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Eine Videoarbeit von Konrad Kraft

Wer den Namen von Konrad Kraft schon irgendwo gehört oder gelesen hat, kann sich als affiner Kenner der Techno-Szene der ersten Stunde (wir meinen wirklich der ersten Stunde, also jener Szene, die bereits in den frühen 1990er blühte) oder als Spezialist der experimentellen Klangkunst schätzen. Jedenfalls ist Kraft, der übrigens unter seinen echten Namen Detlef Funder ein sehr sehenswertes Oeuvre auf Papier produziert, seit geraume Zeit in elektronischen Klangsphäre unterwegs. Erst heute bin ich auf eine Videoarbeit des vergangenen Sommers gestoßen – es ist nicht ganz neu, es ist nicht ganz heiß, aber es ist einfach gut und müsste unbedingt in unserem hipsten Blogmagazin aufgenommen werden.

Das Medium_Aufbautif_Fin!!!


Ich habe Detlef, aka Konrad um eine kleine Stellungsnahme gebeten, um den Kontext seiner Arbeit besser einordnen zu können. Hier ist sein Beitrag:

 

„also, folgendes kann ich dazu sagen:
seit den 80ern produziere ich u.a. experimentale elektronische musik ( unter verschiedenen pseudonymen ) und habe mich explizit in den letzten jahren der klangforschung gewidmet.
letzte cd-veröffentlichung: Konrad Kraft – “ Temporary Audiosculptures And Artefacts “  ( aufabwegen / köln 2011 aatp33) http://www.aufabwegen.de/label/?p=109
die idee ist, ein elektronisch erzeugtes tonales ereignis zeitgleich auch visuell als grafik darzustellen, ( synchron ) welches nur den bruchtei einer sekunde existiert und ebensoschnell wieder verschwindet.
wie der titel der arbeit schon sagt, soll der betrachter in ein stadium der unsicherheit gebracht werden.
das was er hört wird gleichzeitig in eine sich permanent veränderne grafik umgewandelt. die grafik reagiert auf die klänge und zeichnet ein bild, welches keine permanenz hat, sich dem betrachter augenblicklich wieder
entzieht und somit kein konkretes gedächtnis hinterlassen wird, weil die abfolge von klang und zeichnung dem prinzip des gesteuerten zufalls bewußt unterstellt ist. es werden permanent neue zustände generiert und
lediglich ein gesamteindruck bleibt im gedächtnis haften. dem betrachter wird ein hohes maß an konzentration abverlangt.
die grundparameter für die klänge werden im vorfeld festgelegt, bestehen aus oszillatoren, delay, feedback und hüllkurvengenerator und werden performativ im laufenden prozess verändert.
so ist diese arbeit auch einmalig, nicht reproduzierbar. das video ist die dokumentation der performance.
ok, ich hoffe, damit kannst du was anfangen. sonst sag mir kurz bescheid.“
Oh ja, ich kann etwas damit anfangen! Danke Konrad und weiter so!