeld der ZERO-Gruppe, von Otto Piene, 
Christo & Jeanne-Claude, Günther Uecker, Georg Baselitz, 
Stephan Balkenhol, 
Sandro Chia
, Eduardo Chillida, 
Peter Doig, 
Rupprecht Geiger, 
Katharina Grosse
, Donald Judd, 
Karin Kneffel
, Julian Opie
, Tony Ourseler
, rosalie oder Heinz Mack zu finden.

Und wer sich die Arbeiten vor dem Kauf noch mal im Original ansehen will, der fährt in die Galerie in der Düsseldorf Innenstadt oder besucht die zugehörige Kleine Kunsthalle in Norddeutschland.

 

I Am What You Call The Perfect Couple – New Bretagne BelleAir

„I Am What You Call The Perfect Couple – the exhibition with Christoph Esser from Frankfurt, Damaris Kerkhoff from Cologne and Maximilian Schneider from Essen“ @ new bretagne, Essen.

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https://www.facebook.com/new.bretagne

http://newbretagne.de/pastshows/2015-01-i-am-what.html#certainpoint

Future of Memory – Sabrina Möller im Gespräch mit Nicolaus Schafhausen

Ein smartphoneloser kluger Freund meinte kürzlich, nachdem ihn Morgens auf dem Weg zur Arbeit ein von-seinem-smartphone-bereits-assimilierter Mann, mit den Augen aufs Display gerichtet fast umrannte, das sei doch irgendwie auch phänomenal. Man können den Wandel und die Verschmelzung der Gesellschaft mit dem neuen Medien täglich, quasi live, beobachten. Die Entwicklung wäre so schnell, dass sie wirklich sichtbar wäre. Und ich glaube da hat er recht. Das geht alles verdammt schnell.

Und von daher ist das ja eine wirklich berechtigte und sinnvolle Frage, wie sich denn nun das Erinnern in Zukunft gestalten wird, wo doch derzeit und überall so viel, aber auch so unsinnig, gespeichert wird. Was bleibt also hängen am Ende?

Darüber und über die Show The Future of Memory in der Kunsthalle Wien unterhält sich wie im Header angekündigt Sabrina Möller von artandsignature mit dem zuständigen Kurator Nicolaus Schafhausen. Hier.

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pics via https://www.facebook.com/MuseumOfInternet

Qou Vadis ?

Es ist unangenehm. Wohin wir auch schauen, es herrscht überall Angst und lähmt unsere Seelen, natürlich, wenn diese überhaupt vorhanden sind, denn die Masse ist so gut angepasst, dass sie gar nichts mehr wahrnimmt. Und wenn es gerade mal still ist, wird einfach ein Terror Anschlag inszeniert und dem zeitgemäßen Feind in die Schuhe geschoben, ein neuer Kriegsschauplatz wird gestartet, oder Hollywood produziert einen der vielen Propaganda Blockbuster. Geheimdienste wie CIA haben Pläne die 50 Jahre in voraus arbeiten und der Durchschnittsmensch weiß nicht mal, was vor 20 Jahren war.  Während wir uns mit Pegida beschäftigen , wird die Ukraine neu aufgerüstet, um erfolgreich die Russen zu provozieren.  TTIP , CETA und TISA rücken näher, wir wissen nicht einmal was das überhaupt bedeutet. Monsanto setzt immer mehr Patente in der EU durch, wir essen aber schon seit 2012 Klon Fleisch und Gen-manipulierten Fisch, also werden wir das schon überleben. „Das Wasser ist kein Grundrecht, aber sie können Nesquik trinken“, so ähnlich klang die Presserede des CO des Nestle Konzerns, der 70% der Wasserrechte Europas aufgekauft hat. Chemtrails werden oft diskutiert. Mikrochips sollen bald ,zur besseren Kontrolle, allen implantiert werden. Rettet den Regenwald, hieß es früher, vor Kurzem sollte man den Euro retten und heute heißt es : Rette sich, wer kann! Aber vor wem? Wo ist denn der Feind? Willkommen in dem Horror der Post Postmoderne. Es ist bekannt das Magie nur wirkt, wenn man an sie glaubt. Wir werden in einem konstanten Zustand der Angst gehalten und brauchen natürlich Schutz. Was machen die Staaten nach einem Terroranschlag, den sie meistens selbst inszeniert haben, sie erhöhen die Sicherheit im Lande und opfern unsere Freiheit. Wir halten Nutzvieh in Massen, also gehen wir mit dem Menschen auch nicht besser um. Er studiert nach dem Bologna Verblödungsdiktat und wird ein Rädchen unserer Industrie. Unsere Bedürfnisse erzeugt die Industrie, wir arbeiten uns Tod um sie zu befriedigen und sind noch stolz drauf. Zombies. Wir leben in Zeiten des Machtwandels, die koloniale Herrschaft des Westens seit 1492 ist zu Ende, der Osten übernimmt das Ruder und in Zukunft werden wir Flüchtlinge sein, also wird uns welch Ironie der Grenzzaun der EU aufhalten. Eurasische Bündnisse sind vom Vorteil für das Überleben. Was kann man denn tun?
Da es keine klare Situation ist und das Feindbild anscheinend die ganze Menschheit ist, wird es wohl wichtig sein, sich auf sich selbst zu besinnen, als gäbe es keine Menschheit, in dem man wie ein Solipsist die Augen zumacht und gar nichts existiert mehr. In der Natur die Kraft sammeln, sich klare einfache Ziele setzten und Gemeinden mit Gleichgesinnten bilden, sich mit einfachen Dingen beschäftigen. Der Sinn des Lebens ist Liebe und der Antagonist ist die Angst. Angst wird durch die Manipulation der Medien geschürt. Unabhängig sein, sich selbst und seine Mitmenschen lieben, einfache Dinge tun und wir werden das ganze verändern können.

30.01.2015
original Nesha Nikolic

ewiger #NonSinn

Es wäre, wohin immer man sich wendet, ein Schritt in die Einsiedelei, ein Austreten aus der Zeitgenossenschaft. Abende lang sitze ich da, ohne zu arbeiten, ohne auch nur lesen zu können, da ich, nachdem ich die Zeitung gelesen habe, nüchternen Sinnes nicht sehe, was meine Arbeit für einen Sinn hätte selbst dann, wenn sie gänzlich gelänge. Ich weiss, dass es vielen so geht.

(Max Frisch an Walter Muschg)

via kritikundkunst

Tamara Lorenz – sachliche und eigentliche tatsachen

Sein und Schein scheinen zu sein.
Zeit löst sich in der Betrachtung der Dinge auf.
Ist der Betrachter Teil der Szenerie oder löst er sie gar aus?

Diese drei Sätze schickte Tamara Lorenz letzte Woche per E-Mail vorbei, zusammen mit dem Hinweis auf ihre kommende Show mit dem klingenden Titel sachliche und eigentliche tatsachen im Neuen Kunstverein Giessen.

Und weil ich mich immer über gute Texte freue die auf das viel zu oft übliche, grenzdebile Kunst-PR-Geschwurbel verzichten, habe ich mir erlaubt diese kurzen Sätze hier mit rein zu nehmen. Dazu gibt es in Kombination noch 4 Bilder, die mir Tamara dann freundlicherweise zusätzlich noch zugesandt hatte. Wenn Ihr also in der nächsten Zeit mal nach Giessen kommt, oder noch besser, wenn Euch Bild und Text so gut gefallen wir mir, dann geht mal vorbei bei der guten Frau.
Der Besuch lohnt offensichtlich und die Show läuft noch bis 14.März.

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Eröffnung 31.Jänner 2015 um 18 Uhr
mit einer Einführung von Andreas Walther

Ausstellungsdauer: 31.01.-14.03.2015
Künstlergespräch 14.März 2015, 16 Uhr

Neuer Kunstverein Giessen e.V.
Ecke Licher Str./ Nahrungsberg
Öffnungszeiten: Samstags von 14-17 Uhr
und nach Vereinbarung

www.kunstverein-giessen.de

#NonSinn weiter führen

Kurze Notiz und auch Viellichtankündigung des Geschehens. Aktuell versuche ich Nesha Nikolic für einen Gastbeitrag in der perisphere zu gewinnen. Mal sehen ob es gelingt, ich drück Euch die Daumen. So lange bis es soweit ist, an dieser Stelle einmal der kurze Hinweis auf einen aktuellen Text von ihm ‚Das Leben macht keinen Sinn,aber wir machen weiter‚ auf seiner Seite The Land of the Nesha.

Maskierungen der Macht

Es ist zweifelsohne eine hochpolitische Zeit in der wir uns befinden. Die zu beobachtenden Verschiebungen sind für denjenigen der es denn wahrnehmen möchte gewaltig und überfordern naturgemäß die, die sich darauf einlassen, also sehen wollen, oder sehen müssen. Zunehmend ungläubig schaut man dem Treiben in der Welt zu und versucht dabei gleichzeitg doch irgendwie die eigene Position, die eben nicht mehr die sein kann, die man über die Jahrzehnte erlernt hat, zu finden oder zumindest zu halten.
Alles aber auch wirklich alles steht zur Disposition und es fällt schwer sich damit Abzufinden, dass da eventuell nur noch das Glück ist, welches einen Selber und die Liebsten schützen wird. Oder eben auch nicht, sollte der kleinen schwarzen Schwester Pech einmal nach etwas Anderem zu Mute sein. Und so sind wir, ohne es wirklich zu wollen, zu einer Gemeinschaft der Spieler geworden. Ärgerlich und dumm natürlich, wenn man – so wie die Allermeisten von uns – feststellen muss, dass der Spieleinsazt leider nicht wie bei den Zockern in Nadelstreifen das Leben der Anderen, sondern das Eigene, ist.

Aernout Mik – Shifting Sitting, 2011Aernout Mik – Shifting Sitting, 2011

Harte Nerven, höchste Konzentration, Flexibilität, Mut, Stärke, Gewandtheit, gleichzeitig aber extreme Gelassenheit und – ja wir sind wohl bald wieder dort angelangt – tiefes Gottvertrauen sind die Eigenschaftten die in der beginnenden Metamoderne von uns allen eingefordert und abverlangt werden.
Nichts ist mehr wirklich und der noch vorhandene Rest Wirklichkeit wird zu einer hochdynamischen Ansammlung der Zeichen, die keinerlei Rücksicht mehr auf das gewachsene historische Verhältnis zum Bezeichnete nehmen. Medien, allen voran das Netz, und Computer spielen natürlich eine Rolle in diesem Prozessen der parallelen Simulation und Dissimulation. Und wenn auch das Leben in diesem sozialen Zustand des zunehmend unspezifischen und undefinierten Daseins oftmals anstrengend ist, so ist es für die Künstler eigentlich gar kein so schlechter Ort.
Natürlich ist die, sich neu entfaltende (Un)Wirklichkeit auch, oder vieleicht sogar gerade, für diese prekären Lebensmodelle ein äußerst heikles Umfeld. Aber wir befinden uns in einer Situation in der Menschen mit künstlerischen Bildung und Prägung gebraucht werden, weil eben diese gelernt haben mit dem Unspezifischen zu arbeiten und die damit verbundenen Zustände auszuhalten wie es nur wenige Andere können. Sprich es gibt in der Jetztzeit zwar leider keinen Markt aber durchaus einen realen Bedarf an Künstlern und ihren spezifischen Fähigkeiten.
Der Künstler Aernout Mik widmet sich seit Ende der 90er Jahre mit raumgreifenden, oft begehbaren Videoinstallationen den politischen und psychosozialen Verfaßtheiten unserer gegenwärtigen Gesellschaften mit all ihren Brüchen, Veränderungen, Ängsten und Widersprüchen. Im Daremag gibt es unter dem Titel ‚Maskierungen der Macht‚ einen tollen Artikel zu seiner Arbeit zwischen Dokumentation und Fiktion, den ich an dieser Stelle empfehlen möchte.

