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Spot on Marija Bozinovska Jones

Bild und Text by Marija Bozinovska Jones

Spot on ist das Format auf perisphere, in dem wir Künstler zu Wort kommen lassen und Ihnen die Möglicheit bieten, einen Teil Ihrer Arbeit zu präsentieren. Marija Bozinovska Jones zeigt heute 6 Bilder mit Text, angesiedelt zwischen Pop, Sub- und Trashkultur.

Future of the Past

Diese Arbeit wurde vor kurzem in Berlin ausgestellt und beschäftigt sich mit Identitätsdefinierung in einer Zeit digitaler transkultureller Existenz, durch Gegenüberstellung alter und moderner Elemente, beispielsweise eine antique Büste und 3D Technologie. Durch die Betonung der nationallen Identität spiele ich mit dem Begriff ‚Nationalismus‘; als fiktiven Kurator habe ich ein Land mit einem kontroversen Name festgelegt (F.Y.R.O.M.). Gleichzeitig ist Alexander der Große auf Grund mit seiner metaphysischen Frage ‚Wer bin ich?‘ Pièce de résistance. Ich habe in der Galerie einen politischen Rave inklusive Musik, Nebel und Laser inszeniert.

Folkoteka 2.0

Folkoteka 2.0 hat die Aufgabe, das (politizierte) Musikphaenomen ‚Turbofolk‘ einem breiteren, internationalen Publikum vorzustellen und zwar durch Manipulation bzw. Neu-Interpretation von Video- und anderem Material, das von Turbofolk-Fans ins Internet gestellt worden ist. „2.0“ im Titel bezieht sich nicht nur auf die 2. Generation des Digitalen, sondern auch auf die Zweite Generation von Gastarbeitern aus ehemaligen Jugoslawien. Diese nutzen Turbofolk-Portale als ihre nationale Identitätsbestätigung und virtuelle Wiedervereinigung. Das Standbild stamm von einem Karaoke-Video, für das ich mir die Online-Identitäten und Forum Inhalte von Turbofolk-Fans ‚ausgeliehen‘ habe.  Das Internet vernetzt während es gleichzeitig die Privatsphäre und Anonymität negiert.

 Фolkoteka 2.0 mit Singing Skopjans

‚Raspeani Skopjani‘ oder ‚Singing Skopjans‘ ist ein Chor von Aktivisten aus Mazedonien, der für Demokratie, Bürgerrechte und gegen Korruption kämpft. Sie protestieren auf eine friedliche und hoch intelligente Art und Weise mit Singen auf öffentlichen Plätzen und durch den Einsatz von Humor erregen sie Aufmerksamkeit zu wichtigen Themen. Zusammen haben wir eine Arbeit produziert: ein serbisches Turbofolk-Lied in Geist mazedonischer Volksmusik interpretiert und in einer zeitgenössischen New Wave-Version gesungen. Die Aufnahme wurde in der Galerie MKC in Skopje ausgestellt.

NEObaroque_frames

Eine Ansicht zum ‚Skopje 2014‘ Projekt – ein wunderbares Beispiel wie ein junges Land im Südosteuropa totalitäre Zeichnen zur Schau stellt und durch Architektur seine Einwohner indoktrinieren lässt. Die Identitätssuche wird durch die ästhetische Bevorzugung pseudo-antiker Pastiche-Architektur und Skulpturen deutlich; die Nation soll als ‚Wiege der Zivilisation‘ dargestellt werden und Skopje als eine europäischen Hauptstädten gleichgestellte Metropole präsentiert werden. Die Korruption hat einen besonderen Geschmack.

Musicology

Ich wurde von der Galerie Knipsu beauftragt, eine Arbeit für ein Musikfestival in Norwegen zu produzieren. Ich habe eine Youtube-Playliste kuratiert, die Videos beinhaltet, die die Prosumer-Kultur verkörpern. Die Videoinstallation besteht aus Zusammenstellungen unterrepräsentierter Musikszenen aus aller Welt. Amateurhafte Musikproduktionen (Somali Pop, South Americana Produktion, Bulgarian Gypsy Wedding Orchestras) und selbstgefilmte Videos (Singing Pets and Dogs, Bedroom R’N’B and Gospel, Thai Highschool Rock’n Roll Bands) stehen gleichberechtigt nebeneinander. Praise Boris Groys.

Disco Agora

Zusammenarbeit mit der Choreografin Magda Ptasznik in Form einer Impro-Performance, live video Feedback und 4 Kameras. Da ich mich mit ‚cultural glitches’ transitiver Länder beschäftige, haben wir versucht ein ‘Glitch’ i.e. ‘Artefakt’ oder ‚Störung’ weiter zu interpretieren. Hierbei haben wir Technologie und Bewegung eingesetzt.

http://marijabozinovskajones.com