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GIULIA BOWINKEL und FRIEDEMANN BANZ in der VASELINE

Nein, die Ankündigung der neuesten Ausstellung der zwei Open-Gründer nimmt nicht Bezug auf einen Porn-Klassiker der 1970er-Jahre. Auch wenn es so schön passt.

Für alle, die ihre Möbel und Einrichtungsgegenstände bei IKEA kaufen und „Vaseline“ mit einem Gleitmittel assoziieren würden: Vaseline ist ein Laden für Retro-Artikel und Vintage-Deko-Zeug in der Altstadt. Eine Art Ali-Baba-Höhle für werdende Bourgeois Bohemiens und eingesessene Crazy People. Der Inhaber Rolf Buck hat in der Vergangenheit einen Raum seines Garage-Ladens für Künstler zur Verfügung gestellt. Und nach einer Weile die dort unregelmäßig stattfindende Ausstellungsreihe eingestellt. Und dann wieder reaktiviert. Und dann wieder eingestellt. Und nun dürfen Bowinkel und Banz, um die es, seit ihrer fantastischen Oktober-Bar, ruhiger wurde, den kellerartigen Nebenraum bespielen.

Eine kleine, konzentrierte Ausstellung mit wenigen Werken.  Giulia Bowinkel und Friedemann Banz greifen auf ihre typische Collage-Technik zurück und erleichtern diese aber substanziell, indem sie sich weitgehends auf zweidimensionale Kompositionen beschränken – alles anderes wäre in diesem Raum unsinnig – und insgesamt weniger müllig und chaotisch werden.

Die zwei ehemaligen Oehlen-Schüler lassen zwar noch Wörter, Motive, Typos, Formen, Syntaxen, Farben und letztendlich Sinnzusammenhänge zusammen purzeln, es wirkt hier jedoch nicht so opulent und auswuchernd wie in den früheren Arbeiten. Zeichen der Reife?  Reaktion auf die Raumbedingungen? Wunsch des Gastgebers? Wer weiß es?

Zwei Bilder sind sogar eingerahmt und ich vermute: ES IST KEINE IRONIE. Oho.

Ein Fazit? Eine Ausstellung, knapp und spritzig wie ein Quickie.

Die Ausstellung ist vom 7.2. bis zum 28.2. zu sehen.

Vaseline

Wallstr. 35