191s – wechselnde Wandmalerei im Salon des Amateurs

Wer in den vergangenen Monaten im Düsseldorfer Salon des Amateurs zum Feiern gewesen ist, mag sich beim Schwingen der Hüften einmal kurz gefragt haben, was es denn mit der Malerei auf der Rückwand an der Tanzfläche auf sich haben könnte.

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Mir zumindest viel das beim letzten Besuch dort auf, wenn auch nicht beim Hüftschwung, sondern im sitzen auf der Couch. Allerdings war ich – und das muss man eventuell doch dazu sagen – recht nüchtern, Vormittags, und zum Kaffee da. Darüber hinaus hatte ich mir direkt zuvor die Tim Berresheim Show im Kunstverein angesehen, war also ästhetisch bereits ganz gut justiert. Wir dürfen annehmen, dass ein solches Setting den Blick, inklusive Gedanken für die Wandmalerei schärft und aktiviert – mehr wohl, als es Longdrinks, Bier und viele andere zeitgenössische, stimmungsaufhellende Mittel der persönlichen Wahl tun.

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Wem die Malerei aber nun – in welchem Zustand auch immer – auf- und gefiel, und wer gleichzeitig nicht die Zeit oder Muße fand, der Frage der Herkunft vor Ort nachzugehen, dem sei jetzt und hier mit dem Hinweis auf das Kunstprojekt 191°S aus der epistemologischen Not geholfen.

191°S zeigt im periodischen Wechsel von 1-2 Monaten im Salon des Amateurs aktuelle Positionen regionaler und internationaler Künstler/innen. Eine 12,5 qm große Wandfläche wird Plattform für ästhetisch experimentelle und schöpferische Auseinandersetzungen und wirft so einen aktuellen Blick auf das breite Spektrum malerischen, zeichnerischen und konzeptuellen Schaffens in der zeitgenössischen Kunst.

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Fotografie: Manuel Quarta

Gezeigt wurden bisher Arbeiten von Alexander Ernst Voigt, Egor Galouzo, Angela Fette, Irakli Bugiani, Luka Kurashvili, sowie Alexander Gegia. Ab dem 5. Februar sind Giulia Bowinkel & Friedemann Banz mit einer Arbeit vor Ort zu sehen.

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Gallery Fist ‚Evolver‘

EVOLVER * SATURDAY 27 DECEMBER * 22:00 – 03:00
♓ · ♒ · ♑ · ♐ · ♏ · ♎ · ♍ · ♌ · ♋ · ♊ · ♉ · ♈

Join us in this night of togetherness and let our minds and bodies connect. Dreamt up – not by the mind of one person – but by the neural net that we all share, hovering the fields of ideas and knowledge that we all pull from. E V O L V E R aims to catapult you into the now. This is a crucial time and space, the cosmic dust that makes up our bodies tells us that – right? Lets make history = history and enter the opaque future, illuminated. With good intentions, gratitude and ambition to thrive. Let’s evolve into 1.

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One step ahead moving backwards

Diese Show hier in Berlin ist nun auch schon etwas was her (31/10/2014 – 22/11/2014), aber das letzte Quartal 2014 war verdammt voll und stressig. Viel ordentliche Arbeit, viel liebe Familie, dazu große Projekte, die dann doch nicht kamen und noch ein digital3mpire mit dem ganze Rest, das hält recht gut auf Trab und da bleibt dann eben leider auch mal was liegen.

Aber auch hier gilt wie so oft, besser spät als nie. Und somit geht dann mit etwas zeitlichem Abstand die letzte Show des nun-auch-wieder-berlinbased Kuratorenduos km.temporaer von Düsseldorf aus in den Äether. Elisa R. Linn / Lennart Wolff sind nach längerem New York aufenthalt wieder in Berlin und haben ihre Arbeit direkt wieder aufgenommen. Welcome back!
Diesmal ist alles schön streng, minimalistisch, reduziert, fast etwas nüchtern zusammen gestellt und sehr großzügi präsentiert im Berliner LEAP. Mit dabei waren Fabio Marco Pirovino,, Adriana Ramić, Paolo Thorsen-Nagel, Brian Jungen & Duane Linklater , Luca Pozzi, Mariechen Danz & Genghis Khan Fabrication Co., Andreas Greiner & Armin Keplinger, Tina Kohlmann, KAYA + n.o.madski / Kerstin Brätsch & Debo Eilers, Tiril Hasselknippe, João Onofre, Wolfgang Laib.

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Die Metamoderne beginnt JETZT! – Gonzomode mit neuen Texten zum #NON

ExperimentaLyrik, bzw. Non-Literatur hat es traditionell nicht leicht in der Unterhaltungsindustrie. Der moderne Mensch erwartet schnelle Antworten und einfältige Lösungen für die Undurchdringlichkeit seiner Welt. Nur die wenigsten kommen auf die Idee, Feuer mit Feuer zu bekämpfen, der Komplexität mit Konfusion zu begegnen.

Genau das jedoch ist – unter anderem – der Ansatz unserer ExperimentaLyrik. Die Non-Literatur ist vielleicht so etwas wie der Free Jazz der Schrift, sie bohrt den Kopf auf und verschiebt die Relationen. Neben der gewünschten Klarheit im Geiste erhält der Leser Antworten auf Fragen, die überhaupt nocht nicht gestellt wurden.

Von daher: Nur Mut, gemeinsam durch die Angst vor dem großen Unbekannten. Freie Texte für freie Menschen, wer kann dazu schon NON sagen?!

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Ganz neu im spontanen Selbstverlag ist das starke, 116 Seiten starke Heft zum BERLINON. Für alle, die schon alles gesehen haben und sich vor nichts mehr fürchten als vor dem Nichts.
Wie heißt es so schön: der Text entführt den mutigen Leser auf eine Reise ins heiße Herz der Metamoderne. BERLINON ist eine wüste Einführung in die Welt des NON, ein Spaziergang durch die Langeweile, eine elende Papierverschwendung. Ab sofort zu bestellen für € 27.

Fast ebenso neu ist das Heft zur #shitcologne, der gegenkulturellen Alternative zur bürgerlichen LitCologne, beide in Köln. Das vorliegende Heft bietet auf 56 Seiten einen hervorragenden Überblick über die Themen Liebe, Völkermord und den offenen Vollzug. So wie vieles mehr. (Preis für dieses Heft: € 18, beide zusammen für € 45)
Die #shitcologne wird auch im Frühjahr 2015 wieder ihre Türen öffnen, Bewerbungen jeglicher Art werden ab sofort angenommen. Neuerungen und Bildnachrichten findet Ihr wie gewohnt auf der facebook-Seite von gonzomode.

Zu den beiden Büchern, Information I&II, muss an dieser Stelle wohl nichts mehr gesagt werden.
Sie gehören in jeden gut sortierten Bücherschrank der Jetztzeit.

(via e-mail, danke jt)

 

Abschied vom Team der BOUTIQUE am Ebertplatz

In der Szene weiß man längst bescheid, in der Kölner Szene eh. Es ist Schichtwechsel in der Boutique am Ebertplatz. Nach knapp vier Jahren und 61 Ausstellungen, Performances, Konzerten, Kooperationen, Tourneen, Filmabenden und Diskussionsrunden beenden Maximilian Erbacher, Yvonne Klasen und Diane Müller ihre Arbeit an dem Projekt und machen Platz für Andere.

Zum Abschluss gibt es noch das Buch zum Film. Sowie die zugehörige Buchpräsentation am Donnerstag 18. Dezember 2014, 19 Uhr.

BOUTIQUE – EBENE MINUS EINS
148 Seiten, zweisprachig, erscheint bei Strzelecki Books, Köln
DONNERSTAG, 18. Dezember 2014, 19 Uhr

Klanglich untermalt wird das ganze durch ein Konzert der Formation The Knob, The Finger & The It.
Klingt doch vielversprechend.

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The History of Non-Art – Aktuell Teil 4

Kurzer Hinweis an Alle.
Im DIS-Magazine gibt’s seit einiger Zeit eine Serie, die da lautet “ The History of Non-Art“, aktueller Zählerstand ist 4. Man kann also noch gut Einsteigen und – falls denn überhaupt notwendig – schnell aufholen. Schöner Satz darin übrigens „What is new in the art world is often new only in the art world.„. 🙂
Einfach, elegant und pointiert. Ich drücke also den like-Button direkt mehrfach.
Viel Vergnügen beim Klicken und Lesen.

Und wer kein Lust auf schwere Kost hat, der belässt es einfach direkt beim 30 Sekunden Schlumpfschwanzvergleich.

New Bibliothèque, New Bar, New House, New Bretagne

book collection includes friends‘ works like Manuel Graf, Henning Fehr & Philipp Rühr,  Susanne Hefti, Philipp Schwalb, Nouria Behloul, Christian Rothmaler, Lilli Thießen, Thomas Gothier,  Katharina Jahnke, Pia Christmann & Julia Böhme, Info-Punkt, Anne Fellner, Burkhard Beschow, Niklas Taleb, Isabella Fürnkäs & Alex Grein, Marian Luft, Heike Kandalowski & Anna Erdmann, Simon Mielke, Frieder Haller tbc.
and is still growing…

newhouse

13.12.2014 | 20h
New Bretagne/Belle Air
Spichernstr. 7
45138 Essen, Nordrhein-Westfalen

Nesha Nikolic ZEITLOS

Guter, weil sperriger Mann, arbeitet derzeit im Kunstverein Kölnberg. Die nachfolgenden Bilder sind aus der Performance „Babyx“ 2014 vom Abend der Ausstellungseröffnung (05.12.2014). Den unten angehängten – im übrigen absolut empfehlenswerten – Text, habe ich mir von der f***book-Seite gezogen, kann den Autor, welcher unter dem Text mit NATHALIE C. DIMIC versehen ist, aber leider nicht ganz zu ordenen (Original hier). Danke in diesem Fall an den oder die Verfasserin des Textes.

Am kommenden Samstag, den 13.12.2014 ist im Rahmen der Finissage ab 19 Uhr ein 10-stündige Performance angesetzt. Infos dazu auf f***book. Klingt, wie ich finde vielversprechend, zumal dann, wenn man so in etwa eine Ahnung davon hat, was bei diesem Teufelskerl sonst so geht. Ich erinnere mich an einen Abend im Foyer am Worringer Platz, da wollte er an einem um den Bauch geschnallten Propeller über die Tanzfläche fliegen …

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Ist ist Ist in der Kunsthalle Düsseldorf?

Ist Kunst Mode? Ist Mode Kunst? Ist Kunst Kapital? Ist Kapital Kunst?
Mal ehrlich. Wen interessieren denn so akademischen Fragen jetzt noch?

Wir haben 2014, und gehen mit großen Schritten voran. Totale Affirmation! Everything is a remix! Völliges überreizen im Crossdresser Crossover. Geil sein bis zum Wahnsinn. Jeder darf noch mal, denn jeder will jetzt auch noch mal. Bevor Schluss ist. Wir nehmen also mit was geht.
Ich finde übrigens, das geht alles sehr sehr gut zusammen und sieht auch verdammt schick aus, auch – oder gerade – weil es nicht meine Welt ist und wohl auch nie mehr recht werden wird. Denn man muss bei aller Geilheit natürlich schon wissen, was geht, was noch geht und was nie gehen wird, und dann weiß man auch ein bißchen was mal will, wo man es will und wo man es nicht will.
Beim wem aber nun das hier geht und wer das hier auch hier will, der kann eigentlich gar nicht mehr Mehr wollen.

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Alexander Romey

Irgendwas ist immer. Mal Projekt, mal Familie, mal Freunde, mal Auto, mal Pitch, mal Bürgeramt. Mal Aufregen, mal Abregen, mal Freuen, mal Schreien.
Und manchmal eben auch, eine Show.
Und weil machmal jetzt ist, wird derzeit zum Glück an einer neuen im #digital3mpire gearbeitet.

Ich freue mich wirklich sehr, dass mit Thomas Spallek, Alexander Romey, Sebastian Schmieg und Silvio Lorusso, gleich 4 richtig gute Leute mit Bezug zum Digitalen zugesagt haben.

Einer der schönen Aspekte am Organisieren einer Show ist die damit verbundene Chance, sich einmal die Zeit zu nehmen, um sich mit der Arbeit der Teilnehmer auseinander zu setzen. Nicht nur am Abend, sondern eben auch schon im Vorfeld.
Den Auftakt mache ich dazu mit Alexander Romey in Wort und Bild.

Die angesprochene Show ist übrigens am Freitag, den 12.12.2014 in unserem Galerieraum in der Kirchfeldstraß 112.
Mehr Infos dazu in Kürze dann hier und und im 3mpire.

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Alexander Romey hat seit 2007 zusammen mit Thomas Spallek Kommunikationsdesign in Düsseldorf studiert, ist dann aber später an die Akademie gewechselt und dort seit 2013 in der Gursky-Klasse. Er arbeitet hauptsächlich mit Fotografie und realitätsbeschreibenden Prozessen wie 3d.
Romey dazu wie folgt:

Dabei interessiert mich wie fotografische Bilder sich heute verhalten, einerseits zueinander aber auch was sie in die Realität zurücktragen. Es ist mir wichtig in meinen Bildern zu untersuchen aus was für Bestandteilen die Fotografie heute gemacht ist und wie diese unsere Wahrnehmung verändern. Um das zu tun bediene ich mich verschiedenen fotografischen Genres und deren Eigenschaften die ich mir aneigne, in eigene Bilder übertrage und immer wieder in verschiedene Zusammenhänge stelle.
Für mich spielt dabei Photoshop sowie 3d eine grosse Rolle, da die fortschreitende Fiktionalisierung, die ihre vermeintlichen Wurzeln in der Realität hat, einen grossen Einfluss auf unsere visuelle Kultur ausübt.

In seiner Arbeit verfolgt er dabei unterschiedliche Ansätze, mal sind es inszenierte Situationen im Studio, ein ander mal angeeignetes Bildmaterial das er transformatorischen Prozessen unterzieht, aber auch komplett im Rechner konstruierte Bilder etc…
12_Rohr Continue reading „Alexander Romey“

Melanie Gilligan

Habe die Dame kürzlich erst auf der Webseite bei Max Mayer entdeckt. Stammt zwar nicht hier aus der Region, gehört aber durch Galerivertretung und zb große Ausstellung im koelnischen Kunstverein dann doch auch hier her – UND – macht tolle Arbeiten. Empfehlung an dieser Stelle ist die 4 teilige Serie popularunrest.org, die – komplett online zu sehen.

bfa31424fdb2df0683b44c064aeeccb880e3e971e45e5cb2bacf0db5a8e8f0f8 Continue reading „Melanie Gilligan“

Pakui Hardware ‚SHAPESHIFTER, HEARTBREAKER‘ im Jenifer Nails

Eben auf f***book entdeckt. Gute Show in schönem Projekt, in Frankfurt. Pakui Hardware zeigt ‚SHAPESHIFTER, HEARTBREAKER‘ im Jenifer Nails. Sieht sauber aus die ganze Sache und macht Bock auf mehr.
Eine ausführliche Rezension zum Projekt findet Ihr bei den Kollegen von Kubaparis.

jenifernails_frankfurt_Pakui-Hardware-SHAPESHIFTER-HEARTBREAKER_2 Continue reading „Pakui Hardware ‚SHAPESHIFTER, HEARTBREAKER‘ im Jenifer Nails“

Kunst Unternehmen Kunst

Für all diejenigen unter Euch denen das Niveau hier im Blog seit dem Ausscheiden von Dr. Mir zu trashig wurde, hier einmal ein heißer Tip. Emmanuel hat seine Dissertation unter dem vielversprechenden Titel Kunst Unternehmen Kunst – Die Funktion der Kunst in der postfordistischen Arbeitswelt im Transcript-Verlag veröffentlicht. Dort gibt es übrigens zum anfüttern auch ein 20-Seiten Abstract als PDF zum Download.
Für mich, mit dem nun 2. Kind im Haus sind 480 Seiten Hardcore wegen Zeitmangel natürlich leider nichts mehr. Aber eventuell klicken sich die jüngeren oder älteren Freundinnen und Freunde in anderen Lebensphase hier mal ihr Kontexte zusammen. Viel Vergnügen!

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Emmanuel Mir
Kunst Unternehmen Kunst
Die Funktion der Kunst in der postfordistischen Arbeitswelt
08/2014, 480 Seiten, kart.
ISBN 978-3-8376-2783-1

SPACED IN im Gagarin

Passender Titel  zum Raum, die Show „SPACED IN“ startetet bereits am 13.11. im Gagarin. Prokjektverantwortlich für den Monolithen und die zugehörige raumbrechende Fläche sind Jan Scharrelmann und Martijn Schuppers. Ein paar Bilder mehr gibts noch auf der Webseite des Raums.
Finnissage findet am Samstag, den 22.11.2014 von 19 bis 22 Uhr statt.

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Die soziale Shopping-Plastik

Kam eben per E-Mail rein. Ich pack es hier mal fürs Archiv hin.
Kann sich dann jeder seinen Teil zu denken, oder eben auch nicht.

Wir freuen uns, anlässlich des „Eisernen Vorhangs“ 2014/15 von Joan Jonas eine signierte und nummerierte Sonderedition präsentieren und zum Verkauf anbieten zu können. Mit dem Erwerb dieser hochwertigen Siebdrucke leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Fortsetzung der Ausstellungsreihe in der Wiener Staatsoper und werden damit im Sinne der „sozialen Skulptur“ von Joseph Beuys zu einem aktiven Teil des Projektes. Bestellen Sie Ihr Exemplar hier!

Ich geh mir mal ne Aspirin holen. Irgendwie habe ich schon wieder Kopfschemerzen…

Odonien – Zwischen den Welten

Odonien in Köln ist bei mir eng mit dem damaligen Studium an der KHM verbunden. Ich erinnere mich noch an eine Staatsgründung dort, halb im Ernst, halb im Spaß. Freund und Kollege ge:schuetz lebte dann jahrelang im Bauwagen am Eingang und bewachte u.a. die Grenze. Alles in allem war das alles eine ziemlich trashige Angelegenheit damals. Lustig waren die Nächte dort natürlich trotzdem. Und die Erinnerungen daran sind ganz sicher nicht die Schlechtesten.
Einmal haben ge:schuetz und ich dort an einem Winternachmittag eine amerikanische Flagge verbrannt, einfach um zu wissen wie das ist und wie sich das so anfühlt. Was man eben so macht als Kunststudent. Die Aktion verlief ziemlich grotesk, denn die Flagge stellte sich als billigster China-Import heraus und brannte miserabel. Das etwas skurile Video dazu habe ich heute noch irgendwo auf der Festplatte.
Und wie zum Abschluss gabs 2007 vom ge:schuetz noch das supersurveillantspectacle.com. Kurz darauf sind die meisten von uns aus der Domstadt weg.

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Carl von Ossietzky hat im Rahmen seiner Masterarbeit an der Universität Oldenburg eine Kurzdokumentation über den Ort „Odonien“ in Köln gedreht und den Film mit der Frage verknüpft inwieweit subkulturellen Orten heutzutage Entwicklungspotenziale in urbanen Räumen gegeben wird. Continue reading „Odonien – Zwischen den Welten“

Good Old Frenemies: Produzentenräume

Carla Orthen schreibt bei vonhundert über ein Geschichte der unabhängigen Bewegungen und ihrer Räume. Is schon was älter (2012), trotzdem noch aktuell:
Die Kunstgeschichte ist weitaus weniger eine lineare Abfolge einzelner Künstlergenies als eine netzwerkförmige Matrix selbstorganisierter Kollektivformen. Spätestens im 19. Jahrhundert wird der Künstler zum Solitär. Er bezahlt seinen Freiheitsgewinn mit einem Zuwachs an sozialer Labilität, Konkurrenz und eines verschärften Rekurses auf sich selbst. Reflexartige Reaktionen darauf: Do-it-yourself-Teambildungen.

Artblogcologne über Tim Berresheim im Düsseldorfer Kunstverein

Klar kannte ich Tim Berresheim vom Namen und wusste ihn wohl auch irgendwie einzuordnen. Aber erst letzte Woche wurde mir dann so richtig bewusst wie geil das Zeug von ihm ist. Die Kolleginnen-Kollegen Banz und Bowinkel waren zu Gast im Studio und machten mich freundlicherweise noch mal auf sein Schaffen aufmerksam. Danke!
Und dann fiel mir auch noch auf, der Mann ist ja gerade hier in Düsseldorf. Im Kunstverein … Nun ja. Wie schon mehrfach gesagt und geschrieben „THIS IS NOT AN ART BLOG“ und von daher darf das auch mal an einem vorüber ziehen.
Den Besuch im Kunstverein werde ich mir diesmal dennoch gönnen. Diese Bilder will ich doch real und und wirklich mit den eigenen Augen sehen – tumblr kann mich an dieser Stelle mal.

Vorab gibt es aber schon mal den Link zu den Kolleginnen nach Köln. Die waren nämlich schon in Düsseldorf und haben sie die Sache angesehen.

Bild by Artblogcologne
Bild by Artblogcologne

Im Chat mit Don Elektro

Don Elektro habe ich über f***book gefunden. warum wir befreundet sind? keine ahnung. aber er postet sehr viel gutes zeug und deshalb habe ich ihn letzte woche mal kurz per chat angeschrieben. aus dem chat hat sich ein kurzes interview ergeben, das ihr jetzt hier lesen könnt.

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fk: hi don.
fk: ich mag deine pics sehr. tolles zeug dabei. ist das alles von dir? oder gesammelt? oder gemischt?
de: He Florian, danke das hört man doch gern. Um deine Frage zu beantworten, der meiste Grafikquatsch mit Titel ist von mir, manchmal teile ich was von anderen und finde im netz was mir gefällt. Aber wie gesagt fast alles von mir was mit glitch, trash oder aesthetics auf meiner Seite sich tummelt oder was ich in Gruppen teile.

1614441_747701875321318_5890103615612193483_o Continue reading „Im Chat mit Don Elektro“

Die Ökonomie des Subversiven, ein Trauerspiel?

"A KOONS IN A MILLION; 50.932297,6.930211" Jerome Daly 2012
„A Koons In A Million; 50.932297,6.930211“ Jerome Daly 2012

Ein Kaspar Hauser im Trümmerfeld

„Die demokratischen Systeme dieser Welt stehen vor tief greifenden Erschütterungen.“ schreibt der deutsche Politologe Wolfgang J. Koschnick1 in seiner Einleitung zu einer Artikelreihe, die in dem Online-Magazin Telepolis erscheint. Weiter schreibt er: „Die entwickelten Demokratien in aller Welt – von den USA über Europa bis Japan – stehen vor dem gleichen Elend: Zwischen den Völkern und ihren Politikern ist ein tiefer Graben der Entfremdung aufgerissen, […] […]Die Menschen haben kein Vertrauen mehr in das politische System, in den Parlamenten und den politischen Parteien herrschen Hierarchien, es geht nicht mehr demokratisch zu, die Volksvertretungen nicken Regierungsentscheidungen nur noch ab, wichtige Entscheidungen werden in Hinterstuben getroffen, die politischen Institutionen sind handlungsunfähig […]“2. Im weiteren Verlauf des Textes legt er nahe, dass es sich um eine grundsätzliche Systemkrise der Demokratie handelt, die zur heutigen Realität gehört. Diese Systemkrise bezieht sich jedoch nicht nur – und nur ist vielleicht nicht das richtige Wort um es in diesem Zusammenhang zu gebrauchen – auf die Demokratie, sondern auf alle Systeme. Wir sprechen heute von einer Bankenkrise hier, einer Energiekrise da und gleichzeitig werden Bürgerrechte ausgehebelt, sowie die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander gezogen.

Dennoch halten die meisten Menschen an den Systemen fest, weil sie nicht anders können. Auch darauf hat Wolfgang J. Koschnick eine Antwort: „Wer religiös erzogen wurde, bewahrt ein Leben lang seine kindlichen Vorstellungen darüber, […] […]Diese kindlichen Vorstellungen bleiben meist mächtiger als alle späteren Einflüsse und Überlegungen des Erwachsenenlebens.[…] […]Wenn systembedingte Katastrophen den Alltag beherrschen, wird krampfhaft nach Erklärungen und nach Sündenböcken gesucht[…] […]Aber das demokratische System bleibt sakrosankt. Unantastbar.“2 Dieses Phänomen beschreibt er wie eine Barriere, die dafür sorgt, dass die Zweifel am System selbst nicht zu Ende gedacht werden. Das System selbst ist also mit unseren grundlegendsten Überzeugungen verbunden: „Demokratie ist untrennbar verknüpft mit der Achtung und Verteidigung von Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Bürgerrechten. Das macht sie so kostbar. Und niemand kann sich deren Abschaffung wünschen.“2 Es fehlt also, laut Wolfgang J. Koschnick, an radikalem kritischem Gedankengut um die Welt neu zu denken. Wir bräuchten sozusagen eine Armee aus Kaspar Hausers3, die losgelöst von ihrer Erziehung und einer systemischen Verwebung neue Definitionen schaffen für das was ist, um es einmal überspitzt zu formulieren. Aber was hat das nun alles mit der bildenden Kunst zu tun? Auch die bildende Kunst befindet sich in einer systemischen Krise und wirkt in sich fest gefahren. Auch sie scheint korrumpiert durch ein System das sie sich selbst geschaffen hat. Aber vielleicht müssen wir, um dies zu erkennen, uns erst einmal dem System Kunst selbst widmen.

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art looks much better on tumblr | 10_11_2014

Es  ist Montag und es gibt wieder Neues im tumblr. Da waren wieder verdammt schöne Sachen im Fang. Ein kurzes best-off der timeline gibts hier und ansonsten eben einfach folgen und dran bleiben.

Los gehts mit meinem Favoriten, dem Möter mit Köter.

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(Quelle: weloveshortvideos.com, via artparasitesreally)

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Ruhrkunstszene

Bei Magdalena Kröner im Blog gibts einen Auszug aus dem Eassy-Katalogtext “Ruhrkunstszene”, erschienen September 2014.

Kaum etwas scheint so untrennbar zum Ruhrgebiet zu gehören wie der längst historisch gewordene Mythos von Montan- und Schwerindustrie, von Dreck und Ruß. An dieser Stelle soll das Ruhrgebiet einmal abseits des krisenhaft erzwungenen Strukturwandels und der neuen Phantasien einer vom Kohlestaub befreiten, datenbeschleunigten und dienstleistungsbelebten Region und der Realität leerer Kassen betrachtet werden als künstlerisches Minenfeld: als dicht gedrängtes Gebiet der Ideen, ein Ort voller Halden und Krater und Bilder und Phantasie, als Mondlandschaft; als Ruhr. Kunst. Gebiet.

Klickst Du hier.

WG/3ZI/K/BAR – Das Buch

Es ist ein alter Hut und ich erzähle Euch natürlich nichts wirklich Neues, wenn ich an dieser Stelle erwähne, dass die Qualität der Dinge oftmals erst durch ihre Abwesenheit und die dadurch entstehende Lücke richtig sichtbar werden. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Veranstaltungsreihe um die es jetzt geht eine sehr deutlich spür- und sichtbare Lücke hinterlässt.

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Ich für meinen Teil mochte die WG sehr gerne, auch wenn ich wohl eher kein Stammgast war. Aber Stammgast sein, war eben auch nicht notwendig um sich dort wohl zu fühlen. Die Fluktuation, die enorme Anzahl an Gästen, aber auch die Offenheit für Themen sorgten für ein Umfeld in dem es nicht schwer war sich heimisch zu fühlen. Zwei mal durfte ich sogar selber auftreten und damit Nerdkultur in die altehrwürdigen Hallen des Malkasten tragen. Mein ehrlicher Dank an dieser Stelle noch mal an Markus und Birgit!

Jetzt ist es vorbei mit der WG und natürlich ist das irgendwie Schade. Um so besser aber, dass sich die beiden Initiatoren Markus Ambach und Birgit Jensen noch einmal hingesetzt habe, um alles das was dort über die Jahre geschehen ist, in ein dickes Buch zu packen.

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Cornelia Schwabe fasst freundlicherweise im nachfolgenden Text noch einmal zusammen um was es geht und ging.

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Total uncool. Dennoch wichtig. Wann ist Kunst ein Misserfolg?

Der absolut uncoolen aber natürlich relevanten Frage „Wann ist Kunst ein Misserfolg?“ geht Stephan B. Adorno bei thinglabs nach.

„Was Erfolg in der Kunst ausmacht, lässt sich, zu mindestens im oberen Drittel, leicht bestimmen. Wenn der internationale Kunstmarkt anspringt, bedeutende Sammlungen nachziehen und die Aufnahme in entsprechende Rankings erfolgt. Nachfolgende Karrieren werden dann gerne in Märchenform kolportiert (“Künstler kommt mittellos nach New York….”). Siehe dazu in letzter Zeit den Maler Robert Janitz.

Schwieriger dagegen ist der Misserfolg auszumachen. Denn anders als der Erfolg, der nach landläufiger Meinung keine weitere Erklärung verlangt, läuft der Misserfolg immer Gefahr eine Begründung oder Rechtfertigung einzufordern. Jedes Scheitern ist mit Scham belastet, so dass eine mögliche Verantwortung dafür, wenn nicht zurückgewiesen, so doch relativiert werden muss. Wie anderswo auch, droht Misserfolg in der Kunst kaschiert zu werden.“

Hier klicken um den ganzen Artikel weiter zu lesen.

Jörg Steinmann mit „Roth Electric“

Jörg Steinmann arbeitet seit vielen Jahren im und mit dem öffentlichen Raum, hier in der kalten Stadt. Schwerpunkt ist Klang und Ton, aber nicht nur. Er zeichnet sich dabei durch ruhiges, besonnenes und beharrliches Arbeiten aus. Dieser Mann hat Zeit oder was viel wichtiger ist, er nimmt sie sich. Im gegensatz zur ruhigen Person und Arbeitsweise stehen seinen Themen, in denen über die Jahre eine zunehmende Härte erkennbar wird und die hat zuweilen auch durchaus etwas brutales. In gewisser Hinsicht fungiert er damit nicht nur, aber auch, als Spiegelbild und Echo des bespielten Stadtraums.

Die Sprechperformance „Roth Electric“ fand am Dienstag der letzten Woche statt und kann nun online nachverfolgt werden. Es wurden sechs Texte von Dieter Roth vorgetragen. Einen gibt es hier als Videoclip, den Rest findet Ihr hier bei Vimeo.

Roth-Electric-1 from Jörg Steinmann on Vimeo.

Off Vendome Düsseldorf

Off Vendome macht Shows seit März 2013 und dabei eine gute Figur. Gelegen an einer der schönsten Straßen, in der Nähe einer der besten Plätze der kalten Stadt, zeigt man dort was man hat. Und was man dort nicht sieht, das gibts im tumblr zb hier. Mein Tip: sieht solide aus. Hingehen.
Laut WWW kommen als nächstes Sam Anderson, Lena Henke and Max Brand sowei Kyle Thurman.

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Quantum Singularity Supergravity

After being invited to the Bienal de Artes Mediales 11 in the Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago de Chile in 2013, we were also introduced to the Paranal Observatory in the Atacama desert of Northern Chile by ESO, the European Southern Observatory. Among their observations are the oldest memories of the universe transmitted via radiation bridging distances in the range of thousands of lightyears. Especially the black hole in the center of the Milky Way named Sagittarius A* plays a main role in their investigations emitting pulsing patterns of energy.

http://1001suns.com/

Der Artblog Cologne in und aus Prag

Der Artblog Cologne wurde vom Goethe Institut eingeladen, einen Monat in Prag zu verbringen und die Stadt und ihre Kunstszene kennen zu lernen. Man hatte offensichtlich eine recht schöne Zeit und damit auch die daheim gebliebenen was davon haben, gibt es jetzt im Blog gleich drei lohnende Bildstrecken von dort. Eins, Zwei und hier, die Nummer Drei. Klick. Klick. Klick.

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PERSONAL TERRITORIES – OKK

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Als wir uns mit dem Projektteam über die Ausstellung „Personal Territories“ auseinandergesetzt haben und wir eine künstlerische und thematische Eingliederung in das Jahresprogramm des okk gesucht haben, ist mir aufgefallen, daß eine nicht vorher geplante Kontinuität in Bezug auf die Idee – und das Phäenomen – des „Territorialen“ existiert.

[…] ‚Territorialität‘ bezeichnet außerhalb der Philosophie einen sowohl kognitiven wie psychophysischen, aber auch den faktischen Umstand des Bodenerwerbs, zumeist in Form einer Grenzziehung. Was also das Territorium ist, wird durch das Verhältnis zu demjenigen bestimmt, das in der Phänomenologie seit Husserl als die Erde angesprochen wird. – Während die Erde bei Husserl aber als der Inbegriff des Festen ist, steht sie bei Deleuze und Guattari für etwas Dynamisches. Denn die Erde ist ein revoltierender Körper im Universum, dessen Oberfläche durch die Zeiten hindurch geologischen Transformationen, wie etwa der Kontinentaldrift, ausgesetzt ist, und daher alles andere als eine unwandelbare Bezugsgröße ist. Territorialität(1) ist nach Deleuze und Guattari daher der Versuch des Menschen, diesem dynamischen Gebilde etwas Festes abzugewinnen. Die Erde ist dabei die Instanz, welche selbst immer deterritorialisierend wirkt: Die Erde destabilisiert die scheinbar festen Gefüge eines Territoriums. Im Gegenzug sprechen Deleuze und Guattari bezüglich philosophischer Festschreibungen, welche die Erde als Ursprung (arché) konzipieren, von Versuchen der Reterritorialisierung. […] (2)

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#supersonnicsinnzeremonie – New Bretagne Belle Air

Schön war es bei Dir in Essen, liebes New Bretagne Belle Air!
Und mach Dir bitte keine weiteren Gedanken. Nett mag zwar immer noch der kleine Bruder von Scheisse sein, aber Höflichkeit, Respekt und Freundlichkeit sind schon in Ordnung.
Lieb sein ist voll ok.

Danke für den guten Abend.
Bitte weiter machen!

SuperSonnicSinnZeremonie-02 SuperSonnicSinnZeremonie-01 Continue reading „#supersonnicsinnzeremonie – New Bretagne Belle Air“

„Ausmaß“ – Vier Kunststudenten im Elektrofachgeschäft

Samuel Bich, Olga Monina und Anna Nero haben sich für zwei Wochen in ein altes Ladengeschäft in der Leipziger Südvorstadt eingemietet, um dort gemeinsam eine Ausstellung zu konzipieren.

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Man fragt sich zwangsläufig, warum es ein Raum sein muss, der in seiner Wirkung bereits so konkret definiert ist. Doch liegt die Antwort wohl genau in der Eigenartigkeit des Raumes selbst. Es scheint offensichtlich, dass es nicht um eine werkbezogene Präsentation ihrer Arbeiten ging, sondern viel mehr um die gesamtheitliche Bespielung dieses kontextfernen Raums.

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Katja Donnerstag und Yvonne Klasen im Quartier am Hafen

Text: Maria Wildeis
Fotografien: Thilo Schmülgen

 

In Köln spielen zwei Künstlerinnen mit dem Licht: Die Flora, eine Halogenlampe für Pflanzenwachstum wirft purpurnes und grünes Licht auf ein dupliziertes Wandstück. Das neue Raumfragment wurde in der Mitte aufgespiesst und dreht sich um die eigene Achse, wenn man es anschubst. Dabei verändert sich die Farbe je nach Einfallswinkel.

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Katja Donnerstag & Yvonne Klasen: Dancing Wall

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Carolina Redondo bei Bruch&Dallas

Text: Nadia Ismail

Fotos: Veit Landwehr

 

Inspiriert durch physikalische Prozesse, deren visuelle Struktur häufig eine geometrische Eigenästhetik besitzt, nutzt und transformiert die chilenische Künstlerin Carolina Redondo den Ausstellungsraum wie ein Experimentallabor. Diese besondere zellulare Situation, bei welcher der Passant und potentielle Ausstellungsbesucher der fortschreitenden Entwicklung ihrer künstlerischen Arbeit von außen beiwohnen kann, weckt Assoziationen an den Blick durch ein Mikroskop in eine Petrischale, in der organische Prozesse von ebensolcher Bedeutung sind wie das Resultat selbst.

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Die Verflechtung von bildender Kunst, Forschung und Wissenschaft setzt sich thematisch und inhaltlich in der Ausstellung fort, wie der Titel Gravity Matters bereits erahnen lässt. Gleich einem Parcour bewegt sich der Besucher durch die Räumlichkeiten, dessen Richtung durch die bewusst gesetzten Plastiken im Raum gelenkt wird. Die überlebensgroßen Elemente, deren hölzerne Rahmen mit Tapete verkleidet sind, verhindern den freien Blick in den Showroom. Lediglich die von Hand geschnittenen Aussparungen, die der geometrischen Struktur der Tapeten folgen, gestatten eine partielle Durchsicht und erzeugen einen nahezu dreidimensionalen Effekt. Damit nimmt der Rezipient von Beginn an die Ausstellung multisensuell wahr. Er wird gezwungen, sich sowohl visuell als auch körperlich zu der Architektur und den ausgestellten Exponaten zu verhalten. Um einzelne Arbeiten in der Gänze zu erfassen, ist ein physisches Bewegen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Ausstellungsraumes notwendig. Ebenso wie den Körper lenkt Redondo das menschliche Auge, das stets auf eine neue, von ihr geschaffene, artifizielle Struktur im Raum trifft, die sich von der bestehenden Architektur ornamental abhebt, um sich in nächsten Augenblick optisch mit ihr zu verbinden.

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Gold und Beton am Ebertplatz in Köln

Ein Text von Timothy Shearer

Um ein Projekt am Laufen zu halten braucht man Power.

Voller Elan und Energie war die erfolgreiche Eröffnung des erstmal zeitbegrenzten Projektraumes Gold + Beton.
In den ehemahligen Räumlichkeiten der Halle der Vollständigen Wahrheit, die sich in der Ebertplatzpassage befindet, werden eine Reihe Projekte zu sehen sein.
Gold + Beton ist erstmal erdacht für die nächsten 6 Wochen und wird vom Vera Drebusch, Meryem Erkus, Lena Klein und Andreas Rohde organisiert. Zum Glueck!

Bei der ersten Ausstellung dort, Wenn du auslöschst Sinn und Klang, von Ufuk Cam und Jan Pleitner gab es eine bereichernde multimediale, all-over-Experience. Sagen wir mal, die Grand Entrance der beiden ziemlich überlegt-angezogenen Künstlern war gleichzeitig spektakulär und in einer gelungenen Weise albern.
Ein vollgepimpter Audi mit laut dröhnendem Mixtape fuhr vor die Tür und war erst zu hören statt zu sehen. Der Soundtrack gleich dem Kontext des Autos, eine Mischung aus selbstproduzierter Musik und gesammelten Hits, passte schon perfekt in das unterirdischen concrete jungle. Das Auto, was eigentlich eine Runde in der Waschanlage gebraucht hätte, war natürlich eine Metapher der Macho-Symbolik. Man las von einer Flagge auf dem Auto ein bisschen wirres Zeug, dazu ein komischer kleiner Drachenmann-Maskotian. Institut zur Bewahrung Wahrhaftiger emotionaler Momente in der Öffentlichkeit. Diese Grafik gab’s auch als kopierten Flyer zum mitnehmen.

Sympathisch war es dann, dass die beiden Künstler direkt daneben auch selbst-gemachtes Essen im Angebot hatten.
Im Endeffekt, die Selbstentlarvung der Geste eines Machoverhaltens war unterhaltsam. Man durfte zwischen den Zeilen lesen: Wir machen unser Ding. Wir haben Spass dabei und die Betrachter sollen teilnehmen an unserem Spass.
Wohl bekomm’s. Danke, das Angebot ist lecker.

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Cocktailkleider und Altherrenwitze. „Das kleine Schwarze“ in der Boutique Köln.

von Dominik Busch

Die Kölner Boutique steckt in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Auch eine Crowdfunding Initiative via startnext.de brachte nicht den erhofften Erfolg. Falls sich kein privater Financier finden lässt, sieht es schwer danach aus, als müsste eines der drei Off-Projekte am Ebertplatz bald seine Räume schließen. Dank der Kölner Konsolidierung inklusive drastischer Kürzung des Kulturetats.

Ich möchte allerdings an dieser Stelle nicht direkt Stellung zu kulturpolitischen Fragen beziehen, noch möchte ich Kommentare wie auch immer gerichteter parteilicher Lager provozieren. Wenn Politik, dann politische Potenziale, wenn politisch, dann in einem ästhetisch reflexiven Sinn. Doch dazu später mehr.

Die Boutique zeigt aktuell „Das kleine Schwarze“, eine Ausstellung der beiden Studenten der Kunstakademie Düsseldorf Melike Kara und Peppi Bottrop. Kara, seit Kurzem Studentin von Rosemarie Trockel, tat sich bereits als eine der (Künstler-) Kuratorinnen der Videoausstellung „Body Light“ hervor, jetzt gibt sie Einblick in ein weiteres ihrer Medien, das der Malerei. Bottrop, aktuell Student bei Andreas Schulze und meines Erachtens eher Vertreter einer Düsseldorfer Malerei, zeigt nach zuletzt grafischen Arbeiten (im etymologischen Sinne) und solchen mit Tendenz zum Objekt, wieder Bilder mit Farbe, Spuren, Oberflächen und Versatzstücken – um zunächst mal wertungsfrei zu bleiben. In meiner Vorstellung gingen diese Beiden so gar nicht zusammen. Etwas dramatisch formuliert stellte ich mir eine Begegnung zwischen Poet und Provokateur vor, eine Unterhaltung zwischen Träumer und Rationalist. In der Theorie durchaus spannend, in der Praxis oft ein stumpfes Entweder-Oder. Hier weder noch. In „Das kleine Schwarze“ stehen sich zwei Positionen gegenüber, jeder für sich. Keine perfekte Symbiose, aber auch kein wirklicher Battle. Eine Gruppenausstellung, in der alle gewinnen.

Privates und Persönliches außen vor – das Gewinnbringendste dieser Ausstellung sind die Editionen, deren Erlös allein dem Erhalt der Boutique zugute kommt: Prints diverser Oberflächen, mit kleinen Arabesken collagiert, mit Materialien verschiedener Haptik verklebt, auf Glas montiert und in einfachen Geometrien durchschnitten. Einfach, aber effektiv. Vorne wird hinten, Bildträger wird Informationsträger, Bezeichnendes wird Bezeichnetes, ein unterhaltsames Spiel mit Begrifflichkeiten. Und zudem „ästhetisch“ äußerst ansprechend. Die Editionen sind es allen voran, die Karas und Bottrops Positionen verschränken: Der eine liefert, der andere trägt ab, addiert, subtrahiert, ideell wie formal, mithin das ewige Spiel der Malerei. Gewissermaßen Malerei 2.0.

Bottrops verhältnismäßig große Formate dominieren die kleinen Räume ohne Weiteres, in ihnen findet sich das Spiel der Oberflächen und Materialien wieder, welches die Editionen so fundierte: Pastoses Schwarz steht gegen dünnes Türkis, Kreise und Dreiecke aus Farbe stehen neben Prints einer Holzoberfläche, ein übergroßer Kantholzrahmen hält die scheinbar losen Teile zusammen. In der Chronologie kommen Bottrops Arbeiten eigenartig anachronistisch daher, hatte er doch mit seinen Ausschnitten bei „TOTALE 4“ im Maschinenhaus in Essen  bereits deutlicher die Grenzen des Bildraums unterwandert. Aber geht es darum? Bildraum, Bildaufbau, Materialität, Malergesten, Inside-Jokes? Ich will es schwer hoffen. Aber noch viel mehr will ich hoffen, dass keiner die Ironie dahinter übersieht. Denn Ironie ist integraler Bestandteil dieser Malerei und mindestens ein Kriterium guter Malerei – wenn nicht sogar das einzige heutzutage. Unter anderem deswegen ist meine Lieblingsanalogie zur Malerei die Rapmusik. Nirgendwo sonst werden Setzungen derart direkt und subjektiv gemacht. Beispielsweise: „Wie zum Teufel kannst du heute noch Songs über das harte Leben auf der Straße machen?“ Analog dazu könnte man fragen; „Wie zum Teufel kannst du Malerei heute noch so bitterernst nehmen?“ Man kann. Es wird aber immer mindestens einer kommen, der sich zu Recht über diese Form des Konservatismus lustig macht. Bottrop ist so einer. Seine Malerei scheint daher irgendwie sehr aktuell, aus grob historischer Perspektive war sie das aber auch schon vor gut dreißig Jahren. Damit soll nun kein Werturteil gefällt werden, es wird lediglich darauf hingewiesen.

Den streng schwarzen Grund der Bilder Karas als den einer Malerin zu erkennen, tut man sich zunächst schwer. Scheinbar unbedacht der Auftrag, erkennbares Um-die-anderen-Teile-drum-herum-Malen, recht direkte Emblematik. Absicht? Ich denke ja. Mit Karas Videos im Hinterkopf lässt sich ihre Malerei nämlich noch auf andere Weise fassen als aus rein malereiimmanenter Perspektive.

In der Hoffnung, gänzlich auf Proust-Zitate verzichten zu können, möchte ich dazu einen Gedanken aufgreifen, der kürzlich in Bezug auf die zeitgenössische Ausstellungspraxis von Videokunst (!) am Beispiel von „Body Light“ angemerkt wurde. Der Autor monierte die bisweilen ignorante Praxis institutioneller Kuratoren hinsichtlich der Installation von Videokunst, die, im Falle der „Big Pictures“ Ausstellung des K21, vermeintlich nach wie vor hauptsächlich in Black Boxes stattfinde, anstatt, wie im Falle von „Body Light“, in einem offenen räumlichen Diskursbezug zueinander. Diesem Ansatz, so durchsetzungswürdig er auch ist, liegt der Trugschluss der Gleichheit von Video- und Filmkunst zugrunde – eine mithin rein begriffliche Unterscheidung, aber deswegen nicht minder wichtig. Letztere bedarf nach wie vor der Präsentation im hermetischen System der Black Box, liegt doch immerhin ihr Spezifikum in einer primär kognitiven Form der Rezeption. Vergleichbar etwa mit der des klassischen Theaters. Videokunst verhält sich dem gegenüber zu seinem Konsumenten hin offen, die räumliche Installation sowie die interne Struktur sind meist aufeinander bezogen und/oder argumentativer Bestandteil der Arbeit. Ein Film muss den Betrachter vereinnahmen, er lebt gewissermaßen von einer ihm immanenten Zeit- und Räumlichkeit, ein Video hingegen darf vereinnahmen, ist aber aufgrund seiner vermeintlich komplexeren Struktur grundsätzlich nicht als hermetische Form zu betrachten.

Von dieser Unterscheidung zehrt auch die Malerei Karas. Das zuerst so gar nicht malerische Schwarz ihrer Bilder erinnert also nicht nur rein nominell an das einer Black Box, vielmehr kann man die kleinen Formate im hinteren Raum der Boutique über ihren Status als Tafelbild hinaus als Stills eines ihrer Videos sehen. Zudem rahmt eine beige Fläche auf Karas starkem Großformat das matte Schwarz wie ein Vorhang ein. Der Vorhang einer Theaterbühne oder der eines alten Kinosaals? Oder etwa das Schwarz einer Burka? Mein subjektives Auge erkennt in den roten, goldenen und blauen Tupfen, in deren Positionierung im oberen Drittel der Kleinformate und ihrer leicht gekrümmten – und dadurch plastisch werdenden – Form, Ausschnitte osmanischer Schmuckstücke, etwa eines Tikkas oder Diadems; Goldenen Kopfschmuck, wie ihn in unserer Vorstellung etwa eine türkische Braut tragen könnte. Hierin spielt Kara offenbar mit kulturellen Klischees, mit dem Blick auf eine Kultur durch die Brille einer anderen. Oder so. In diesen Gedanken ließe sich auch die einzige installative Arbeit der Ausstellung einreihen, ein filigraner Blumen-Print auf annähernd quadratischem Plexi, gehalten von rohem Stahl. Er wirkt wie eine Folie, wie ein Fenster, der die Ausstellung von außen zugänglich macht. Die Form der Blumen wiederholt hier die der Diademe und wirkt dennoch wie ein Fremdkörper zwischen den Malereien, wie eine Projektionsfläche für weitreichende Assoziationen. Ohne die genaue Bedeutung dieser Schmuckstücke für die türkische Kultur zu kennen, werden wir an Karas Videos „Haram“ oder „Bülbül“ erinnert, in denen der kulturelle – nennen wir es mal – Konflikt äußerst sanft, poetisch und dadurch für uns wertungsfrei dargestellt wird. Karas Malerei ist also in meinem Verständnis keine, die, wie jene Bottrops, ihr Medium kritisch hinterfragen, vielleicht nicht einmal als solches thematisieren will, sondern allein legitimes Mittel zum Zweck, in der Formulierung ihrer Position. Die Malerei mag Kara eine kontemplative Möglichkeit der Betrachtung geben, die in Videos nur begrenzt vorhanden ist. Szenen, beziehungsweise einzelne Frames, werden so in den Zustand einer dauerhaft möglichen Betrachtung überführt, wenn auch gleichermaßen der willkürlichen Rezeptionsdauer des Betrachters ausgeliefert. Doch geht das Schwarz der Black Box dann mit jenem der Malerei Karas, als ihren Videos entstammend, überhaupt zusammen oder wird die eingangs beschriebene begriffliche Unschärfe hier nicht ebenso unklar gehalten? Für die Konstruktion einer solchen Assoziationskette ist das sicher nicht von Bedeutung, hierin liegt vielmehr das diskursive Potenzial ihrer Arbeiten. Medienspezifik, Bildbegriffe und vor allem kulturelle Erwartungen werden gegeneinander ausgespielt, deuten an und lassen doch offen. Das ist es, was sie so wertvoll macht – keine Ansage, keine große Geste, vielmehr ein subtiler Fingerzeig. Und sähe man hierzulande kulturelle Identitäten und deren gegenseitige Vorurteile nicht so konservativ, man käme bei so viel Pathos um ein Grinsen nicht herum. Möglicherweise ist es dieser hintergründige Humor, der Karas und Bottrops Positionen letzten Endes doch irgendwie zusammen bringt. Als Basis einer gemeinsamen Ausstellung wäre Humor jedenfalls nicht das Schlechteste.

Für die Boutique bleibt zu hoffen, dass sie ihre Position trotz allen Widrigkeiten irgendwie halten kann. Das Team von perisphere.de wünscht Maximilian Erbacher und Yvonne Klasen hierzu viel Erfolg. Mit „Das kleine Schwarze“ haben die beiden Kuratoren einmal mehr ihr subtiles Auge bewiesen und zunächst so disparat scheinende Positionen sinngebend zusammen bringen können.
Hoffentlich sieht die Stadt Köln das ebenso. Spread the word.

Das kleine Schwarze
MELIKE KARA
 und PEPPI BOTTROP
Eröffnung: Freitag, 10. Mai, 19 Uhr

Dauer: 11. – 31. Mai 2013

Öffnungszeiten: Fr-Sa, 16 – 19 Uhr 
und nach Vereinbarung.

http://www.boutique-koeln.de/

Petites résistances – Rebellion als Kunstform

Rebellion vs Kunst, letztes Jahr in den Kunstwerken Berlin, dieses Jahr Düsseldorf. Hier im Rheinland aber nicht im Whitecube, mit politischem Glanz, Glamour und Revolutionsästhetik inszeniert, dafür klein, subversiv, zum mitmachen und lernen.
Auf der Straße.

Denn, die kleinen Widerstände von „Petites résistances“ sind Ausdruck des individuellen Protestes und des zivilen Ungehorsams und nicht Entwürfe für große Gesellschaftsutopien, deren Scheitern wir alle in den vergangenen Dekaden beobachten konnten. Doch zum Resignieren und Aufgeben sind wir noch lange nicht bereit.

Deshalb beginnt der Frühsommer des Widerstandes! in Düsseldorf mit dem Workshop „Akademie der Rebellion“ vom 28. Mai – 01. Juni 2013, zur Anmeldung bitte hier.
Weitere Informationen zum Hintergrund, Theorie und natürlich den Kontaktdaten zum Organisator Emmanuel Mir findet Ihr ebenfalls dort. Text dort lesen, lohnt sich!

Das Programm „Akademie der Rebellion“

28. Mai

  • 13 Uhr: Emmanuel Mir und Alain Bieber: Begrüßung und Programmvorstellung. Ort: Hans Peter Zimmer Stiftung, Ronsdorfer Straße 77a. (1 Std.)
  • 14 Uhr: Alain Bieber: Politische Kunst im öffentlichen Raum. Ort: Hans Peter Zimmer Stiftung, Ronsdorfer Straße 77a. (1,5 Std.)
  • 16 Uhr: Partizaning: Participatory Urban Replaning. Partizaning ist eine in Moskau basierte Künstler- und Aktivistengruppe, die den öffentlichen Raum als Austragungsort des politischen Diskurses versteht. Im Austausch mit den Workshop-Teilnehmern initiieren zwei Mitglieder der Gruppe eine Aktion in Düsseldorf. (PRAXIS, 3 Std.)

29. Mai

  • 11 Uhr: Jérome Fino: Hacking the sound of the city. Ort: Düsseldorf City. Treffpunkt: Hans Peter Zimmer Stiftung, Ronsdorfer Straße 77a. Jérome Fino ist ein französischer Klang- und Videokünstler. In einer seiner bekanntesten Aktion, zweckentfremdet er Lautsprecher und tonproduzierende Geräte im öffentlichen Raum. Mit ihm gehen die Teilnehmer auf der Suche nach potenziellen Klangkörpern in die Stadt. (PRAXIS, 2-3 Std.)
  • 16 Uhr: Klaus Rosskothen: Street Art in der Galerie. Ort: Galerie Pretty Portal, Brunnenstr. 12, 40223 Düsseldorf. Der Galerist gibt einen Einblick in die internationale und lokale Street Art-Szene, präsentiert einige Künstler aus seinem Programm und spricht von den Besonderheiten des Handels mit Street Art. (1,5 Std).

30. Mai

  • 11 Uhr: Anne Mommertz: Um den heißen Brei. Ort: Düsseldorf Flingern und Oberbilk. Treffpunkt: Hans Peter Zimmer Stiftung, Ronsdorfer Straße 77a. Die Künstlerin und Autorin führt sie durch die unbekannten Seiten zweier Stadtteile, die im Laufe ihrer Geschichte viele Umbrüche erlebt haben. Dabei kommen völlig neue Aspekte dieser populären Stadtteile zum Vorschein. (1,5-2 Std.)
  • 15 Uhr: Alain Bieber: Dérive: Zur Praxis des Herumschweifens. Ort: Düsseldorf City. Treffpunkt: Hans Peter Zimmer Stiftung, Ronsdorfer Straße 77a. Der Kurator und Autor Alain Bieber reaktiviert eine situationistische “Technik” des urbanen Umherschweifens, bei der, anhand von einfachen Übungen, die Stadt ganz neu wahrgenommen und erlebt wird. (PRAXIS, 2-3 Std.)

31. Mai

  • 11 Uhr: Florian Rivière: Die Stadt ist ein Spielplatz. Treffpunkt: Hans Peter Zimmer Stiftung, Ronsdorfer Straße 77a. Mit dem Künstler und Urban Hacktivist Rivière, der Gegenstände im öffentlichen Raum zweckentfremdet um dessen spielerisches Potenzial zu Tage zu fordern, gehen Sie durch die Straßen der Stadt und spielen mit vorgefundenen Objekte und Situationen. (PRAXIS, 2-3 Std.)
  • 16 Uhr: Andi Wöhle und Fabian Haupt: Die Stadt ist ein Turnplatz. Ort: N.N. Die Parkour-Sportart ist eine neue Bewegungsform im urbanen Raum, die keine Hindernisse kennt und Mauern, Fassaden oder Rampen als Möglichkeiten des akrobatischen Fortkommens betrachtet. Hier wird die Stadt körperlich erfahren. Die Werkstatt ist eine Einführung in die Kunst des Parkours.  (PRAXIS, 3 Std.).

1. Juni

  • 11 Uhr: Emmanuel Mir: Führung durch die Ausstellung Petites résistances. Exklusive Preview! Wenige Stunden vor ihrer Eröffnung gewährt der Kunstwissenschaftler und Kurator der Ausstellung einen Blick hinter den Kulissen.
  • 13 Uhr: Gemeinsamer Besuch der Interventionen. Die Interventionen oder Performances, die während den Praxis-Werkstätten stattgefunden haben, werden im Plenum besucht und besprochen. Aufs Fahrrad und ab durch die Stadt!
  • 17 Uhr: Diplomverleihung und Hängung der Dokumentationen. Siehe unten.

Die Ausstellung im Weltkunstzimmer: Petites résistances  – Rebellion als Kunstform (1. Juni -13.Juli 2013) 

Nach dem Workshop geht es dann etwas konservativer, aber dennoch nicht weniger relevant und interessant weiter. Am 1. Juni eröffnet die Ausstellung Petites résistances  – Rebellion als Kunstform (1. Juni -13.Juli 2013) im Weltkunstzimmer, Düsseldorf.
Die Ausstellung bringt arbeiten von internationalen Top-Leute zusammen, von denen die allermeisten noch nie hier zu sehen waren. Mit dabei sind: Brad Downey, Cheesecake Powerhouse, Jérome Fino, Fröhlich, Mladý, Simánek & Turner,  Harmen  de Hoop, Marlene Hausegger, Klara Lidén, Ann Messner, Anne Mommertz, Partizaning, Florian Rivière, Helmut Smits, The Wa und Yomango.
Wem die Namen nichts sagen, nutzt die Suche beim Kollegen Alaine Bieber.

Außerdem:

Freitag 21. Juni 2013, 20.00 Uhr „Nacht der Anarchie“

Filmscreening und BAR-becue im WELTKUNSTZIMMER

Samstag 13. Juli 2013, 16.00 Uhr Kuratorenführung

Kostenlose Führung von Emmanuel Mir durch die Ausstellung

 

Aktuelle Infos hier bei uns und natürlich auf der Projektwebseite
http://petites-resistances.tumblr.com/.

 

Daheim oder Unterwegs – Podiumsdiskussion im Onomato

Daheim oder Unterwegs

Stipendien, Preise, Zuschüsse
Möglichkeiten der Projekt- und Künstlerförderung

Podiumsdiskussion über die Möglichkeiten der Projekt- und Künstlerförderung in Nordrhein-Westfalen und der Region Düsseldorf

Starthilfe? Anerkennung? Motivation? Erweiterung des Horizontes? Leben & Überleben? Mitwirkung am kulturellen Leben & Geschehen in der Stadt? Stärkung der Kunstszene?

Die öffentliche und private Förderung in der bildenden Kunst kann unterschiedliche Formen haben. Ob im Rahmen allgemeiner Bezuschussung, eines Preises oder eines Stipendiums: Eine Unterstützung der Länder, Kommunen und Stiftungen kann Künstlerinnen und Künstlern helfen ihren Weg zu gehen.

Doch kommt die Förderung dort an, wo sie hin soll? Wo hilft sie konkret? Lässt sich das Ergebnis und die Wirkung von den Förderern überprüfen? Was kann an dem System und der Vergabe verbessert werden, damit eine wirkliche Hilfe zustande kommt? Was ist bei der Bewerbung und Antragstellung zu beachten und wer kann dabei helfen? Und lässt sich die Art der Unterstützung überhaupt noch mit dem heutigen Alltag bildender Künstlerinnen und Künstler vereinbaren?

Die Podiumsdiskussion Daheim oder Unterwegs wird anhand konkreter Beispiele aufzeigen, welche Fördermöglichkeiten es zurzeit in NRW und Düsseldorf für die bildende Kunst gibt und welche konkreten Erfahrungen Akteure im Kunstbereich auf ihrem bisherigen Weg damit gemacht haben. Die Darstellung verschiedener individueller Erfahrungen und Entwicklungswege soll Hinweise auf den Zugang und die Wirkungsweise von Fördermitteln aufzeigen und neue Tendenzen und Perspektiven darstellen und eröffnen.

Zu den Teilnehmern der Podiumsdiskussionen gehören Künstlerinnen und Künstler verschiedener Ausrichtung, Kunstvermittler und -vermittlerinnen und Vertreterinnen der Kulturabteilung des Ministeriums und des Kulturamtes der Stadt Düsseldorf.

Donnerstag, 25. April 2013, 17 Uhr
onomato künstlerverein
Birkenstrasse 97, 40233 Düsseldorf-Flingern

Podiumsteilnehmer:
Marianne Schirge (Kulturamtsleiterin, Kulturamt Düsseldorf)
Dr. Ingrid Stoppa-Sehlbach (Referatsleitung Museen, Kunst und Film, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW)
Uschi Huber (Künstlerin / Mitherausgeberin des Fotomagazins Ohio)
Gereon Krebber (Künstler, Professor für Bildhauerei, Kunstakademie Düsseldorf)
Florian Kuhlmann (Künstler / Kurator / Blogger)
Markus Ambach (Künstler / Projektautor)

Moderation:
Friederike van Duiven (Künstlerin, Kuratorin und Vorsitzende des BBK Landesverbandes NRW)

Veranstalter: Kulturwerk des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler Landesverband NRW e.V.
Stapelhaus / Frankenwerft 35, 50667 Köln, www.bbk-landesverband-nrw.de

weiß man es? Martin Wöhrl und Andreas Neumeister in der Einheit 834

ein Bildbeitrag von Julia Wirxel

Der Architekt Peter Ottmann hat in Berlin im Corbusierhaus in der Einheit 834 seit anderthalb Jahren einen Ausstellungsraum. Aktuell sind lakonische Arbeiten von Martin Wöhrl und Andreas Neumeister aus München zu sehen. Neumeister beeindruckte mit einer Lesung zur Eröffnung.

Rechts im Bild Martin Wöhrl

weiß man es?
Martin Wöhrl und Andreas Neumeister

10.06.–21.08.2012
Corbusierhaus Einheit 834
Flatowallee 16
14055 Berlin
http://www.c834.de/
Besuch nach Vereinbarung.

Barbarella Lichtenstein und Mary Puppet im Künstlerhaus Bethanien in Berlin


Im Rahmen des Frikk-Festivals, Berlin, dass sich in besonderer Weise den darstellenden Künsten widmet, war die Performance „Les Petites Rouges“ von Barbarella Lichtenstein und Mary Puppet zu erleben.

Die Lyrikperformance der beiden Schauspielerinnen kommt auf den ersten Blick schrill und aufreizend daher und bedient scheinbar jeden Voyeurismus. Denn sie folgen den Spuren des Marquis de Sade, dessen geheimnisumwittertes Werk für Pornographie und Perversion steht.

Aber de Sade gehört eindeutig auch in den Kontext der Aufklärung und Sätze wie : „Es wäre der Triumph der Philosophie, wenn es ihr gelänge, Licht auf die dunklen Wege zu werfen, deren sich die Vorsehung bedient, um die Ziele, die sie sich im Bezug auf den Menschen gesetzt, zu erreichen; (…)“ sprechen für den aufklärerischen Impetus.

Mit Blick auf die jüngsten Skandale hinsichtlich Kindesmißbrauch und Kinderpornographie zeigt sich bestürzend klar die Aktualität des Themas. Barbarella Lichtenstein und Mary Puppet widmen sich in bizarren, schrillen Bildern dem brisanten Themenkreis. Provokant stellen sie den Tabubruch und den eigenen Körper zur Schau. Eine sinnliche und ambivalent lustvolle  Betrachtung der dunklen Seite der menschlichen Natur, der  das Projekt Aufklärung viel zu wenig Aufmerksamkeit schenkte, denn de Sade wurde ja bekanntlich verurteilt und seine Gedanken zur Sexualität aus den bürgerlichen Bücherschränken verbannt.

Die Puppet-Lichtenstein Coop.  sucht nicht nur den Körper zum Schauobjekt zu machen, sondern erzählt eine visuelle Geschichte der Zurichtung von Körper und Körpergesten.  Hierin liegt der Unterschied. Dass vielfach diese feine Differenz übersehen wird und die Performance als Fleischbeschau wahrgenommen wird, nehmen die beiden in Kauf. Sex sells und sorgt für Aufmerksamkeit. Wer dies leugnet, ist ein Heuchler.

In diesem Sinne: Glitzer für die Welt, man!

dok25a zeigt Nicola Schrudde und Monika Schiefer

In den schönen Räumen in Oberkassel sind derzeit lediglich drei Werke von zwei Künstlerinnen zu beschauen. Doch es erweist sich erneut, dass Weniger eben Mehr sein kann! Es ist eine meditative Ausstellung der leisen, subtilen Töne. Klassische Ölmalerei von Monika Schiefer steht neben einer installativen Arbeit von Nicola Schrudde, die Skulptur und Fotografie zusammenbindet.


Monika Schiefer präsentiert nach beinah 15-jähriger Ausstellungspause eine ausgesprochen sensible Malerei, die mit Recht als peinture zu bezeichnen ist. Mit kleinen Pinselstrichen bearbeitet sie die Leinwand und generiert Farbstrukturen, die äußerst empfindlich auf Licht reagieren und ein Wechelspiel der nuancierten Farbigkeit zur Anschauung bringen. Farben, als Taten des Lichts frei nach Goethe werden so zum Erlebnis und bergen ein geheimnisvolles Innenleben.

Eine erfrischend unprätentiöse und gleichwohl handwerklich versierte Künstlerin erteilt einer schnellen, möglichst motivisch provokanten Malerei eine deutliche Absage. Das Beharren auf das sichtbare Changieren als Ergebnis einer sorgfältigen Malerei ermöglicht einen sehr offenen Raum der Deutung und bleibt dem Betrachter überlassen. Es geht nicht um Beliebigkeit, sondern um eine weder narrativ manipulierende noch sonstwie hierarchisch strukturierte Kommunikation. Also eine klassische Haltung, die den inneren Dialog vor dem Werk forciert.

Nicola Schrudde bespielt mit ihrer installativen Arbeit den zweiten Raum. Eine silbrige Tonskulptur wird mit einer auf Plexiglas projezierten Fotofolge konfrontiert. Motivisch handelt es sich um Florales; während das auf dem Boden liegende Objekt deutliche Arbeits-Spuren aufzeigt und eher assoziativ an etwas Pflanzliches erinnert, bilden die Fotos ein Blatt und silbrig anmutende Tautropfen ab. Irritierend wirkt die leichte Verschiebung des Motivs während der Projektion. Dies rührt vom ursprünglichen Videomaterial her. Einige Standfotos wurden für die Arbeit verwendet.

Die Konfrontation der unterschiedlichen Medien sowie das Zusammenziehen von konkrten und vagen Bildelementen macht den Reiz der Installation aus. Auch hier wird der Betrachter zur eher meditativen Reflexion animiert. Darüber hinaus stellt sich im Schwarz-Weiß der Fotografie ein hohes Maß an Abstraktion dar, welche das Natürliche von Blatt oder Tautropfen in den Hintergrund drängt. Dergestalt gewinnt das Formale ein besonderes Gewicht und ruft den Diskurs zur Ästhetik erneut in Erinnerung.

Alles in allem eine ruhige und beschauliche Präsentation, wovon sich offenkundig das Publikum am Eröffnungsabend wenig berührt zeigte. Gerne mit dem Rücken zur Kunst stehend, immer bemüht sich zu vernetzen oder über die Lasten des Broterwerbs als KunstbeamtIn zu lamentieren, stellt sich mir verstärkt die Frage nach dem Niveau des Düsseldorfer Ausstellungsbesuchers.

Paul Czerlitzki vs. Benedikt Gahl/Veit Kowald in der GSK

Immer Mittwochs zwischen 19.00h und 22.00h bietet die Gesellschaft für streitorientierte Kulturforschung (GSK) ein mehr oder weniger sportives Spektakel. Zwei Künstler, zwei Werke, ein Sieger. Das Publikumsvotum entscheidet den Zweikampf per Stimmzettel; der Sieger muß seinen Titel eine Woche später gegen einen neuen Mittstreiter verteidigen.


Gahl / Kowald

Basisdemokratie versus Elitarismus?

Die Frage nach ästhtischer Relevanz oder überhaupt kunstimmanente Überlegungen die ausgestellten Arbeiten betreffend, verbieten sich hier von selbst. Im Zentrum steht die Aktion der Entscheidungsfindung mit allen ihren Begleiterscheinungen und nicht der Artefakt. Interaktion und Begegnung werden inszeniert und benötigen die Werke lediglich als Vorwand einer Kommunikationsform, die dem Zwang zum Konsenz  zu entfliehen sucht und Entscheidung forciert. In dieser Verkürzung liegt der Reiz und die Gefahr, Kunst noch einmal mehr als schnell- erfassbares Konsumgut zu etablieren. Geschmackskriterien sind selbstverständlich nach wie vor irrelevant hinsichtlich des Kunsturteils, das ist allen Beteiligten gleichermaßen klar – und dennoch besteht gerade in der Möglichkeit des persönlichen Bewertens mit spürbarer Konsequenz die unerquickliche Nähe  zu den viel versteckteren und nicht reflektierten Formen der medialen Kunstkritik- und Wahrnehmung.

Czerlitzki

Zweifellos offenbart sich in dem provokanten Konzept ein durchaus zeitgemäßes Schema der Unterhaltung, bestens bekannt durch allerlei Shows, die das soziale Miteinander polarisieren in Verlierer und Sieger. Gleichzeitig erweist sich die vorgegebene Struktur als eine Möglichkeit insbesondere für junge Künstler sich den Konkurrenzkämpfen des Kunstmarktes zu stellen und Ablehnung oder Anererkennung zu relativieren. Denn natürlich entscheidet innerhalb der drei Stunden weniger die Qualität der vorgestellten Arbeiten, sondern vielmehr die Stärke des Freundeskreise über den Ausgang des Wettstreites.

Auch der Hype um die Star-Kuratoren wird durch die Zufälligkeit der konkurrierenden Exponate obsolet. Vermittelt doch die gängige Praxis der Kunstpräsentation zunehmend den Eindruck, dass es bei Ausstellungen letztlich um die jeweilige KuratorInnen und deren wie auch immer superlativisch zu lobende Zusammenstellungsarbeit gehe. Dieser Attitude erteilt das clevere Konzept von Jana Schröder, Andreas Breunig, Johanna Bücker und Clemens Rathe definitiv eine Absage.

Und das ist gut so!

Paul Czerlitzki

Den teilnehmenden Künstlern mag es auch schon mal unter die Haut gehen, denn Ablehnung zu erfahren, ist in jedem Fall unangenehm bis heikel. Die von den Protagonisten zur Schau getragene Coolness täuscht daher nicht über die Anspannung hinweg die mit dem anstehenden Konkurrenzkampf einhergeht, allerdings trägt der kleine Härtetest unbedingt dazu bei, die jeweilige Sozialmaske zu erfinden, zu definieren und zu verfeinern.

Benedikt Gahl und Veit Kowald

Ein spannendes Experiment, das zunächst recht schlicht erscheint sich aber als gesellschaftlich relevant und ungeheuer komplex mit Blick auf Kommunikation und Wahrnehmung des eher elitäten Feldes sozialen Handelns, dem Raum von Kunst und Kultur darstellt. Die Problematisierung von Rezeption und Wertung berührt dabei den beinah reflexionsresistenten Zirkel der sogenannten Kulturschaffenden ebenso wie die Kulturwirtschaft.

Und wer würde wohl als Sieger hervorgehen, ließe man Struth gegen Kriwet in den Ring?

Gesellschaft für streitorientierte Kulturforschung
jeden Mittwoch ab 19 Uhr
Merowingerstrasse 28
gsk-info.blogspot.com

Miniaturen – ein Videoprojekt von Lars Klostermann

anlässlich des vierwändekunst festivals letztes jahr hat der dokumentarfilmer lars klostermann unter dem titel ‚miniaturen‚ verschiedene, aktive düsseldorfer off-spaces dokumentiert. er wagte dabei den versuch mit seiner kamera und wenigen subjektiven, dafür aber um so präziseren, einstellung die charakteristika der einzelnen orte herauszuarbeiten.
er arbeitet dabei mit ruhigen, nicht immer konventionellen einstellungen im stile des ‚direct cinema‘, als fliege ‚an der wand‘ oder auch mal ‚am boden‘. darüber eröffnet er dem zuschauer perspektiven welche sich beim regulären besuch so nicht anbieten.

neben den konkreten ausstellungsräumen und off-orten zeigt das miniaturen-projekt aber auch ganz allgemeine formen der präsentation und rezeption von kunst im jahr 2010 in mitteleuropa. lars klostermann bietet so einen unaufgeregten einblick in räume die von künstlern, kulturschaffenden und aktivisten besetzt und für ihre zwecke inszeniert werden. darunter sind zahlreiche orte, die noch vor gar nicht all zu langer zeit funktionen in handel, produktion und handwerk inne hatten, heute aber von dieser ökonomie nicht mehr benötigt werden.

eigenartigerweise dringt nun die kunst, also der traditionelle ort der verschwendung und verausgabung, als soziales phänomen in die aufgebenen räume vor. gleichzeitig lässt sie aber die frage offen, ob diese überhaupt in der lage ist diese fehlstellen sinnvoll zu besetzten oder gar zu schliessen.

das miniaturen-projekt findet ihr unter

http://vimeo.com/vierwaendekunst

Hallo Welt! – jetzt als online-mag: vierwände Off

es geht weiter denn es gibt immer noch was zu tun!

vierwände off ist unser jüngstes projekt. an dieser stelle werden wir unsere arbeit über off- und subkultur fortsetzen. wir beobachten das geschehen, berichten und reflektieren darüber, denn wir sind der meinung das phänomen des off gibt nach wie vor genug her um es nicht aus den augen zu lassen. wie der ort über den wir berichten wollen, ist auch dieses projekt ein raum für experimente und versuche. wir sind offen für vorschläge, hoffen auf zuspruch und lassen uns – wenn es zu uns und dem thema passt – auch auf gastbeiträge ein.

wir sind selber gespannt, wie es wohl weiter geht.
deshalb unser aufruf an sie:
bitte bleiben sie an den apparaten, es bleibt spannend!